Gewölbekeller

„Lebensart“: Künstlerin Alexandra Ulrich eröffnet Ausstellung in Oftersheim

Ihre Bilder tragen Titel wie „Frühlingserwachen", „Naturnah" oder auch „Morgenlicht" und laden den Betrachter dazu ein, Gefühle und Gedanken schweifen zu lassen: Künstlerin Alexandra Ulrich stellt einige ihrer Werke nun im Gewölbekeller aus.

Von 
Maria Herlo
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Künstlerin Alexandra Ulrich (r.) stellt derzeit im Gewölberaum in der Eichendorffstraße 2 aus. Während der Vernissage stellt sie Organisatorin Ute Walter von der Gemeinde und Bürgermeister Pascal Seidel das Bild „Phönix“ vor. © Dorothea Lenhardt

Oftersheim. „Frühlingserwachen“, „Naturnah“, „Morgenlicht“, „Blickrichtung“ oder „Übergang“: Die Bilder faszinieren durch die offensichtlich innige Verbindung zur Natur.

Die Ausstellung der Künstlerin Alexandra Ulrich im Oftersheimer Gewölberaum unter dem Titel „Lebensart“ besticht durch großformatige, ausgesprochen malerisch wirkende Gemälde. Ihre samtig weiche, meist jedoch feinkörnig raue Strukturen reflektieren vibrierende Grau-, Blau-, Braun- oder Rottöne, mit denen die Künstlerin Licht- und Farbvariationen stimmungsvoll wiedergibt. Die monochrome Einfärbung und die sich von Bild zu Bild verändernde Farbskala sowie das nicht leicht erkennbare Motiv verleihen ihnen eine abstrakte Komponente. Zugleich lassen sie einen technisch komplexen und vielschichtigen Arbeitsprozess erkennen.

Alexandra Ulrich aus Plankstadt arbeitet auch mit Naturmaterialien

Nicht nur Sand arbeitet Ulrich mit dem Pinsel ein, sondern auch Abdrücke von Baumrinden, die ebenfalls Teil der Ausstellung sind, wie auch weitere Dekorationselemente. Um die Motive besser zu visualisieren, erweitert die Künstlerin ihre Werke mit Fotografien und Texten und bietet auf diese Weise den Betrachtern die Möglichkeit zur Meditation, zur Vertiefung einzelner Werke.

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Zu „Frühlingserwachen“ schreibt sie: „Es ist der tägliche Wandel, den wir oft gar nicht wahrnehmen, er ist das wahre Wunder unseres Lebens . . .“, zu „Naturnah“ hingegen: „Lerne von der Geschwindigkeit der Natur, denn in der Natur hat alles seine Zeit. Nimm dir Zeit, beobachte die Natur und du wirst alles besser verstehen“. Das Bild „Morgenlicht“ ergänzt sie unterdessen mit folgenden Zeilen: „Deine Bestimmung ist es, hier zu sein, genau in diesem Moment . . . Bei allem, was du wahrnimmst, schätze die Kostbarkeit des jetzigen Augenblicks.“

Es sind kurze Anstöße für ein verständiges Sehen, die Betrachter können jedoch problem- und zwanglos ihren eigenen Gedanken nachgehen, die Formen und die Farben auf sich wirken lassen. Das Bild mit dem Titel „Stille“ zum Beispiel strahlt Ruhe und eine wunderbar-konzentrierte Anordnung aus.

Alexandra Ulrich arbeitet mit unterschiedlichen Materialien

Ein besonderes Gespür für die Natur, für die Landschaft, habe sie bei ihren Spaziergängen entlang eines Flusses, im Wald oder in den Oftersheimer Dünen entwickelt, sagte die aus Plankstadt stammende Künstlerin Alexandra Ulrich am Freitagabend bei der Vernissage ihrer Ausstellung. Mit Begeisterung arbeite sie mit unterschiedlichen Materialien, die an den ausgestellten Werken dreidimensionale Effekte erzeugen.

Alexandra Ullrich neben ihrem Kunstwerk "Die Natur ruht". © Dorothea Lenhardt

Eine große Herausforderung ist, die Stimmung beim Betrachten der Natur im Wandel der Jahreszeiten, sei es ein Baum, ein Waldstück, eine Wasseroberfläche, malerisch wiederzugeben. Dass dies der Künstlerin, die bereits seit ihrer Kindheit malt, hervorragend gelungen ist, bestätigte auch Bürgermeister Pascal Seidel in seiner Einführungsrede während der Vernissage.

„Es ist die zweite Ausstellung, zu der ich als Bürgermeister begrüßen darf“, sagte er, und hieß neben der Künstlerin die zahlreichen Besucher sowie Kunstschaffende, die hier schon einmal ausgestellt haben oder ausstellen werden, herzlich willkommen. Er lud die Vernissagebesucher ein, sich Zeit zu nehmen und sich auf diese sehenswerte Ausstellung einzulassen. „In diesem lichtdurchfluteten Gewölberaum des Rathauses kommen die Werke sehr schön zur Geltung“, so der Oftersheimer Verwaltungschef. Kunst führe hier Menschen zusammen, die in entspannter, herzlicher Atmosphäre die ausgestellten Werke betrachten und bei einem Glas Sekt und Häppchen ins Gespräch kommen und sich austauschen können. Zu verdanken sei dies der hervorragenden Organisation von Ute Walter und ihrer Kollegin Ina Jahnke. Mit viel Engagement und Fingerspitzengefühl sorgten sie stets dafür, dass sich die Besucher wohlfühlten.

Beim Rundgang durch die Ausstellung schätzten die Besucher insbesondere die Lichtführung, die Verteilung von Hell und Dunkel, von Grau und Bunt. Die Werke sind ein Abbild der Welt, das sich die Künstlerin schuf. Von Traurigkeit und Melancholie, bis zur Lebensfreude und Fröhlichkeit ist alles zu finden.

Die Ausstellung kann nun noch bis einschließlich Freitag, 2. Juni, zu den üblichen Rathaus-Öffnungszeiten besichtigt werden.

Freie Autorin

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