Oftersheim. Grün, Gelb, Pink, Orange und leichtes Blau – frische, heitere und kräftige Farben sind Aspekte, die Sabine Wendtlands Kunstwerke ausmachen. Eine intensive Farbgebung auf verschiedenen Ebenen, die sich überlagern, verdecken und miteinander korrespondieren: Das Resultat sind eigenwillige Farbkompositionen mit besonderen Effekten. Jede Farbe und jeder Fleck ist bewusst gewählt, entwickelt jedoch auf der Leinwand ein Eigenleben – eine kontrollierte Wildheit, die ausufern darf. Die ausdrucksstarken Bilder versprühen Kraft, Ursprünglichkeit, Frische und Energie. Sie stehen laut Wendtland für ein komplexes Ganzes und sollen die Lust am Leben aufblühen lassen.
Wendtland wurde 1971 in Sandhausen geboren und ist auf einem Hof aufgewachsen. Das hat ihr die Möglichkeit gegeben, oft im Freien zu sein und dadurch immer einen Bezug zur Natur zu haben, den sie in ihren Bildern ausdrückt.
Sabine Wendtland aus Oftersheim lässt sich von der Natur inspirieren
Seit ihrer Kindheit hat sie eine chronische Bronchitis. Die Zeit in Kur und ihre Krankheitsphasen ließen sie schon in jungem Alter viel Zeit mit dem Malen verbringen. Etwas, das sie bis heute beibehalten hat. Eigentlich wollte sie Textilgestalterin werden, doch als das nicht klappte, entschloss sich Wendtland Lehramt an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Heidelberg zu studieren – mit Kunst im Hauptfach. Aber auch als Lehrerin hat sie das Malen immer beibehalten. Das brauche sie nebenher, wie sie selbst sagt. „Mein ganzes Leben ist Kunst“, so Wendtland. Der künstlerische Ausdruck von Leinwand und Farbe spiegelt sich auch in ihrem Leben wider und ist ihr wichtig. Neben ihrer hauptberuflichen Tätigkeit erschaffe sie Kunst, halb professionell, halb hobbymäßig.
Zur Person
- Sabine Wendtland wurde 1971 in Sandhausen geboren. Heute wohnt sie in Oftersheim.
- Das Malen begleitet sie seit ihrer Kindheit und ist ihr auch heute noch sehr wichtig.
- Ihr künstlerisches Thema ist die Natur, zu der sie durch das Aufwachsen auf einem Hof eine enge Verbindung hat. Aktuell ist die Ausrichtung auf landschaftliche Werke.
- Wendtland arbeitet mit verschiedenen Strukturen. Farbe, die übereinanderliegt und fast plastisch aus dem Bild heraustritt.
- Im Juni werden ihre Werke in der Villa Benz in Schwetzingen zu bewundern sein. Zuvor hatte sie im Restaurant „Wolfsbrunnen“ in Heidelberg ausgestellt. dar
Das Atelier im Dach ihres Hauses gibt ihr dazu die Möglichkeit. Trockenprozesse der Farben kann sie so geschehen lassen und immer mal wieder danach schauen, um herauszufinden, wie weit sie vorangeschritten sind.
Farbflecke werden dann weiterverarbeitet. Ihre Hauptarbeitszeit ist allerdings die Ferienzeit. In den letzten zehn Jahren hat sich ihr Atelier entwickelt, je größer ihre Kinder werden, desto mehr kann sie sich ausbreiten.
Sabine Wendtland aus Oftersheim: Entstehungsprozess variiert
Wie lange der Entstehungsprozess eines Werks ist, ist ganz unterschiedlich. Manchmal übermalt die Oftersheimerin ihre Werke auch. Die Feuertaufe sei jedoch, wenn sie die Bilder in ihrem Wohnzimmer aufhängt. Im ganzen Haus verteilt, wirken die lebendigen Bilder. Wenn Wendtland etwas beim Ansehen stört, wird das Werk überarbeitet – bis sie zufrieden ist.
Ihr Thema ist die Natur: das Wachsen und Aufblühen. So, dass der Betrachter parallel zum Bild das Gefühl hat, etwas würde wachsen und ranken. Alles, was Wendtland in der Natur sieht, speichert sie in ihrem visuellen Gedächtnis ab. Sie malt das Bild vor Augen jedoch nicht einfach nur, es wird abstrahiert umgesetzt und ihm ein eigener Ausdruck verliehen.
Kunst und ihre Bilder bedeuten für sie „einen eigenen Wert zu schaffen. In einer Welt, die sehr wertend und beurteilend ist, etwas schaffen, was nur für mich ist“. Für sie bedeutet dies Freiheit sowie individueller und eigener Ausdruck.
Wendtland arbeitet mit verschiedenen Strukturen, die durch Lichteinfall unterschiedlich wirken – fast plastisch. Die Farbe tritt aus dem Bild hervor und ist nicht einfach nur auf die Leinwand aufgetragen. Ihre Bilder sind farbenfroh, was heute nicht mehr selbstverständlich ist. Sie arbeitet fast ausschließlich mit Farbflaschen, wenig mit Spachtel und ganz selten mit dem Pinsel. Die Farben sollen laut Wendtland miteinander fließen, dafür seien auch die Trockenprozesse wichtig. Klassische Bildmotive sind ihr „zu brav“. Wenn ihre Bilder kurz vor der Verfremdung an der Schwelle zum Provokanten sind, sind sie vollkommen. Der Betrachter kann dann mit dem Blick daran arbeiten.
Ihre Bilder haben sich in den letzten Jahren verändert, ein stetiger Prozess. Von Surreal Nature über Aufblühen und nun eher zum Landschaftlichen. Natur bleibt dabei immer als Thema im Vordergrund.
Als sie an der PH studierte, sagte Wendtlands Professor, ein auf eine beliebige Stelle im Bild gehaltenes Passepartout lasse den Betrachter stets etwas Neues entdecken. Dabei geht es nicht immer um ein Motiv, sondern auch um die Farben. Dadurch entsteht eine Freude am Betrachten und die Stimmung des Betrachters wird inspiriert: Es entstehen Fantasie, Kreativität oder Vergnügen. „Das Herausforderndste ist, sich auf die intensiven Farbspiele einzulassen, Formen und Strukturen wirken zu lassen, bis sich die schöpferischen Emotionen entfalten. Unsere Welt ist voller Probleme und Herausforderungen. Wenn wir auf unsere Stimmung achten, uns in guter Stimmung befinden, lassen sich diese besser lösen. Das möchte ich dem Betrachter mit meinen Bildern mit auf den Weg geben“, so Wendtland.
Sabine Wendtland aus Oftersheim: Suche nach Ausstellungsräumen
Aktuell hängen ihre Werke in einer Zahnarztpraxis bei Sinsheim. Im Juni werden ihre Bilder zudem in der Villa Benz in Schwetzingen als Ausstellung zu sehen sein. In Oftersheim hat sie bislang allerdings nicht ausgestellt. Wendtland hält Augen und Ohren offen und fragt auch aktiv nach Ausstellungsräumen. Bereits zweimal hat sie beispielsweise im Restaurant „Wolfsbrunnen“ in Heidelberg ausgestellt. Besonders findet sie, ihre Bilder in dem historischen Gebäude und Gemäuer zu präsentieren. „Ein spezieller Kontrast“, fügt sie an. Die Künstlerin sucht immer nach reizvollen Ausstellungsmöglichkeiten: „Orte für Betrachter, um den Blick schweifen zu lassen und hängenbleiben“, betont sie. Die Gefühle des Betrachters sollen erreicht werden. Corona hat sie wie viele andere auch, jedoch ausgebremst. Ausstellungsräume zu finden, gestaltete sich als schwierig.
Ihren Bildern gibt Wendtland auch ausstellungsbedingt Namen, aber wirklich spannend findet sie, was die Leute dazu sagen. „Es gibt mir dies oder das, belebt mich“, um nur einige Beispiele zu nennen. Ihr Ziel ist es, Menschen durch ihre Bilder etwas mit nach Hause zu geben.
Ihre Kunstwerke stehen selbstverständlich auch zu Verkauf. Auf Instagram hat Wendtland dazu eine Art Showroom installiert. Sammler aus Oftersheim, Hockenheim und Mannheim haben bereits mehrere Werke gekauft. Außerdem hängt eines ihrer Werke in Italien.
Die Künstlerin freut sich über Besuche im Atelier – nach Terminabsprache.
Info: Weitere Infos gibt es unter www.wendtland-kunst.de
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