Im Diskurs um Jugendliche darf man sich gerne mal wundern. Viele Erwachsene vergessen offenbar, dass auch sie nicht mit Ende 20 (oder noch älter) auf die Welt gekommen sind, in ihrer Jugend vermutlich Blödsinn gemacht haben und sich schlicht einen Ort erhofft haben, an dem sie sich erwünscht fühlen. Und so werfen viele – und das ist auch schon in Oftersheim schon zu hören gewesen – jungen Menschen nur vor zu laut oder zu destruktiv zu sein.
Die Jugendlichen haben ihre Wünsche nun in zahlreiche Ideen verpackt. Damit haben sie den ersten Schritt ihrer Arbeit gemacht – ihnen kann man überhaupt nichts vorwerfen, mehr als 200 Teilnehmer an der Umfrage, über 60 Anwesende beim Hearing – ein starkes Zeichen. Viele, die am lautesten schreien, unterstellen nachfolgenden Generationen mangelndes Engagement. Diese Beschuldigung läuft in Oftersheim jetzt erst mal ins Leere. Es ist klar, dass die Gemeindeverwaltung nicht von jetzt auf gleich Forderungen am laufenden Band umsetzen kann. Aber einen großen Konsens gab es in den Arbeitsgruppen: Was den Jugendlichen fehlt, ist ein Ort, an dem sie sich aufhalten, Sport treiben, letztlich einfach leben und Jugendliche sein können. Und den haben sie verdient.
Ein Recht auf Entfaltung sollte nicht erst mit dem Erreichen des Erwachsenenalters kommen. Und somit ist es zwar an der Verwaltung, Möglichkeiten zur Umsetzung zu suchen, aber ganz besonders ist es auch an Oftersheim als Ganzem, das Engagement seiner jungen Menschen zu würdigen, sie zu unterstützen und ihnen mit Respekt zu begegnen.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Jugendhearing in Oftersheim: Ein starkes Zeichen
Lukas Heylmann wünscht sich Unterstützung für die Jugendlichen und ihre Belange - auch von älteren Generationen.