Heisel: Sie sind ganz besondere Aktivposten

Oftersheim. „In politisch turbulenten Zeiten, und von denen kann man gerade bei der deutschen Sozialdemokratie ohne jede Übertreibung sprechen, kommt eine etwas weniger politische Veranstaltung nicht ganz ungelegen“, war man sich bei den Oftersheimer Sozialdemokraten offensichtlich einig.

Und so feierte der Ortsverein Oftersheim seine Winterfeier im Bürgersaal, bei kalten äußeren Temperaturen, aber einer warmherzigen Atmosphäre im Inneren. Der Vorsitzende Andreas Heisel begrüßte zahlreiche Gäste und erinnerte an die Situation im Land und die Verantwortung der SPD als älteste demokratische Kraft.

An diesem Abend sollte es aber um die Ehrung langjähriger Mitglieder gehen, denn in einer Zeit in der Manchem das „eigene dumme Geschwätz“ von Gestern schon nicht mehr zähle, sei langjährige Treue zu einer politischen Partei wie der SPD alles andere als selbstverständlich, hob Heisel hervor. Und so wurden, immer wieder durch die musikalischen Beiträge Charly Weibels untermalt, die treuen Mitglieder vom SPD-Landtagsabgeordneten Daniel Born geehrt.

Lob für viele Jahre Treue

Für jeden der Geehrten hatten Heisel und Born eine kleine Laudation vorbereitet. Matthias Agirdogan beispielsweise sei 2013 eingetreten, als ihn die Mitgliederbefragung zur damaligen Großen Koalition beeindruckt habe. Für ihn sei seine Mitgliedschaft auch wichtig gewesen, um Oftersheim besser kennenzulernen, „und er ist heute einer der Aktivposten im Vorstand“.

Bereits doppelt so lange, nämlich zehn Jahre, ist Jens Klement dabei. Er sei gegen den politischen Trend eingetreten, die Umfragewerte der Partei seien auch damals schlecht gewesen, erinnerten die Redner. Ebenso lange ist Andreas Leiberich Mitglied. Er hat in dieser Zeit auf der SPD-Liste für den Gemeinderat kandidiert. Zu den Zehnjährigen zählte auch Mirjam Schäfer.

2003 trat Heidrun Pawletta in die SPD Oftersheim ein. Sie war Gemeinderatskandidatin, singe weiterhin aktiv im evangelischen Kirchenchor und sei nicht nur im Ortsverein immer zur Stelle, wenn man sie brauche, lobten sie die Redner. Für dieses beständige Engagement danke ihr die SPD besonders. Seit 20 Jahren ist Michael Burkart dabei. Er kandidierte für den Gemeinderat, sei im Vorstand des Ortsvereins aktiv und habe den Genossen zu ihrer eigenen Homepage verholfen.

Ein Vierteljahrhundert ist Philipp Jörres dabei, der zur Winterfeier nicht kommen konnte, wie auch Patrick Fassot, dem der Dank für 30 Jahre Mitgliedschaft galt. 45 Jahre ist Rainer Ruhland bei der SPD dabei, er sei früher der musikalische und in vielen Dingen auch organisatorische Kopf der Oftersheimer SPD gewesen. Von 2004 bis 2009 saß er für die SPD im Oftersheimer Gemeinderat, war stellvertretender Ortsvereinsvorsitzender und konzentriere sich mittlerweile auf seine Aufgaben in der Kirchengemeinde.

Auch wenn er eine Woche zuvor noch aktiv bei der Dünenpflege der SPD geholfen habe, konnte Theo Reinhard auf der Winterfeier seine Urkunde für 45 Jahre Mitgliedschaft nicht selbst entgegennehmen.

Geselliger Ausklang

Dagegen feierte der sehr bekannte Lokalpolitiker Janfried Patzschke an diesem Abend seinen 45. SPD-Jahrestag. Er sei einer der herausragenden politischen Gestalten der vergangenen Jahrzehnte in Oftersheim. Immer noch aktiver Kreisrat, sei er über drei Jahrzehnte eine gewichtige Stimme im Gemeinderat gewesen, lange auch als Fraktionssprecher und auch als stellvertretender Bürgermeister. Er war lange im Kreisvorstand der SPD Rhein-Neckar, ist bis heute Mitglied im Ortsvereinsvorstand. „Seine Meinung und sein unglaubliches Wissen sind eigentlich unverzichtbar“, hieß es.

Nach dem offiziellen Teil wurde noch Charly Weibels Texten zugehört und so manche Anekdote aus früheren Zeiten ausgetauscht. „Die SPD kann nämlich nicht nur diskutieren und streiten, sie kann auch gemeinsam feiern“, unterstrich Heisel abschließend. zg