Jugendzentrum

Kinder und Jugendliche befreien Oftersheim vom Müll

Sebastian Längerer und Eva Leibig vom Jugendzentrum (Juz) hatten am Samstag wieder zur „K-Bam!“-Müllsammelaktion geladen.Die Aktion war trotz schlechtem Wetter ein voller Erfolg. Der Ärger über stark steigende Anzahl an weggeworfenen Zigarettenstummeln war groß.

Von 
Marco Montalbano
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Stolz präsentieren die Kinder und Jugendlichen des Juz, der Pfadfinder, der Ministranten und der Natur-AG ihre „Beute“. Im Ortskern haben die jungen Oftersheimer Müll eingesammelt. © Montalbano

Oftersheim. Sebastian Längerer und Eva Leibig vom Jugendzentrum (Juz) hatten am Samstag wieder zur „K-Bam!“-Müllsammelaktion geladen. Wie schon beim jüngsten „Kein Bock auf Müll!“ gingen die Kinder und Jugendlichen des Juz zusammen mit der Natur-AG, den Pfadfindern und Ministranten auf die Jagd nach gedankenlos in die Umwelt geworfenen Unrat.

Diesmal führte ihr erster Weg aber nicht an den Stadtrand und zum Wald beim Wildgehege, sondern die fleißigen Sammler waren direkt im Ort unterwegs, bevor sie sich zum Abschluss im Juz gemeinsam mit einem warmen oder kalten Getränk und fleischhaltigen oder vegetarischen Köstlichkeiten stärkten.

Es war denkbar ungünstiges Wetter für eine Sammlung, denn als sich die zwischen 40 und 50 Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen am Juz trafen, regnete es schon in Strömen, was die gute Laune aber in keiner Weise zu schmälern schien. In fünf Gruppen ging es durch Oftersheim, das von den Veranstaltern in mehrere Sammelgebiete eingeteilt worden war, um eine möglichst große Fläche abzudecken.

Fast ausschließlich kleiner Unrat

Rund zweieinhalb Stunden lang wurde so gesammelt und in Säcke verstaut, die später von den Mitarbeitern des Bauhofs abgeholt wurden. Die Gemeinde unterstützte zudem mit der Bereitstellung von Greifern sowie Säcken und Bürgermeister Jens Geiß schaute zu Beginn vorbei, um sich bei den Sammlern zu bedanken.

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Beim gemeinsamen Essen zogen die engagierten jungen Oftersheimer Bilanz. Pfadfinderin Lorina Ferber meinte wütend: „Es waren so unglaublich viel Zigarettenkippen, viel mehr als bei der letzten Sammlung dort. Am Lessingplatz waren es mindestens 350, davor nur 200.“ Scherben von zerbrochenen Flaschen habe sie ebenfalls gefunden – auf einem Spielplatz, was nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich sei. „Wann merken die Menschen endlich, dass man Müll nicht einfach irgendwo hinschmeißt“, fragte sie. Oberministrant Nicolas Frei ergänzte: „Es war viel kleinerer Müll. Was ich nicht verstehe, ist, dass wir vor der Ebertschule erstaunlich viel gefunden haben, dabei sind dort jede Menge Mülleimer aufgestellt.“

Auch im Ort sei es viel zu viel an Müll, der in der Umwelt lande. „Einzelne können nicht die Müllabfuhr für die Gesellschaft sein. Die Menschen müssten sich klar machen, dass sie ihren Müll entweder mit nach Hause nehmen, um ihn fachgerecht zu entsorgen oder ihn gar nicht erst entstehen lassen“, moniert Frei.

Peter Rösch von der Natur-AG freute sich über die gute Stimmung im Team und darüber, dass der illegal entsorgte Müll weniger geworden sei. Er könne nicht genau sagen, woran das liege, lobte aber: „Es kann auch sein, dass der Bauhof einfach einen guten Job gemacht hat.“

Auch Juz-Chef Sebastian Längerer war mit „K-Bam!“ zufrieden: „Die Säcke sind nicht prall gefüllt, weil es vor allem Kleinteile waren, dabei viele Flaschen. Die mit Pfand bringen ja ‚nur‘ acht Cent – anscheinend zu wenig“, meinte er nachdenklich, aber er sei stolz darauf, dass trotz des schlechten Wetters alle Kinder und Jugendlichen, die sich angemeldet hatten, auch teilgenommen hätten. „Nächstes Mal brauchen wir mehr Greifer, denn manches ist echt eklig, was man findet“, so der Leiter abschließend.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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