Oftersheim/Schwetzingen. Die Bürgerinitiative (BI) gegen Tiefengeothermie Schwetzingen informierte am vergangenen Samstag in Oftersheim über Tiefengeothermie im Allgemeinen und die damit verbundenen Risiken. Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger war sehr groß, heißt es vonseiten der Initiative. Viele nahmen sich bei der Erledigung ihrer Wochenendeinkäufe die Zeit für ein Gespräch mit Vertretern der BI.
Geschädigte der Voruntersuchungen von GeoHardt hätten Fotos von ihren Gebäudeschäden mitgebracht und über ihre Erfahrungen im Zuge der Schadensregulierung berichtet. „Das ist erst der Anfang“, stellte die BI fest.
Erdbeben nicht ausgeschlossen
In einem wissenschaftlich anerkannten tektonischen Erdbebengebiet seien menschengemachte Erdbeben durch Bohrungen sowie die Förderung und das Verpressen von Tiefenwasser in bis zu 4000 Metern Tiefe auch im späteren laufenden Betrieb der Anlagen nicht ausgeschlossen, so die BI. Je höher die Fördermenge sei, desto höher sei das Risiko, ein Erdbeben auszulösen.
Die bisherigen Erfahrungen der Schadensregulierung bei der Voruntersuchung hätten gezeigt, dass man sich nicht auf die Versprechen von GeoHardt verlassen könne. Presseberichten zufolge sei GeoHardt „davon überzeugt, hier Geothermieanlagen gut und sicher beitreiben zu können“. Für mögliche Schadensfälle sei man „ausreichend gut versichert“.
Die BI erinnerte daran, dass bei Schadensfällen in der Regel nur rund zehn Prozent des Schadens von der Versicherung unter Anwendung des „Zeitwertes“ erstattet würde, heißt es in der Mitteilung der Initiative. Der Großteil der Ansprüche werde mit dem Verweis auf die Einhaltung von Normen von vornherein abgelehnt.
Das Interesse sei, wie schon bei den beiden vorausgegangenen Infoveranstaltungen der BI auf Schwetzinger Gemarkung, auch in Oftersheim erwartungsgemäß sehr groß gewesen. Die Gespräche hätten einmal mehr gezeigt, wie viel Informationsbedürfnis bei den Bürgern zu diesem Thema bestehe. „Die Sorgen sollten daher von den kommunalen Vertretern ernstgenommen und Gesprächsangebote der Bürgerinitiative zum konstruktiven Austausch auch angenommen werden“, schreibt die BI.
Erdbeben machten keinen Halt an Gemeindegrenzen. Daher engagiere sich die BI Schwetzingen auch überregional und sei mit ihrem Sprecher Volker Engelfried seit kurzem als zweitem Vorsitzenden im Vorstand des „Bundesverbands Bürgerinitiativen Tiefe Geothermie“ vertreten. zg
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