Tradition

Musikverein feiert mit Besuchern das Oftersheimer Waldfest

Von 
Marco Montalbano
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„Musik verbindet“ – auch die Vereine untereinander: Der Musikverein Stadtkapelle Schwetzingen tritt beim traditionellen Waldfest auf. Über die beiden Pfingstfeiertage finden sich zahlreiche Musiker wie Nichtmusiker ein und lassen sich die gute Laune auch von Regen nicht nehmen. © Montalbano

Oftersheim. Das bei Musikern und Nichtmusikern in der Region seit Jahren beliebte traditionelle Waldfest des Musikvereins Oftersheim konnte, wie so viele andere Feste, nach zweijähriger Zwangspause wieder stattfinden. Auf dem Festplatz hinter den Sportplätzen in der Hardtwaldsiedlung wurde kräftig musiziert und gegessen. Dass dabei das wechselhafte Wetter über das Pfingstwochenende kräftige Regenschauer mit sich brachte, tat der guten Laune keinen Abbruch.

Einer langen Tradition folgend, findet am Pfingstsonntag und -montag das „Waldfest“ statt. „Nomen est omen“, wie der Name schon sagt, findet es mitten im Wald statt, denn selbst vom Wildschweingehege aus ist es noch eine gehörige Strecke, die man zurücklegen muss. Diese wird aber gern in Kauf genommen und umso fröhlicher wird danach zwischen Bäumen und Sträuchern auf dem Festplatz gefeiert.

Thorsten Schnmidt (l.) vom Musikverein und Helfer Attila Almasi sind seit zehn Jahren mit Begeisterung dabei ist. © Marco Montalbano

Diesmal hatte der Musikverein in weiser Voraussicht eine gehörige Anzahl an Pavillons aufgestellt, was sich als hervorragende Maßnahme erwies. Nachdem sich am Sonntag ab 11 Uhr die Bänke langsam aber sicher fast komplett gefüllt hatten, spülte am späteren Nachmittag ein Regenschauer nach dem anderen einige Besucher fort, was dem „harten Kern“ allerdings nicht weiter interessierte, so dass unter den Plastikdächern weiter im Trockenen gegessen, getrunken und gelacht werden konnte, während aufeinander folgende Musikkapellen stimmungsvolle Lieder spielten.

Jede Menge Musik

Den Auftakt machte dabei natürlich der heimische Musikverein Oftersheim, gefolgt von den Plankstadter Kollegen und vom Musikverein Stadtkapelle Schwetzingen. Auch am Montag wurde den Besuchern gehörig musikalisch eingeheizt, in diesem Fall durch den Musikverein Rauenberg, die HSV Musikkapelle „Blaue Husaren“ aus Hockenheim und den Musikverein Viernheim.

Besucher Maximilian Schwab aus Plankstadt war restlos begeistert: „Schon als kleines Kind kam ich hierher. Es ist einfach großartig.“ Die zwei Jahre ohne Fest kommentierte er lakonisch mit nur einem Wort: „Grausam.“ Denn Vereinsfeste seien nicht nur einfach schön, sondern geradezu eine Notwendigkeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Schmunzelnd teilte er mit: „Hier gibt es auf jeden Fall die beste Bratwurst von allen, die „eckige“ – ohne Haut. Die habe ich schon als Kind geliebt.“ Nun habe er seinen kleinen Sohn Henry im Schlepptau, der ebenfalls ganz begeistert sei. Gänzlich privat war auch der Vizepräsident des Baden-Württembergischen Landtags, Daniel Born (SPD), vor Ort. Er lobte das Waldfest über den grünen Klee: „Ich komme eigentlich immer. Es ist einfach wunderschön, mit guter Musik, guter Stimmung und ein Naturerlebnis, weil mitten im Wald.“

Seit Generationen begeisterte Waldfest-Besucher: Maximilian Schwab (l.), hier mit Söhnchen Henry, seiner Ehefrau Ewelina (2. v .r.), Freund Andreas (r.) und dessen Ehefrau Marta (2. v. l.) © Marco Montalbano

Thorsten Schmidt, der Pressebeauftragte des Musikvereins, meinte auf Nachfrage: „Wir sind erleichtert, dass das Waldfest endlich wieder stattfinden kann. Toll, dass wieder so viele Helfer mit an Bord waren – darunter Vereinsmitglieder und solche, die es nicht sind, aber auf die man fest bauen kann. Vielen Dank an alle, auch an die Gemeinde für die Unterstützung.“ Und er ergänzte launig: „Dass einer von den beiden Waldfest-Tagen ein Regentag ist, hat ebenfalls Tradition.“

„Wir sind alle glücklich“

Auch wenn sich diesmal viele Mitglieder des Musikvereins engagiert hätten, wären ein paar mehr doch besser gewesen, denn auch hier habe die Corona-Pandemie etwas verändert. „Dass wir mehr junge Nachwuchsmusiker gebrauchen könnten, ist so wie bei den anderen Vereinen auch. Gerne können junge Menschen mal bei uns unverbindlich reinschnuppern.“

Dirigent Andreas Schnell freute sich ebenfalls sehr über die gelungene Festivität: „Da sind wir alle sehr glücklich. Die Vorbereitungen liefen schon seit zwei Monaten, aber zwischen den Lockdowns haben wir immer wieder geplant, um bereit zu sein.“ Der Verein habe laut Kassiererin Eva Maria Machner aktuell um die 150 Mitglieder, davon rund 30 Aktive.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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