Nachgefragt

Oftersheimer Biologe Peter Rösch: „Fragen bitte nur telefonisch“

In unserer Reihe „Nachgefragt“ beantworten Personen des öffentlichen Lebens etwas andere Fragen. Hintergründig und dabei unterhaltsam. Dieses Mal ist einer der beiden Gründer der Oftersheimer Natur-AG an der Reihe.

Von 
Joachim Klaehn
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Peter Rösch aus Oftersheim beantwortet in unserer Serie "Nachgefragt" ganz private Fragen. © Wiegand

Oftersheim. In unserer Reihe „Nachgefragt“ beantworten Personen des öffentlichen Lebens etwas andere Fragen. Hintergründig und dabei unterhaltsam. Dieses Mal ist einer der beiden Gründer der Oftersheimer Natur-AG an der Reihe: Peter Rösch, Diplom-Biologe und vom Kreis im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzgebiets „Oftersheimer Dünen“ bestellt, steht Rede und Antwort.

Wie ist Ihre aktuelle Stimmung?

Peter Rösch: Moment, ich schau mal nach: Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, keine Rakete in Sicht: Stimmung bestens.

Kochen Sie gerne gesund – und wenn ja, was?

Rösch: Und wie wir gesund kochen! Fertigfutter gibt’s bei uns keines. Vor dem Kochen schnippeln wir lange Gemüse und nach dem Essen wird gemeinsam nicht abgespült.

Haben Sie ein Lieblingsbuch?

Rösch: Dieser Tage ist es „Mehr Platz für den Spatz“ von Uwe Westphal.

Haben Sie auch einen Lieblingsfilm?

Rösch: So einer, den ich wirklich viel lieber sehe als alle anderen? Nein.

Ihr Lieblingsplätzchen?

Rösch: Ich versuche immer und überall, das Plätzchen, an dem ich gerade bin, als Lieblingsplatz zu nehmen. Das klappt nicht immer, aber doch erstaunlich oft.

Gibt es eine Persönlichkeit, die Sie ganz besonders beeindruckt?

Rösch: Persönlichkeit heißt doch, dass jeder Mensch etwas Eigenes hat? Ich freue mich, wenn Leute so sind, wie sie sind und sich auch trauen, dazu zu stehen – auch zu ihren Ecken und Kanten.

Wofür können Sie sich total begeistern?

Rösch: Für die vielen kleinen schönen Momente, die mir meist völlig unverhofft begegnen, wenn ich gerade etwas anderes mache. Oft kommen sie von anderen Menschen.

Was nervt Sie?

Rösch: Dass zurzeit in vielen Bereichen einiges in die falsche Richtung läuft und viele von uns nur unter Druck für eine Richtungsänderung bereit sind, obwohl wir alle genau wissen, wie wir es besser machen könnten. Ansonsten Zugausfälle kurz vor Dänemark.

Ihre Alltagsheld?

Rösch: Alle Leute, die dafür sorgen, dass unser Zusammenleben funktioniert, egal wo oder als was sie daran arbeiten. Viele davon tun sogar mehr für andere, als sie eigentlich müssten!

Wann sind Sie mit sich selbst im Reinen?

Rösch: Wenn ich bei irgendetwas mein Bestes gegeben habe. Ob das dann gut oder weniger gut war, naja, das ist dann halt so. Hauptsache ist, ich habe mir echt Mühe gegeben.

Welches Verbesserungspotenzial haben Sie?

Rösch: Manchmal wäre ich gern ein bisschen geduldiger.

Sind Sie eher Kopf- oder Gefühlsmensch?

Rösch: Erst mal Gefühl, dann kürzer oder länger mit dem Kopf darüber nachdenken, dann einen Punkt machen und wieder Gefühl.

Wann und wo haben Sie zuletzt herzhaft gelacht?

Rösch: Gerade vorhin bei Freund und Kollege Holger im Auto, als uns eine alte Geschichte von früher wieder eingefallen ist.

Wie schalten Sie mal komplett ab?

Rösch: Auf meinem Segelboot. Da gibt es nur Wasser und Wind und sonst nichts. Da muss ich nicht mal segeln dabei, vor Anker dümpeln reicht völlig aus.

In welcher Sportart sind Sie gut?

Rösch: Im Segeln jedenfalls nicht.

Welche Sportart können Sie gar nicht (leiden)?

Rösch: Ich muss gestehen, dass mir Fußball zunehmend unsympathisch wird. Das liegt aber nicht am Fußballsport an sich, sondern am Getue drumherum.

Was können Frauen besser als Männer?

Rösch: Fußball ohne Getue? Keine Ahnung! Jeder kann irgendwas besser als andere, egal ob Frau, Mann oder Kind. Ich habe diese Frage eben auch meine Freundin Susi gefragt, sie meinte: „Shoppen“.

Welche Einstellung haben Sie generell zu Medien?

Rösch: Sie sind wichtig für die Willensbildung und unersetzbar, wenn man sich für die Welt interessiert. Am liebsten sind mir Medien, wenn sie schön rascheln.

Wie digital leben Sie?

Rösch: Eigentlich gar nicht, ich habe weder ein Handy noch einen Computer. Manchmal aber doch, wenn nämlich jemand unbedingt etwas Digitales von mir will, jemand von der Schwetzinger Zeitung zum Beispiel. Dann schicke ich mit Susis Laptop Texte. Am Ende steht dann aber immer: „Rückfragen bitte nur telefonisch unter der Nummer . . .“.

Facebook oder Instagram?

Rösch: Die beiden kenne ich nur vom Hörensagen.

Was haben Sie aus der Corona-Krise und den Folgen des Ukraine-Krieges gelernt?

Rösch: Wie sich eine Ausgangssperre anfühlt und dass Krieg auch heute noch ein Thema ist, das nicht nur Menschen in fernen Ländern betrifft, sondern auch uns nahekommt. Hätte ich nicht vorher schon gewusst, dass nichts im Leben selbstverständlich ist und wir gut daran täten, zufriedener auf das zu achten, was wir haben, dann hätte ich das jetzt auch gelernt.

Ihr nächster Urlaub?

Rösch: Übermorgen!

Ihre bis dato besten zehn Sekunden im Leben?

Rösch: Ganz spontan ohne lange nachzudenken? Der erste Schluck Bier beim ersten Straßenfest nach Corona.

Wenn ich ein hochrangiger Politiker wäre, würde ich zu allererst dafür sorgen, dass . . .

Rösch: . . . alle Lebewesen glücklich sind.

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