Katholische Kirche

„Illuminierte Auszeit“ in Oftersheim stillt die große Sehnsucht nach Licht

Die zweite „Illuminierte Auszeit“ stößt erneut auf positive Resonanz. Außerdem steht der „Himmelsbriefkasten“ steht noch bis Heiligabend in St. Kilian.

Von 
Gabi Heid
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Herrlicher Blick vom Altar in die Kirche St. Kilian: „Das Licht der Welt“ steht in der Mitte, umgeben mit Lichter-Päckchen zum Mitnehmen. © Lackner

Oftersheim. Ein richtiges Highlight bot am dritten Advent die katholische Pfarrei St. Kilian an, die zahlreiche Besucher zu ihrer „Illuminierten Auszeit“ empfing, die nach dem großen Zuspruch im letzten Jahr nun zum zweiten Mal stattfand. „Dieses Jahr war es aufgrund der weggefallenen Hygienevorschriften um einiges einfacher und entspannter“, teilten die Organisatoren Gabi Heid und Christiane Baumann freudig mit.

Der „Himmelsbriefkasten“: Hier können bis Weihnachten Wunschzettel und Bitten eingeworfen werden. Übrigens auch für die Kinderkrippenfeier. © Ralf Lackner

Bei der Planung und Vorbereitung wurde wieder viel ehrenamtliche Zeit investiert, was sich in den stimmungsvollen und liebevoll dekorierten Stationen widerspiegelte. Schon auf dem Weg durch den Kirchgarten leuchteten viele Lichtertüten und wiesen den Weg zum rot beleuchteten Eingangsportal. Nach dem Betreten der Kirche hüllte die Stimmung den Besucher durch die bunten Illuminationen und vielen Kerzen sowie durch die sanfte Weihnachtsmusik sofort heimelig ein. Nach kurzer Einweisung zur Begehung gelangte man zur ersten Station, bei der es um „himmlische Boten“ als Botschafter und Beschützer ging. Groß und Klein waren eingeladen, einen ganz persönlichen „Gotteslob- oder Papier-Engel“ zu basteln. Das Angebot wurde überraschend gut angenommen und die „Bastelecke“ war besonders von Familien stark frequentiert. Insgesamt fanden über 150 Menschen zur „Illuminierten Auszeit“.

Ursprung des „Friedenslichts“

Die zweite Station informierte über den Ursprung des „Friedenslichts“, das in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem jährlich entzündet wird und seit 1994 von den Pfadfindern begleitet auch den Weg bis nach Deutschland findet. Ein großes „Peace-Zeichen“ aus roten Kerzen wurde durch viele Teelichter der Besucher ergänzt und Gebete für Frieden und Toleranz wurden gen Himmel geschickt.

Die dritte Station ließ nicht nur die Kinderherzen höherschlagen: Dort türmten sich viele bunt verpackte Geschenke und ein „Wunschzettel“ durfte in den Briefkasten der „Himmelspost“ eingeworfen werden. „Was ist Ihr ganz persönlicher – nicht materieller – Weihnachtswunsch?“ wurde an der Station gefragt. Der „Himmelsbriefkasten“ steht noch bis Heiligabend in der Kirche und kann mit Wünschen und Bitten ergänzt werden, damit diese in der Kinderkrippenfeier in die Fürbitten miteingeschlossen werden können.

Ein funkelnder Sternenhimmel entstand an der vierten Station, denn Sterne begleiten uns besonders im Advent, sie kündigen Großes an und beleuchten auch das Kleine. Sogar im Alltag werden Sterne vergeben, ob im Restaurant, Hotel oder Onlinehandel. Hier wurde man eingeladen, alltägliche „Sternstunden“ wahrzunehmen und selbst einen Stern zu vergeben für sich, für andere, für die Umwelt – für den, der Gutes tut. Um das Funkeln der Sterne sichtbar zu machen, durften „Sternspritzer“ entzündet werden.

Vierte Station: Sterne kündigen Großes an und beleuchten das Kleine. © Ralf Lackner

„Das Licht der Welt“ befand sich an der fünften Station auf dem Altar in Form einer Kerze mit vielen kleinen Lichter-Päckchen zum Mitnehmen mit dem Aufdruck „Ich bin das Licht der Welt“ – „Du bist das Licht der Welt“. Licht hat Einfluss auf unser Wohlbefinden und ist ein Zeichen dafür, wie groß unsere Sehnsucht nach einem Licht in der Dunkelheit ist. Auch der Prophet Jesaja verknüpfte die Sehnsucht nach dem Licht mit der Sehnsucht nach der Ankunft des Messias.

Ganz besondere Atmosphäre

Bevor es zur letzten Station ging, hielten viele Besucher nochmals inne – und genossen die ganz besondere Atmosphäre im Altarraum mit dem beleuchteten Kreuz und dem Sternenhimmel. „Aus dieser Perspektive sieht die Kirche ganz anders aus und zeigt ganz neue Blickwinkel“, bemerkte ein begeisterter Besucher.

Die zweite Station heißt Friedenslicht. © Lackner

Gezielt erschließen die Veranstalter alle Räume der Kirche, so befand sich die sechste Station auch in der Sakristei, die mit einem passenden Kurzfilm zum „Licht der Welt“ die Übertragung des Handelns Jesu in unsere alltägliche Welt aufzeigte und zum Nachdenken anregte, wie jeder Einzelne zum „Licht der Welt“ werden kann.

Glühwein und Kinderpunsch

Am Ende angelangt wurden die Besucher verabschiedet und in den Außenbereich entlassen, wo Glühwein und Kinderpunsch schon warteten. Ein herrlicher Duft von Waffeln lag in der Luft, welche die Ministranten mit großem Eifer backten. An geschmückten Stehtischen oder auf den mit Fellen belegten Bänken um die prasselnde Feuerschale konnte der Abend gemütlich ausklingen.

Das "Vater Unser" erstrahlt in festlichem Lichterschein. © Lackner

„All die Arbeit zahlt sich aus, wenn man am Ende so viel positives Feedback und Lob erhält“, sagten die Organisatoren, „aber das Herzstück war unser gesamtes Helferteam, ohne die so ein Projekt nicht möglich wäre.“ gh

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