Reaktionen im Netz

Meinung zur Umbenennung der Kurpfalzhalle gehen auseinander

Auf der sozialen Plattform Facebook haben sich viele Nutzer zum Artikel über die Kritik zur Umbenennung der Kurpfalzhalle in Roland-Seidel-Halle zu Wort gemeldet.

Von 
Janina Hardung
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Mit der Umbenennung der ehemaligen Kurpfalzhalle in Roland-Seidel-Halle sind nicht wenige Oftersheimer unzufrieden. Aktuell fehlt ein Schriftzug links vom Eingangsbereich jedoch gänzlich. Nach Auskunft von Guido Hillengaß aus dem Kulturamt war das Provisorium mit dem geänderten Namen in der vergangenen Woche während der stürmischen Tage weggeweht worden. Der neue Schriftzug soll zeitnah vom Bauamt angebracht werden. © Lenhardt

Oftersheim. Der Text unseres Lesers sowie Heimat- und Kulturkreis-Mitgliedes Hans-Peter Sturm vom 26. Februar mit der Überschrift „Musste das in diesem Fall wirklich sein?“ über die Kritik zur Umbenennung der Kurpfalzhalle hat auf der sozialen Plattform Facebook viele Reaktionen ausgelöst. Der Beitrag wurde Stand Mittwoch 47-mal kommentiert. Viele Facebook-Nutzer stimmen Sturm zu, andere können seinen Unmut, dass die Halle nach dem langjährigen Gemeinderat Roland Seidel benannt ist, nicht verstehen.

Alexander May schreibt beispielsweise: „Außer in der aktuellen Diskussion ist mir als langjährigem Einwohner Oftersheims der Name des Herren nur gelegentlich im Rahmen irgendwelcher Sitzungsprotokolle untergekommen, sonst eher im Bezug auf das Bellamar in Schwetzingen.“

Jahrzehntelanges Engagement

Ute Marcinkowski sieht das etwas anders. „Herr Seidel steht und stand jahrzehntelang für den TSV. Meine Generation ist mit ihm als Vorsitzenden des Vereins groß geworden. Er hat sich um alle Belange des Vereins mit Herzblut eingebracht. Von daher gehört er schon gebührend gewürdigt. Ich persönlich hätte aber wohl eher den TSV-Sportplatz in der Siedlung nach ihm benannt. Auf diese Idee ist wohl niemand im Rathaus gekommen. Ich kann nachvollziehen, dass man bei einer Überraschung keine öffentliche Umfrage machen kann, die Reaktionen waren aber zu erwarten. Für mich wird es wohl auch lange noch die Kurpfalzhalle sein. Aber wie schon gesagt, Herr Seidel und der TSV sind untrennbar miteinander verbunden und wegen dieses Hintergrundes kann ich damit umgehen“, schreibt sie.

„Nicht gerechtfertigt“

Auch Bine Kalitzki denkt, dass Roland Seidel vom TSV gewürdigt werden sollte – und nicht durch eine öffentliche Halle. „Herrn Seidel kenne ich nur als stellvertretenden Bürgermeister und was er im TSV geleistet hat, interessiert mich nicht und rechtfertigt auch nicht die Umbenennung der Kurpfalzhalle. Ich an Herrn Seidels Stelle würde die Ehrung zurückgeben“, erklärt sie noch. Eine herausragende Leistung für Oftersheimer Bürger, die die Abkehr von einer langjährigen Tradition rechtfertigen würde, könne sie deshalb nicht erkennen.

Alfred Lehr stimmt dem Artikel von Hans-Peter Sturm „in jedem Satz zu“. Es gehe mitnichten um Diskreditierung eines verdienten Gemeindemitglieds, sondern schlichtweg um „eine krasse Fehlentscheidung der zuständigen Gremien“. Nutzerin Sandra Meyer kann beide Seiten verstehen: „Was für eine Aufregung. Es gibt gerade weiß Gott andere Probleme. Wir sollten froh sein, dass wir unbeschadete Gebäude haben und dass die Situation in Oftersheim so ist, dass wir sie normal für Sport nutzen können und nicht zweckentfremden müssen.“

Robert Weissmann kann die Umbenennung der Halle ebenfalls nicht wirklich nachvollziehen. Er hat andere Ideen: „Man hätte dies eventuell auch bei einer neuen Straße oder einem neuen öffentlichen Gebäude machen können, auch wenn dies vielleicht erst in ein paar Jahren gewesen wäre. Ich denke, dass die Halle trotz des neuen Namens bei der Bevölkerung weiterhin die Kurpfalzhalle bleibt.“

Ebenso sieht das auch Martin Jost: „Das ist und bleibt die Kurpfalzhalle – und das hat nichts mit Respektlosigkeit gegenüber einem Ehrenbürger zu tun, aber eine Straße in einem zukünftigen Neubaugebiet wäre auch ok gewesen – aber nicht etwas in Stein Gemeißeltes einfach mal so umbenennen – bei solchen Entscheidungen fehlt mir immer die Mitnahme der Bürger. Ja, ich weiß, der Gemeinderat ist die Vertretung der Bürger – aber wird hier wirklich die breite Mehrheit vertreten?“ nina

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