Benefizveranstaltung

Organisatoren müssen bei Benefizfest in Oftersheim umplanen

Nach der kurzfristigen Absage der Band „Red Ordinary“ legt sich „WoodRock“ auf dem Sportplatz des TSV gleich doppelt ins Zeug.

Von 
Joachim Klaehn
Lesedauer: 

Oftersheim. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Die Redensart trifft auf viele Lebenssituationen zu. Nunmehr hat es auch die Organisatoren der Benefizveranstaltung „Wir ziehen in den Frieden“ volle Breitseite erwischt. Zwei Tage vor dem Event zu Gunsten ukrainischer Flüchtlinge am Samstag, 2. Juli, ab 16.30 Uhr auf dem Sportplatz des TSV Oftersheim musste eine der beiden Bands passen. „Wir müssen unseren Auftritt schweren Herzens absagen“, sagt Andrea Marquetant, die charismatische Frontfrau der Schwetzinger Band „Red Ordinary“. Grund: Ein Mitglied ist an Corona erkrankt und da sie untereinander noch Kontakt hatten, hoffen alle darauf, dass es nicht weitere Hiobsbotschaften gibt.

Für die Veranstalter um die beiden TSV-Vorstände Dr. Markus Lauff und Stefan Lauff heißt es wie für alle Beteiligten: negativ bleiben, positiv denken. „Wir sind bestens gerüstet und führen in jedem Fall die Veranstaltung durch“, sagt Markus Lauff auf Nachfrage der Schwetzinger Zeitung.

Wenngleich im Vorfeld nicht alles glatt lief, ab sofort ist hohe Improvisationskunst gefragt. Nicht wie gewünscht sollte derweil das Feedback bei den Oftersheimer Kindergärten und Grundschulen bezüglich der angedachten Aufstellung zum „Peacezeichen“ ausfallen. Spontan wird man reagieren, je nachdem wieviele Kinder samt deren Eltern zur Aktion kommen und den Udo-Lindenberg-Song „Wir ziehen in den Frieden“ verbunden mit einer leicht erlernbaren Choreografie einstudieren möchten. Hagen Grube, der überaus rührige Macher und Bassist von „WoodRock“, hat am Donnerstag alle Hebel in Bewegung gesetzt, um einen Ersatz für die bodenständige Rockband „Red Ordinary“ zu finden. Vergebens – auf die Schnelle war eben doch keine alternative Musikformation aufzutreiben.

„Wir versuchen das Beste aus den Gegebenheiten zu machen“, meint Hagen Grube, „,WoodRock’ wird eben aus einem Set zwei Sets machen. Horst, Martin und ich haben ein paar Songs mehr ins Programm aufgenommen, fertig.“ Der 71-jährige ehemalige IT-Spezialist von Freudenberg ist in den letzten Tagen von Pontius zu Pilatus gerannt, um eine hochwertige Veranstaltung gemeinsam mit dem TSV Oftersheim und Christiane Formberg vom „etwas anderen“ Clubhaus des TSV in der Jahnstraße auf die Beine zu stellen.

Im Zuge der „TSV hilft“-Aktion

Schließlich sollen ukrainische Flüchtlinge von der Benefizaktion profitieren. „Wir haben das Projekt ,TSV hilft’ gestartet. Hierbei pflegen wir als Verein immer einen integrativen Ansatz“, erklärt Markus Lauff „wir sind gemeinnützig – und könnten nur einer anderen gemeinnützigen Organisation Spenden zukommen lassen.“ Noch ist nicht ganz klar, ob sich wie ursprünglich vorgesehen das momentan pausierende deutsch-ukrainische Begegnungs- café im Oftersheimer Siegwald-Kehder-Haus oder eben ukrainische und deutsche Jugendliche dank eines gemeinsamen Ausflugs in einen Erlebnispark (Rust, Tripsdrill oder Haßloch) über den samstäglichen Spendenerlös freuen dürfen. „Man muss auch sehen, dass sich die Flüchtlingssituation verändert hat und inzwischen andere Flüchtlingsgruppen in Deutschland ankommen“, sagt Markus Lauff und verspricht einen sensiblen und seriösen Umgang mit dem Spendengeld.

Die großen Unwägbarkeiten sind am Wochenende die Publikumsresonanz, die Kinder als hoffentlich Mitmachende sowie die Höhe der Spendensumme. Überall in der Region wird gefühlt gefeiert – überall in der erweiterten Region ist die Hilfsbereitschaft enorm. Für die Musiker von „WoodRock“ steht eines fest: Sie wollen fetzige Musik spielen und „Spaß haben und verbreiten“ (Hagen Grube). Für Newcomer und Schlagzeuger Martin Schütz ist alles ganz simpel: „Ich will einfach nur reinhauen und trommeln was das Zeug hält.“ Rocklady Beate Würzer aus Sandhausen sieht das ähnlich.

Wie heißt es doch: Es ist eine Kunst, etwas Unbeabsichtigtes gut vorzubereiten. Na denn.

Das Programm

Samstag, 2. Juli: Sportplatz des TSV Oftersheim.

16.30 Uhr: „Wir ziehen in den Frieden“ – mit Beate Würzer, „WoodRock“ und (hoffentlich) Kindern aus Oftersheim.

17 Uhr: Tanz & Aerobic - Mädchentanzgruppe des TSV.

17.30 Uhr: TSV Twirlings - Mädchen Stabtanzgruppe.

18 Uhr:WoodRock“ – Classic Rock, Set eins.

19.30 Uhr: Zumba Tanzgruppe des TSV.

20.15 Uhr:WoodRock“, Set zwei.

21.45 Uhr: TSV Twirlings – Frauen Stabtanzgruppe.

Daneben Malwettbewerb und Schminktisch für die Kinder.

Der Eintritt ist frei. Das „etwas andere“ Clubhaus des TSV bietet leckers Essen und gekühlte Getränke an. jog

 

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung