OFTERSHEIM. Quallen tummelten sich in der Kurpfalzhalle neben Piraten, ganz und gar nicht schrägen, schwarzen „Veggl“ (Vögeln) und das Herz As zog jeder, der mit den jungen Damen der feierfreudigen „Spiel des Herzens“-Gruppe ein Tänzchen vor der Bühne wagte.
Die Stimmung schaukelte sich ab dem musikalischen Startschuss mit den „Who2ladies“ um 21 Uhr kontinuierlich in die Höhe. Eine lange Schlange bildete sich dabei vor den Eingangstüren der Kurpfalzhalle, die intensive Überwachung durch das Sicherheitspersonal dauerte seine Zeit. „Man sieht an der sehr geringen Menge Sprays und andere unerlaubter Gegenstände, dass der Schmudo wirklich erwachsen wird“, zeigte Guido Hillengaß vom Vereinskartell eine nur am Boden mit Spraydosen bedeckte Sammelkiste – und das kurz nach 22 Uhr.
Gediegen – aber auch ausgelassen
Entsprechend gediegen, aber auch ausgelassen ging es zu der Zeit in der Halle zu. Mit der gewohnten Power agierten die fünf Jungs der „Who2ladies“ – und klar ging da die Post ab, optisch und musikalisch. Frontmann Kevin Solert legte sich ins Zeug. Sorgte mit Titeln wie „Schenk mir dein Herz“ für Tanzmomente, schickte „Ab in den Süden“ und beteuerte „I sing a Liad für di“. Die Band hatte das Publikum im Griff, das war erkennbar, wenn Zustimmung gefordert war: „Geht’s euch gut?“ kam die Frage von der Bühne und hundertfach zurück: „Ja!“ Arme hoch und weiter abtanzen war die Devise.
Mit ihrem Team vom Vereinskartell war Silvia Höfs als Musketier-Truppe unterwegs, immer mit Blick auf kreative, handgemachte Kostüme und deren Träger, die für gute Laune sorgten. „Man kann sich auch selbst nominieren“, schilderte sie die Vorgehensweise, bei der viele der kostümierten Gruppen sich schon für ein Gruppenbild ablichten ließen.
Auf der Jagd nach Verkleidungen
Die Blicke der Vereinskartell-Mitglieder auf der Jagd nach originellen Kostümen sind schon geübt, echte Handarbeit gilt es auszumachen: „Es sind irre viele Gruppen da, das wird wieder richtig schwierig mit der Wahl“, so die Kartell-Vorsitzende.
Eine lange Liste gab es demnach, die – kurz besprochen – mit den Ziffern fürs Ranking gekennzeichnet wurde. Die Zettel in der Hand, machte sich die Kartell-Mannschaft auf den Weg durch die Halle, nutzte die Spielpause der „Who2ladies“, als die Spannung auf die Auszeichnung schon greifbar war.
Von der Band mit „Let me entertain you“ in die Pause geschickt, sorgten die Gäste für ihren Getränkenachschub, dann wurde es eng vor der Bühne. Alle Verkleideten scharten sich dicht ran, um mitzuerleben, wie Silvia Höfs die Preise verteilte. Niedliche Kätzchen in Schwarz-Weiß, feurige Drag-Queens und ein lebendiges Kartenspiel horchten jetzt auf. „Platz acht geht an die beiden supergeilen Drag-Queens Shanice & Shanasty“, hieß sie die beiden Ladys willkommen.
Mit einer netten Performance tanzten die die Treppen hoch, mit ihrer Flasche Sekt tummelten sie sich sofort wieder zurück in die Menge. So hatten es auch die Katzen getan, die ihre Flasche gleich köpften. Von Blättern umrankt zeigten sich die „Königin und der König des Waldes“ für die es auf dem siebten Platz ebenfalls Trinkbares und einen ordentlichen Applaus gab. Rehbraunes Outfit und Kleingeweihe mit Blütenranken zierten die „Bambis“ die ebenfalls eine Flasche mitnehmen durften. Silbrig glitzernde „Space Girls“ und schwarze „Ofdascha Veggl“, getragen von der Sympathie der Menge, zogen auf die und wieder von der Bühne, bis es an die Platzierungen ging. Geld und Eintrittskarten für den Schmudo im kommenden Jahr bekamen auf Platz drei die „Flower Girls“ (75 Euro), Platz zwei ging an „In der Kurpfalzhalle tanzen die Quallen“ (100 Euro) und Sieger wurde „Spiel der Herzen“ (150 Euro). „Ganz viele Tackernadeln, manchmal auch Nähnadel und Faden und extrem viel Klebstoff, dazu hunderte Spielkarten“, fassten die Mädels die Zutaten für das Siegerkostüm zusammen, wobei sie fast die Zeit vergessen hatten, die es dauerte, Herz-Bube und Karo-König ans Textil zu kleben. Langsam startete nach der Verleihung das Finale der Party, die traditionell mit „Licht an“ in der Halle um zwei Uhr endete.
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