Oftersheim. Die Gemeinde Oftersheim bietet ein umfassendes Förderprogramm zur Reduktion von CO₂-Emissionen, das sowohl den Bereich Mobilität als auch erneuerbare Energien und energetische Sanierungen abdeckt. Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger zu umweltfreundlicherem Verhalten zu motivieren, private Investitionen in nachhaltige Technologien zu unterstützen und insgesamt die Klimabilanz der Gemeinde zu verbessern.
Im Bereich Mobilität stehen insbesondere Lastenräder, Fahrradanhänger und E-Krafträder im Fokus. Elektrische Lastenräder werden mit bis zu 300 Euro, Elektro-Lastenräder mit bis zu 500 Euro bezuschusst, Fahrradanhänger mit maximal 150 Euro. Für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs können Jahreskarten im VRN oder Rhein-Neckar-Ticket mit 25 Prozent der Kosten, maximal 500 Euro, gefördert werden. Neukunden von Stadtmobil erhalten zusätzlich ein Fahrtguthaben von 20 Euro.
Einen besonderen Anreiz gibt es für Bürger, die ihr Auto abmelden: Sie können wahlweise ein kostenfreies Ticket für den öffentlichen Nahverkehr oder einen Zuschuss für ein elektrisch unterstütztes Lastenrad erhalten. Wichtig ist, dass die Förderanträge zeitnah nach Kauf, Installation oder Pkw-Abmeldung eingereicht werden.
Wärme- und Stromwende wird für nötig erachtet
Die Gemeinde erkennt das große Potenzial von Solarthermieanlagen mit Pufferspeichern: Sie erzeugen CO₂-emissionsfreie Wärme und tragen zusammen mit einem guten Dämmstandard erheblich zur Energieeinsparung bei. Auch der Ausbau von Photovoltaikanlagen ist entscheidend für die Weiterentwicklung der Stromwende. Deshalb fördert die Gemeinde die Installation von Flach- und Röhrenkollektoren inklusive Pufferspeichern, wenn die Brauchwassererwärmung mit Heizungsunterstützung erfolgt. Energetische Sanierungsmaßnahmen wie Dämmung, Fenstertausch oder Heiztechnikmodernisierung werden ebenfalls in das Förderprogramm aufgenommen. Photovoltaikanlagen auf Dächern werden gefördert, sofern sie nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, und ein zusätzlicher Bonus wird gewährt, wenn gleichzeitig eine Dachbegrünung umgesetzt wird.
Auch Mieter können nun eigenen Ökostrom erzeugen: Dafür unterstützt die Gemeinde die Anschaffung sogenannter „Balkonmodule“. Mit diesen Maßnahmen leistet das Förderprogramm einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Oftersheim.
Konkret fördert die Gemeinde den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Dachflächen oder Carports mit bis zu 10 Kilowatt-Peak, inklusive eines Innovationsbonus, etwa für Gründächer. Kilowatt-Peak ist eine Maßeinheit, die die theoretisch maximale Leistung einer Photovoltaikanlage unter Standard-Testbedingungen angibt. Man unterscheidet zwischen der theoretischen Leistung (Kilowatt-Peak) und dem tatsächlichen Energieertrag (Kilowattstunde), der von vielen Faktoren wie Sonneneinstrahlung und Verschattung abhängt. Balkonkraftwerke für Mieter oder Eigentümer werden mit 15 Prozent der Anschaffungskosten, maximal 150 Euro, unterstützt. Solarthermieanlagen zur Heizungs- oder Brauchwasserunterstützung können ebenfalls bezuschusst werden, ebenso wie energetische Sanierungen wie Dämmmaßnahmen, Fensteraustausch oder Heiztechnikmodernisierung.
Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung
Seit Mai fördert die Gemeinde Oftersheim weitere private Klimafolgeanpassungsmaßnahmen. Zuschüsse gibt es für Versickerungsmulden, die Regenwasser speichern, Grundwasser bilden und bei Hitze sowie Starkregen für Abkühlung und Entlastung sorgen. Hierfür werden 5 Euro pro Quadratmeter entwässernder Dachfläche gewährt, maximal 300 Euro pro Grundstück. Ebenso unterstützt wird die Fassadenbegrünung, die Hitzeinseln mindert und das Wohnklima verbessert. Dafür übernimmt die Gemeinde 25 Prozent der Kosten, ebenfalls bis zu 300 Euro je Grundstück.
Auch die KLiBA bietet Beratungen an. Sie informiert über Fördermöglichkeiten bei einer energetischen Modernisierung des Eigenheims. Besonders lohnend ist eine umfassende Sanierung, da sie die höchsten Zuschüsse bietet und den Hauswert langfristig sichert. Eigentümer erfahren, welche Förderprogramme von Bund, Land oder Kommune nutzbar sind, wie sich diese kombinieren lassen und welche Maßnahmen – etwa Heizungstausch, Dämmung oder Fenstersanierung – besonders gefördert werden. Auch gesetzliche Vorgaben wie das Erneuerbare-Wärme-Gesetz oder das Gebäudeenergiegesetz werden erläutert. Beratungstermine finden alle zwei Wochen donnerstags von 14 bis 16 Uhr im Bauamt Oftersheim statt, Anmeldung unter 06221/99 87 50. So können Hausbesitzende durch Förderungen ihre Investition absichern und gleichzeitig Energie, Kosten und CO₂ sparen. Viele Förderungen sind miteinander kombinierbar. Wichtig ist, dabei die Reihenfolge zu beachten und eine Förderung vor Beginn der Arbeiten zu beantragen.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/oftersheim_artikel,-oftersheim-oftersheimer-foerderprogramme-nutzen-der-umwelt-und-dem-geldbeutel-_arid,2324851.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/oftersheim.html