Gemeinderat

Oftersheim: Michael Seidling wird Pascal Seidel als Bürgermeister verpflichten

Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum neuen Bürgermeister war die Entscheidung, wer dessen Verpflichtung übernimmt. Wie es Tradition ist, übernimmt das jetzt der erste Stellvertreter.

Von 
Stefan Kern
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Bürgermeisterstellvertreter Michael Seidling (l.) begrüßt das künftige Gemeinde-oberhaupt Pascal Seidel schon einmal im Ratssaal. © Dorothea Lenhardt

Oftersheim. Es war die letzte Sitzung des Gemeinderates in der Ära des im September abgewählten Bürgermeisters Jens Geiß. Dabei wurde in seiner Abwesenheit unter der Leitung des ersten Bürgermeisterstellvertreters Michael Seidling ohne Diskussion sowohl die Person, die in der kommenden Sitzung des Gemeinderates im November den neuen Bürgermeister Pascal Seidel verpflichtet, als auch dessen Besoldungsgruppe bestimmt.

Noch sitzt Pascal Seidel (3. v. l.) im Publikum, bald leitet er die Sitzungen. © Dorothea Lenhardt

Ohne jede Aussprache folgten die Ratsmitglieder dabei dem Verwaltungsvorschlag, die Verpflichtung des Bürgermeisters, wie es traditionell gemacht wird, dem ersten Stellvertreter anzuvertrauen. Und in diesem Fall ist das eben Seidling von den Freien Wählern.

Wie beim Vorgänger

Ebenfalls keine Erörterung gab es bei der Einweisung des künftigen Bürgermeisters Seidel in die Besoldungsgruppe B3. Zur Auswahl standen die beiden Besoldungsgruppen B2 und B3. Laut Seidling mache dies für den Arbeitgeber einen Kostenunterschied von 550 Euro aus. Wichtig sei, so Seidling, dass als Kriterien zur Einstufung nur die Größe der Gemeinde und die erwartete Komplexität des kommunalen Aufgabenportfolios zu berücksichtigen sind.

Subjektive Gesichtspunkte wie persönliches Leistungsvermögen, berufliche Qualifikation oder Persönlichkeit, so steht es in der Verwaltungsvorlage, dürften nicht berücksichtigt werden.

Beachtet werden müsse dagegen, dass die Einstufung für die gesamte achtjährige Amtszeit bindend sei. „Eine Auf- oder Abstufung während der Amtszeit ist nicht möglich.“ Am Ende stuften die Ratsmitglieder ihren neuen Bürgermeister Seidel – wie zuvor auch den Amtsvorgänger Jens Geiß – in die Besoldungsgruppe B3 ein, was monatlich laut Tabelle des Beamtenbundes für Baden-Württemberg rund 8300 Euro macht.

Einstimmig fallen die Entscheidungen in der Gemeinderatssitzung bezüglich der Modalitäten für die Vereidigung des neuen Bürgermeisters sowie die Eingruppierung in die Besoldungsgruppe aus. © Dorothea Lenhardt

Mit diesen beiden Entscheidungen steht der Amtsübernahme durch Seidel am kommenden Dienstag, 1. November, und seiner Verpflichtung am Dienstag, 15. November, um 18.30 Uhr im Gemeindesaal der evangelischen Kirche nichts mehr im Wege. Und es sah so aus, dass sich der kommende Bürgermeister, der noch im Zuschauerraum Platz genommen hat, darüber freute. In drei Wochen wird er dann bei der nächsten Sitzung am Kopfende der Ratstafel sitzen.

Kurz wurden dann noch Spenden in Höhe von 1250 Euro, die vor allem sozialen Zwecken zugutekommen, von den Ratsmitgliedern goutiert. Patrick Alberti (Grüne) erkundigte sich noch danach, ob schon eine Entscheidung über die Seniorenweihnachtsfeier gefallen sei. Dies, so Seidling, sei eine Aufgabe des neuen Bürgermeisters, der diese Frage aber sicher bald klären werde. In der Tendenz sehe die Verwaltung solch eine Veranstaltung kritisch. „Corona ist noch nicht weg.“

Die Sitzung im Ratssaal des Rathauses dauerte nur 20 Minuten, aber sie beschloss die Ära des Gemeinderates unter der Leitung von Bürgermeister Geiß endgültig.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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