DRK

Oftersheimer spenden etliche Kleider für die Betroffenen

Von 
Stefan Kern
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Oftersheim. Der Schock über den Krieg in Europa sitzt tief. Nicht wenige hier, die ihre Kleiderspende zur Kleiderstube des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Oftersheim brachten, blickten immer noch ungläubig gen Osten.

Krieg in Europa sei doch eigentlich kaum noch vorstellbar gewesen, so Ralph Fritz. „Und doch ist er jetzt Realität.“ Ihn macht das Leid der Menschen geradezu fassungslos. Dabei erzeugten die Bilder und Nachrichten schon auch ein Gefühl der Ohnmacht. Viel kann man gegen diese unmenschliche Aggression nicht tun. Aber wenn viele Menschen etwas tun, nimmt das Wenige am Ende doch ein beachtliches Volumen an. Und genau das geschah am vergangenen Samstag bei der Kleiderspende-Aktion für Geflüchtete aus der Ukraine des DRK-Oftersheim.

Die Leiterin der Kleiderstube Jutta Gerstel-Cashi zeigte sich angesichts der enormen Spendenbereitschaft durchaus etwas baff. Sie sei schon eine Weile im Geschäft, aber so ein Spendenaufkommen in gerade einmal zwei Stunden hat sie noch nicht erlebt. Die gut zehn Helfer hatten ordentlich zu tun, um die Kleiderberge zu bewältigen. Besonders gefreut hat sie, dass die meisten Altkleiderspenden gewachsen und gebügelt angeliefert wurden. „Das erleichtert uns die Arbeit sehr.“ Auch für Tanja Rudisile eine Selbstverständlichkeit. Genau wie die Hilfe an sich. „Als Mensch Menschen in Not zu helfen ist doch das Fundament allen sozialen Seins.“ Auch Carola Klecker-Stolz und Andrea Hahn betonten, wie wichtig es sei zusammenzustehen und zu helfen.

Sara-Marisa Misch kam mit ihren beiden Kindern Charlotte (5) und Julian (3) und auch sie empfand etwas Trost in dem Gedanken helfen zu können. Die Bilder, die man tagtäglich zu sehen bekäme, seien schlimm und mit dieser Spende könne man wenigstens etwas tun. Sie hat viel Kleidung für Kinder dabei, was Gerstel-Cashi besonders freute. Kommen aus der Ukraine doch aktuell vor allem Frauen und Kinder. Ihnen zu helfen ist gerade der Leitstern hier.

Etwas näher zusammenrücken

Die Verheerungen des Krieges, so Fritz, seien von hier nur zu erahnen. Er – wie viele andere – mögen sich das Leid gar nicht vorstellen. Verletzte oder getötete Menschen und die verwüsteten Seelen werden die Ukraine, aber auch Europa noch sehr lange beschäftigen. Vielleicht, so hoffte Rosemarie Koller, rückten die Menschen jetzt wieder etwas zusammen.

Es sei schon lange nicht mehr so offensichtlich gewesen, wie wichtig das ist. Gerstel-Cashi war es nach den zwei Stunden und einem wirklich enormen Spendenaufkommen wichtig, allen Spendern zu danken. „Das hier war wirklich beeindruckend.“ Und, das war ihr wichtig, es ist Hilfe, die einen Unterschied macht und zwar zum Besseren hin.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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