Aufregerthema

Hundekot in Oftersheim ist ein echtes Ärgernis

Verdreckte Felder, Wiesen und Wege sorgen in der Hardtgemeinde immer wieder für Ärger und Unverständnis. "Es ist eine Riesensauerei und ein Problem", sagt Tanja Wiegand, selbst Hundehalterin. Dabei stellt das Umweltamt kostenlose Hundekottüten an 17 Stationen zur Verfügung.

Von 
Dahnah Rudeloff
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Ein kurzer Spatziergang durch die Bachstraße in Oftersheim zeigt: Hundehäufchen sind überall zu finden, hier in einem Grünstreifen. © Tanja Wiegand

Oftersheim. „Der Halter oder Führer eines Hundes hat dafür zu sorgen, dass dieser seine Notdurft nicht auf Gehwegen sowie in Grün- und Erholungsanlagen verrichtet. Dennoch dort abgelegter Hundekot ist unverzüglich von diesem zu beseitigen“, heißt es in Paragraf 12 der Polizeiverordnung gegen umweltschädliches Verhalten. Die Realität in Oftersheim sieht jedoch häufig anders aus.

Hundekot auf öffentlichen Plätzen ist wie in den meisten Gemeinden ein Aufregerthema. Die Bürger haben unterschiedliche Meinungen - Menschen ohne Hunde beschweren sich besonders, wenn ihr Schuh nach dem Auftreten voller klebrig-brauner Hinterlassenschaften ist. Aber auch Hundebesitzer können das Verhalten des Liegenlassens nicht nachvollziehen.

Das Thema tritt laut Gemeinde zyklenweise auf. Aktuell müsse jedoch daran erinnert werden, dass die Problematik besteht. Es ist vermutlich nur eine Handvoll Besitzer der 750 Hunde in der Gemeinde, die sich nicht an die Regeln halten, trotzdem Sorgen sie für Ärgernis.

Dass der Hund auf Toilette muss, ist jedem bewusst, es sollte nur eben aufgesammelt werden. Zu häufig müssen Mitarbeiter des Bauhofs vor ihrer eigentlichen Arbeit auf Grünflächen selbst Haufen entfernen, heißt es von Seiten der Gemeinde.

Hundekottüten sollte jeder Besitzer beim Gassigehen dabei haben. © Rudeloff

Kostenlose Hundetüten stellt das Umweltamt an den 17 Stationen der Hundetoiletten, die über das ganze Gebiet verteilt sind, innerorts sowie an den Feldaufgängen, zur Verfügung. Jedoch wird sich trotzdem nicht immer dran gehalten, beispielsweise in der Bachstraße.

Hundekot in Oftersheim: Bachstraße ist „Rue de la Kack“

Der Weg zur Toilette ist an den beiden Grünstreifen entlang mit Häufchen überseht, sogar direkt vor dem Tütenspender lassen die Menschen ihre Hunde hinmachen, berichtet Tanja Wiegand, Oftersheimerin und Hundehalterin. „Es ist eine Riesensauerei und ein Problem“, sagt sie. Die Straße wird in ihrem Umfeld mittlerweile schon wütend als „Rue de la Kack“ bezeichnet.

„Ich habe seit 20 Jahren Hunde und habe seither sowas noch nie zugelassen.“ Das Hauptproblem ist, dass keine Kontrollen stattfinden, nur Hinweise im Amtsblatt. „Es gibt keine Konsequenzen“, ärgert sie sich - wo kein Kläger da kein Richter. Immer Kontrollen durchzuführen ist laut Ordnungsamt nicht umsetzbar. Aber nicht nur der liegengelassene Kot ist ein Problem, so Wiegand.

Einige Besitzer lassen ihre Vierbeiner auch gegen die Hausfassaden pinkeln und das sieht furchtbar auf den Wänden aus. Viele Häuser in der Nachbarschaft sind betroffen. „Es ist kein Problem, das zu unterbinden“, versichert Wiegand. Spricht sie andere Hundehalter darauf an, werden diese unverschämt.

Das kann auch Beatrice Heid, ebenfalls Hundehalterin bestätigen. Kürzlich hat sie beobachtet wie ein freilaufender Hund an ihr Haus machte. Als sie die Besitzerin daraufhin ansprach wurde diese unverschämt. „Ich kann diese Ignoranz nicht verstehen“, meint ihr Mann Peter. Durch das ätzende Urin geht die Hausfassade kaputt. Außerdem neigen andere Hunde dann dazu, dort auch Ablassen zu wollen. „Da muss man aufmerksam sein dass es der eigene Hund nicht tut“, so Heid.

Die Situation auf den Feldern sei auch schlimm. „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen ihre Hunde dort nicht einfach hinmachen lassen - auch im Hinblick auf die Ernte auf den Feldern“, so Wiegand.

Peter und Beatrice Heid wohnen nah am Feldrand. Vor ein paar Jahren wurde dort eine Hundetoilette aufgestellt. Davor konnte sie die Strecke aufgrund des strengen Geruchs kaum laufen, „das war arg schlimm.“ Mit Anbringen des Aufstellers wurde die Situation viel besser, trotzdem wird es nicht von allen genutzt und Kot bleibt weiterhin am Rand liegen. „Es ist toll, dass die Gemeinde das kostenlos zur Verfügung stellt“, findet Beatrice Heid dennoch. Ihr Mann meint: Es gibt zwei Fraktionen Hundebesitzer, die, die Rücksicht nehmen und die, die es nicht tun. Letztere sorgen dafür, dass Hundehalter einen schlechten Ruf haben. In ihrer Nähe sei eine Kita, da hat Hundekot nichts verloren. Sie finden Hundehaufen innerorts unmöglich, „die Herrchen sind für die Hinterlassenschaften zuständig.“ Die meisten haben es gut im Griff, aber was weggeräumt wird, wird eben nicht gesehen.

Auch Petra Pfeifer-Wiest, Presse- und Öffentlichkeitsarbeiterin im Rathaus, die selbst einen Hund hat, wünscht sich eine Verbesserung der Situation: „Ich appelliere an alle Mitmenschen, das wir aufeinander Rücksicht nehmen und freue mich über jeden, der seinem Hund hinterher räumt.“ Sich an die Spielregeln zu halten, ist ihr wichtig, dafür ist die Gemeinde auf Mithilfe der Bürger angewiesen.

Wird ein Hundehalter beim Kot liegenlassen erwischt, ist dies nach Auskunft des Oftersheimer Ordnungsamtes eine Ordnungswidrigkeit, die mit einem Bußgeld geahndet werden kann.

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