Oftersheim. Der süßliche Duft von Popcorn liegt in der Luft, ein großes buntes Zelt glänzt im Sonnenschein – man könnte meinen, man sei im Zirkus gelandet. Es ist aber der Tag der offenen Tür in der Kindertagesstätte Fohlenweide in Oftersheim. Die Kinder rennen fröhlich durch die Menge und die Erwachsenen haben sich um Kita-Leiterin Sabine Hillengaß versammelt, die gerade ihre Eröffnungsrede hält.
„Eine wunderschöne Zeit hier in der Kindertagesstätte Fohlenweide“, wünscht Hillengaß den zahlreich erschienenen Gästen. Vor zwei Jahren hätten sie schon ein großes Fest zum 30-Jahre-Jubiläum der Oftersheimer Einrichtung geplant gehabt, Corona-bedingt hätte dieses dann aber leider nicht stattfinden können. „Wir feiern heute einfach 30 plus zwei“, erläutert Hillengaß dazu optimistisch.
Das Hauptziel dieses Vormittags sei es, dass „Eltern eine schöne Zeit mit ihren Kindern verbringen“ und dass das Kindergartenteam sich mal wieder in Ruhe mit den Eltern austauschen könne. „Wir haben extra viele Rückzugsorte hier im Garten eingerichtet, um Raum für Gespräche zu schaffen“, berichtet Hillengaß stolz.
Viele helfende Hände
Nebst Leiterin und ihrem Team sind noch viele andere Freiwillige beteiligt, ohne die das Fest in dieser Größenordnung nicht möglich gewesen wäre. So hat beispielsweise der Kita-Nachbar Frank Staubitz die Süßigkeiten zur Ausrüstung der Bauchläden, die einige Erzieherinnen mit sich herumtragen, gespendet. Auch der Bauernladen Gieser, bei dem die Kindergartenkinder regelmäßig frisches Obst und Gemüse kaufen dürfen, hat sich mit Lebensmittelspenden beteiligt. „Bei den Einkäufen im Bauernladen lernen die Kinder, wo ihr Essen herkommt“, sagt Erzieherin Sophie Völker aus Brühl.
Naturverbundenheit wird in der Fohlenweide ohnehin großgeschrieben: Die zwei Vorschulgruppen wandern jeweils einmal pro Woche, als Teil der „Naturtage“, zum „Dünenklassenzimmer“ im Oftersheimer Forst. Hier können die Kinder Natur hautnah erleben – beim Spielen im Wald lernen sie, die Welt besser zu verstehen. Es regt sie an, Fragen zu stellen und eigenständig zu denken, fördert motorische Fertigkeiten und lehrt die jungen Waldbesucher Rücksicht auf andere Lebewesen zu nehmen. Völker berichtet außerdem von einer Herde Ziegen, die sich regelmäßig rund um das Dünenklassenzimmer versammelt und den Kindern so einen direkten Kontakt zur Tierwelt ermöglicht.
Ein neues Projekt wird in „Kinder-Garten“ – im wahrsten Sinne des Wortes – sein. Hier können die Kinder unter Aufsicht Beete anlegen, das Wachstum der Pflanzen erforschen und später das selbst gesäte Gemüse ernten und verspeisen.
Musikalische Überraschung
Zur Feier des Tages der offenen Tür haben Kinder der Fohlenweide einen Tanz und ein von den Erzieherinnen selbst geschriebenes Lied einstudiert und aufgeführt. „Großer Dank gebührt den Mitarbeitern der Tanzschule Kiefer, die den Kindern die Tanzschritte beigebracht haben, und Pit Goss, der die Melodie für das Lied komponiert hat“, so Hillengaß – und das sei alles ehrenamtlich geschehen. Die Aufführung im Zirkuszelt vom Mitmachzirkus Paletti begeisterte Kinder wie Erwachsene und zauberte insbesondere den stolzen Eltern ein breites Lächeln aufs Gesicht. Das Zirkuszelt konnte nach der Aufführung von interessierten Nachwuchsartisten genutzt werden, um beispielsweise das Jonglieren und Balancieren zu trainieren – das kam äußerst gut an.
„Ganz besonders freut mich auch, dass so viele ehemalige Kinder den Weg zu uns gefunden haben“, sagt Sabine Hillengaß, die nun schon seit 30 Jahren ein Teil des Fohlenweide-Teams ist. Der eine oder andere Ehemalige von ihnen hat nun schon selbst einen Sohn oder eine Tochter im Gepäck – und meldet diese vielleicht auch schon bald bei der Kindertagesstätte Fohlenweide an.
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