Oftersheim. Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein. Der etwas andere Neujahrsempfang der Hardtgemeinde ist am Freitagabend ein voller Erfolg geworden. Und man muss den Veranstaltern und Organisatoren dieses Abends Mut und Sensibilität bescheinigen, einen traditionellen Event dank einer hochwertigen, professionellen Dreingabe so lebhaft und zugleich launig gestaltet zu haben. „Die Leute hier waren sehr aufmerksam“, sagt der 50-jährige Kabarettist und überzeugte Niederbayer Django Asül nach seinen spitz formulierten Wortkaskaden der Schwetzinger Zeitung. Und da stehen die Schulterklopfer bereits an. „Das haben Sie ganz toll gemacht“, sagt einer und schüttelt dem gebürtigen Deggendorfer anerkennend die Hand.
Doch nicht allein der Überraschungsgast aus dem Freistaat überzeugt vor mehr als 500 Zuschauern in der Roland-Seidel-Halle (ehemals Kurpfalzhalle) mit seinen satirischen Anmerkungen über „Ofdasche“ sowie zur großen Politik auf der ganzen Linie.
Neujahrsempfang in Oftersheim: Ehrungen und musikalische Einlagen
Nein, die Mischung aus musikalischen Einlagen (stark, das Quartett „Django Mobil“), Moderation – wortsicher und charmant, Petra Pfeifer-Wiest, Öffentlichkeitsarbeiterin im Rathaus –, der Übergabe der riesigen „Neujahrsbrezel“ durch zwei Vertreter des Vereinskartells und den Ehrungen von Sportschütze Manfred Karl sowie „Eisenmann“ Dirk Oswald (Malaika Mihambo hatte aus Gründen der Trainingsplanung inklusive bevorstehender Wettkämpfe abgesagt), sowie das humorvolle Intermezzo der Karnevalisten von Grün-Weiss um Prinzessin Julia II. nebst Gefolge passen einfach zu einem vergnüglichen und lockeren Abend, der 2024 nach Wiederholung schreit, wie einzelne Gästestimmen kundtun. Oftersheim hat einmal mehr gezeigt, nach einer digitalen Durststrecke in den vergangenen beiden Jahren, zu was diese große Mannschaft in der Lage ist.
Selbstverständlich hat sich der neue Bürgermeister Pascal Seidel für seine Neujahrsansprache bestens vorbereitet. Er ist der Teamkapitän. Und bei seinem Rück- und Ausblick fällt das Adjektiv „gemeinsam“ am häufigsten. Mehrfach brandet bei seiner 14-minütigen Rede spontan Applaus auf. Als er die Karnevalisten, Sportler, Haupt- wie Ehrenamtlichen des Ortes lobt, als er seinen Vorgänger Jens Geiß begrüßt und besonders als er seinem Versprechen beim Bürgermeisterkandidaten-Casting nachkommt. „Der Gemeinderat soll noch im ersten Quartal dieses Jahres über die Örtlichkeit, in der wir uns gerade befinden (Anm. der Red: rhetorische Kunstpause), diskutieren“, sagt Seidel lächelnd.
Der 40-Jährige bleibt authentisch, auch im Kampf mit dem Frosch im Hals, der seine Botschaften zur sportiven Herausforderung werden lässt. Man würde ihm am liebsten zurufen: ,Wenn du diese Situation meisterst, bleibt sie dir in Zukunft erspart! Er packt es, fokussiert sich aufs Wesentliche, getragen von der „doppelten Freude“ (neuer Bürgermeister, erster Neujahrsempfang): „Gemeinschaftssinn und Zusammenhalt – diese beiden Worte sollten unser Jahr 2023 prägen.“ Auf Seidel folgt ein Typ, der optische Ähnlichkeiten aufweist. Wir lassen es hier und heute gut sein. Über Django Asül erfährt der geneigte Leser mehr in der Montagausgabe ...
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