Kommunales Testzentrum - Zum Abstrich können alle Oftersheimer ins Josefshaus kommen / Ergebnis ist nach rund 15 Minuten da

So läuft es im Oftersheimer Corona-Testzentrum

Von 
Volker Widdrat
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Oftersheim. Das kommunale Corona-Testzentrum im Josefshaus der katholischen Kirchengemeinde in der Bismarckstraße 3 läuft. Am Freitagabend wurden die ersten kostenlosen Tests auf eine Infektion mit Covid-19 durchgeführt (wir berichteten). Am Samstagvormittag waren noch die letzten Wahlhelfer für die Landtagswahl am Sonntag dran. Ab 13 Uhr durften dann auch alle anderen Bürger ohne Voranmeldung zum Test kommen. Der DRK-Ortsverein mit seinem Bereitschaftsarzt Frank Weiß betreute knapp 50 Menschen, die das Angebot in Anspruch nehmen wollten. Bund und Länder hatten in der vergangenen Woche ja festgelegt, dass die Kosten für einen Antigen-Schnelltest pro Bürger und Woche übernommen werden.

Die Anmeldung mit persönlichen Angaben erfolgt direkt im Eingangsbereich zum Josefshaus. Besonders wichtig ist die Selbstauskunft. Wer in den vergangenen zwei Wochen Kontakt zu einer mit dem Coronavirus infizierten Person hatte, Symptome wie etwa erhöhte Temperatur beziehungsweise Fieber verspürt, Geschmacks- oder Geruchsstörungen zeigt oder vielleicht Beschwerden der Luftwege wie Husten, Halsschmerzen oder Schnupfen hat, darf das Schnelltestzentrum nicht betreten. Die Bescheinigung über das Vorliegen eines Antigentests ist bei einem positiven Testergebnis auch gleich das Meldeformular an das Gesundheitsamt.

Ein Dutzend DRK-Helfer sind am Samstag im Einsatz. Drei Teststationen warten auf Besucher. Nach der Abfrage der persönlichen Daten geht es in der Einbahnstraße zu einer Station. „Alles ist bei uns auf die Hygieneregeln ausgerichtet“, erläutert der DRK-Vorsitzende Hans-Thomas Dilger beim Rundgang mit unserer Zeitung.

Auf dem Boden sind die einzuhaltenden Abstände eingezeichnet. Sitzt der Patient hinter der Sichtschutzwand auf dem Stuhl, wird er ab diesem Punkt aus Datenschutzgründen als Nummer weitergeführt. Eine Coronavirus-Antigen-Testkassette, ein Probenahme-Röhrchen mit Verschlusskappe und Extraktionspuffer sowie ein steriler Abstrichtupfer bilden das Testkit. Der Tupfer wird in das Nasenloch eingeführt und dann wieder rausgezogen. Anschließend wird das Stäbchen im Probenahme-Röhrchen eingeweicht, gedreht und gedrückt. Das Röhrchen wird mit einer Verschlusskappe verschlossen. Die Flüssigkeit im Röhrchen ist die behandelte Probe. Einige Tropfen werden auf das Kunststoffgehäuse der Testkassette geträufelt.

Jetzt heißt es abwarten. Auf einer Leinwand laufen Videos, unter anderem von DRK-Einsätzen im Motodrom Hockenheim, um die Zeit zu verkürzen. Nach etwa einer Viertelstunde zeigt sich das Ergebnis. Wenn im Beobachtungsfenster ein farbiger Streifen an der Position der Qualitätskontrolllinie (C-Linie) und ein weiterer an der Testlinie (T-Linie) erscheint, ist das Ergebnis positiv und es liegt eine Coronavirus-Infektion vor. Erscheint nur ein Streifen an der C-Linie und keiner an der T-Linie, bedeutet das, dass die Testergebnisse der Covid19-Antikörper in der Probe negativ waren.

In häusliche Quarantäne

Wird eine Person positiv getestet, muss ihr ein Bescheinigungs- und Meldeformular ausgehändigt werden. Zudem gibt es noch ein Hinweisblatt „Mein Test ist positiv“, in dem die weitere Vorgehensweise erläutert wird. Positiv getestete Personen müssen sich direkt in häusliche Quarantäne begeben. Auch bei einem negativen Ergebnis sollten aber weiterhin alle Schutz- und Hygienemaßnahmen eingehalten werden.

Frank Weiß testet an diesem Samstag auch einige Kinder mit ihren Familien, die sich zuvor angemeldet hatten. „Das Testzentrum ist wirklich professionell organisiert. Hier können auch größere Menschenmengen zusammenkommen. Es läuft alles reibungslos. Ich denke, wir können bis zu 50 Personen in der Stunde durchschleusen“, lobt der Hausarzt aus Oftersheim und DRK-Bereitschaftsarzt. Alle Rotkreuz-Helfer arbeiten im Vollschutz und sind vorher beim DRK-Kreisverband Mannheim geschult worden. „Die Sicherheit steht bei uns immer im Vordergrund“, sagt Dilger.

„Es ist nur ein bisschen unangenehm, aber doch gut auszuhalten“, meint Inge Rahn. Die 69-jährige Oftersheimerin hat sich gerade zum ersten Mal testen lassen und wartet nun auf ihr Ergebnis. Ihr Mann Volker (73) staunt über die perfekte Organisation an den Teststationen: „Wir haben das Angebot gleich gerne angenommen.“ Er habe auch schon einen Impftermin im Patrick-Henry-Village. Inge Rahn möchte sich ebenfalls impfen lassen, „aber nicht mit Astrazeneca.“ Sabine Ludwig ist einfach im Josefshaus vorbeigekommen. Ihr Sohn Sebastian ist hier für das Rote Kreuz im Einsatz. Es ist ihr erster Schnelltest. „Es hat nur ein bisschen gekitzelt“, freut sie sich, dass der Test negativ ist. Thorsten Klingler holt sich gerade bei Fabio Di Bernardo sein Ergebnis ab. Negativ – da kann das Wochenende kommen.

Anmeldung nicht mehr nötig

An diesem Montag werden die Testungen, eine ideale Gelegenheit für ein bisschen mehr Sicherheit vor den Ostertagen, in Zusammenarbeit mit Hausarztpraxen und Apotheken weiter fortgesetzt. Dr. Tobias Ober von der Mozart-Apotheke schaut sich am Freitagabend schon mal die Räumlichkeiten im Josefshaus an: „Die Tests könnten wir während des normalen Geschäftsbetriebs so gar nicht leisten.“ Eine Anmeldung zu den verschiedenen Zeitfenstern sei nicht nötig, meint seine Kollegin Sonja Merdes von der Kurpfalz-Apotheke: „Einfach vorbeischauen. Wer kommt, der kommt.“

Bürgermeister Jens Geiß dankt dem DRK-Ortsverein und allen Ehrenamtlichen für ihren tollen Einsatz. Mobile Impfteams wie in anderen Gemeinden, die die Menschen der ersten Priorität impfen, brauche es für Oftersheim übrigens nicht, erklärt der Rathauschef. Die Hardtgemeinde hatte den Senioren, die über 80 Jahre sind, Hilfe angeboten. Fast alle hatten aber über Nachbarn oder Angehörige bereits einen Termin in einem Impfzentrum vereinbaren können. „Wir haben unsere Senioren angeschrieben. In drei Fällen konnten wir weiterhelfen, ansonsten hat es keine Rückmeldungen mehr gegeben“, bestätigt Geiß.

Oftersheim

Oftersheim: Kommunales Testzentrum geht in Betrieb

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Die Termine

Die Teststation im Josefshaus hat zu festen Zeiten geöffnet.

Montag, 15. März, 12.30 bis 14 Uhr (Kurpfalz-Apotheke), 17.30 bis 20 Uhr (DRK); Dienstag, 16. März, 9 bis 11 Uhr (Mozart-Apotheke), 16 bis 18 Uhr (Praxis Dr. Susanne Laupichler); Mittwoch, 17. März, 9 bis 11 Uhr (Praxis Dr. Martin Schmitt), 16 bis 18 Uhr (Praxis Grolig, Dr. Mack).

Donnerstag, 18. März, 9 bis 11 Uhr (Praxis Dr. Susanne Laupichler, Dr. Czerwenka), 12.30 bis 14 Uhr (Kurpfalz-Apotheke), 17.30 bis 20 Uhr (DRK); Freitag, 19. März, 17 bis 19 Uhr (Frau Klein, Praxis Grolig, Dr. Czerwenka); Samstag, 20. März, 9 bis 16 Uhr (DRK). vw

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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