Forst

Höchste Brandgefahr - auch im Oftersheimer Hardtwald

Der Forstbezirksleiter erklärt, was das Wetter für den Wald bedeutet. Einschränkungen sollen die Hardt nun schützen.

Von 
Laura Kaltschmidt
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Schäden im Hardtwald: Die Auswirkung von Hitze und Dürre auf die Kiefern sind nicht mehr zu übersehen. Forstamtsleiter Philipp Schweigler skeptisch: „In den nächsten Jahren wird das vermutlich noch schlimmer.“ © Kreis

Oftersheim. Über 30 Grad, kein Regen, der pure Sonnenschein. Was für den einen oder anderen wie ein Sommer aus dem Bilderbuch klingen mag, ist für den Wald der pure Alptraum. Schon im April sagte Forstbezirksleiter Philipp Schweigler: „Die Wälder leiden massiv unter der Hitze und Trockenheit.“

Dieses Leiden hat sich seither nur verstärkt. Am vergangenen Dienstag wurde der heißeste Tag des Jahres festgestellt und damit eine neue Warnstufe des Wetterdienstes ausgerufen. „Warnstufe 5“ ergibt sich durch Berechnungen von Wind, Temperatur und Feuchtigkeit. Eine Erhöhung dieser Warnstufe erhöhe zur Folge auch die Waldbrandgefahr enorm.

Für die Verhaltensregeln im Wald hat die neue Warnstufe zunächst keine Auswirkungen. Das strikte Rauchverbot gelte schon länger und auch Grillstellen seien schon vor mehreren Wochen gesperrt worden. An diesem Punkt ist natürlich das Verständnis der Bürger gefordert. „Die Dürre und Hitze durch den Klimawandel ist das größte Problem der Wälder, das schwebt über allem“, erklärt Schweigler.

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Verlangsamung des Klimawandels

Der einzige Weg, die Problematik wieder einzudämmen, sei eine Verlangsamung des Klimawandels. „In den nächsten Jahren wird das vermutlich erst mal noch schlimmer“, sagt Forstbezirksleiter Schweigler. Es zeige sich schon im Vergleich zu vergangenen Jahren, dass die Problematik immer stärker wurde. Zwar sei bei einigen Waldbesuchern ein höheres Bewusstsein erkennbar, aber lange nicht bei allen.

Die Feinfühligkeit dafür, dass ein augenscheinlich ungefährlicher Zigarettenstummel einen ganzen Hardt abbrennen könnte, fehle noch vielen, moniert der Expert. Trotzdem hält Schweigler es nicht für notwendig, offizielle Grillstellen vollkommen zu schließen oder zu entfernen: „Es gibt schließlich auch Zeiten, in denen das Grillen an ausgewiesenen Plätzen unbedenklich ist.“ Bisher seien dort auch keine Brände entstanden.

Während in den Nachrichten derzeit beinahe täglich von Waldbränden im Süden Europas berichtet wird, lauert die gleiche Gefahr auch direkt vor der Oftersheimer Haustür. Zu Beginn dieser Woche brannte bereits eine kleine Fläche im Walldorfer Hardt. Die Gefahren, die der Klimawandel mit sich bringt, sollten daher keineswegs unterschätzt werden, so Schweigler abschließend.

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