Nachgefragt (Das etwas andere Interview)

Sebastian Längerer aus Oftersheim: Freunde sollte man in Krisenzeiten nicht aus den Augen verlieren

In unserer SZ-Serie "Nachgefragt" kommen ganz normale Bürger, Personen des öffentlichen Lebens und Prominente zu Wort. Sie bekommen Fragen gestellt, die sie hintergründig, unterhaltsam, informativ und humorvoll beantworten können. Diesmal ist Sebastian Längerer dran, der Hausleiter des Jugendzentrums.

Von 
Joachim Klaehn
Lesedauer: 
Leiter des Jugendzentrums: Sebastian Längerer. © Längerer

Oftersheim. In unserer Serie „Nachgefragt“ beantworten ganz normale Menschen oder auch Personen des öffentlichen Lebens unseren etwas anderen Fragenkatalog. Durchaus mit einem Augenzwinkern und vor allem ernsthaft wie unterhaltsam. Heute ist Sebastian Längerer (48) dran. Er ist engagierter Hausleiter des Jugendzentrums Oftersheim und arbeitet im „Juz“ bereits seit April 2001.

Wie ist Ihre aktuelle Stimmung?

Sebastian Längerer: Ich fühlte mich bis vor Kurzem, der Adventszeit geschuldet, angemessen „weihnachtlich“. Aber jetzt, nach dem Jahreswechsel, lassen mich die Aussichten auf die Aktivitäten des Juz fürs Jahr 2023 doch sehr positiv gestimmt sein.

Kochen Sie gerne gesund – und wenn ja, was?

Längerer: Selbst kochen wäre stark übertrieben, dennoch kann ich voller Hingabe Essen erhitzen oder erfolgreich erwärmen. Ich versuche, soweit es möglich ist, Bio zu essen und auf Fleisch zu verzichten. Dennoch bin ich auch ein engagierter Grill/BBQ-Mensch und versuche mich hier mit allen erdenklichen Nuancen der Grillkunst. Dazu gibt es stets frischen Salat oder auch immer öfter, eigenes Gemüse aus dem Garten.

Haben Sie ein Lieblingsbuch?

Längerer: Da ich von Jahr zu Jahr leider immer weniger Zeit zum Lesen habe, kann ich nur in der Urlaubszeit lesen. Aktuell eher Biografien, mein absolutes Lieblingsbuch ist aber noch immer „The Shining“ von Stephen King.

Haben Sie einen Lieblingsfilm?

Längerer: Als regelmäßiger Kinogänger aspiriere ich zusätzlich mindestens einen Spielfilm/eine Serienfolge am Tag und bin sehr gut informiert. Dennoch bin ich auch hier eher der Klassiker und nenne meinen allerersten Kinofilm, daher auch mein Lieblingsfilm: „Krieg der Sterne“.

Mehr zum Thema

Interview

Nach extremen Urteilen: Löwe Knorr spricht exklusiv über die Handball-WM

Veröffentlicht
Von
Marc Stevermüer
Mehr erfahren

Und einen Lieblingssong?

Längerer: Dadurch, dass ich ja selber 30 Jahre aktiv Musik gemacht habe, meine ich einen breitgefächerten Musikgeschmack zu besitzen. Meine erste Single war von „The Police“ und der Titel „Every breath you take“ - daher also auch mein Lieblingssong.

Ihr Lieblingsplätzchen?

Längerer: Bei mir im Sommer auf der Terrasse. Ansonsten bei meiner Großmutter in Perpignan.

Welche Persönlichkeit beeidnruckt Sie ganz besonders?

Längerer: Clint Eastwood. Er hat sich über die Jahre vom reinen Action/Western-Star, zum Regisseur, Drehbuchautor und in Würde alternden, sehr engagierten Schauspieler entwickelt.

Wofür können Sie sich total begeistern?

Längerer: Alte Geschichten und wenn ich alte Geschichten dann wieder aufwärmen darf.

Was nervt Sie?

Längerer: Ungerechtigkeit, Egoismus, Arroganz, Überholspurkriecher, Tippfehler.

Ihre Alltagsheldin beziehungsweise Ihr Alltagsheld?

Längerer: Busfahrer und Krankenschwestern.

Wann sind Sie mit sich selbst im Reinen?

Längerer: Wenn die Hausarbeit und weitere Aufgaben erledigt sind und man einfach NICHTS mehr tun muss, außer das, worauf man sich schon die ganze Woche gefreut hat. Und dann genießt man einfach nur die (hoffentliche) Ruhe um einen.

Welches Verbesserungspotenzial haben Sie?

Längerer: Geduld. Auch wenn man mir nachsagt ich besäße welche, so ist diese nicht existent an folgenden Orten: Kassen, in der Schlange anstehen, Staus, Lohnsteuerjahresausgleich.

Sind Sie eher Kopf- oder Gefühlsmensch?

Längerer: Ich sehe mich als Symbiont, als einen „Kopfgefühlsmenschen“. Manche Situation erfordern mehr Kopf, die meisten aber Gefühl.

Wann und wo haben Sie zuletzt herzhaft gelacht?

Längerer: Immer dann, wenn Kinder oder Jugendliche ihre ehrliche Meinung oder ihre Eindrücke sehr treffend und oft auch sarkastisch wiedergeben. Ich bin da oft derselben Meinung.

Wie schalten Sie mal komplett ab?

Längerer: Einen 17er Gabelschlüssel in der Hand und dann eins meiner Autos oder Motorräder warten.

In welcher Sportart sind Sie unschlagbar?

Längerer: Ich denke ich bin nicht schlecht im Tischtennis.

Welche Sportart können Sie gar nicht (leiden)?

Längerer: Fußball.

Was können Frauen besser als Männer?

Längerer: Eigentlich fast alles.

Welche Einstellung haben Sie generell zu Medien?

Längerer: Sie sind der moderne Quell, der Lebensfluss unserer modernen Kultur.

Wie digital leben Sie?

Längerer: Ich besitze ein Smartphone.

Was haben Sie aus der Coronakrise und den Folgen des Ukraine-Krieges gelernt?

Längerer: Man sollte sich immer einen großen Vorrat Klopapier und genügend Brennholz anlegen. Freunde sollte man in Krisenzeiten nicht aus den Augen verlieren, genauso die entfernte (oft ältere) Verwandtschaft.

Ihr nächster Urlaub?

Längerer: Im Frühling wie jedes Jahr in Perpignan.

Ihre bis dato besten zehn Sekunden im Leben?

Längerer: Als ich einen Rundflug über meinem Haus mit der legendären Junkers JU-52 genießen durfte.

Bitte vervollständigen Sie den Satz: Wenn ich ein hochrangiger Politiker wäre, würde ich zu allererst dafür sorgen, dass . . .

Längerer: ... Obdachlosen besser und vor allem sinnvoller geholfen wird. Zudem würde ich versuchen, mehr günstigen Wohnraum aus zu renovierenden, bestehenden, unbewohnten Gebäuden zu schaffen. Nachhaltigkeit ist für mich nicht mehr Wohnraum aus der Natur zu erschließen, sondern bestehende Flächen sinnvoll/geschickt „umzunutzen“.

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen