Oftersheim. Als die Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen mit dem letzten Schritt ihres gemeinsamen Tanzes die Schlussposition erreicht hatten, kannte der Jubel in der vollbesetzten Oftersheimer Kurpfalzhalle keine Grenzen mehr. Der Applaus der Eltern, Geschwister, Großeltern und Freunde wollte einfach nicht enden. Erst als Sascha Barembuch, Rektor der Friedrich-Ebert-Grundschule, auf die Bühne trat, wurde es wieder ruhiger. „Was ihr hier heute geleistet habt, ist wirklich grandios“, sagte der 40-Jährige und fügte an: „Ich war Feuer und Flamme.“
In der Tat hatten die Schülerinnen und Schüler in 60 unterhaltsamen Minuten ein Feuerwerk der Zirkuskunst präsentiert. Und das, obwohl sie gerade einmal an fünf Tagen jeweils vier Stunden Zeit hatten zu üben. Unter der Leitung von Craig van Deventer vom Heidelberger Circus Peperoni entwickelten die Kinder ein Programm, das alle Aspekte aus der Zirkuswelt berücksichtigte. Finanziert wurde das Projekt zum Grundschulabschied der Viertklässler mit Hilfe des Fördervereins, der unter anderem durch einen Sponsorenlauf vor einigen Wochen die notwendigen Gelder generierte.
Clowns machen den Anfang
Wie in der Manege üblich, gehörte der Anfang den Clowns. Acht Schülerinnen und Schüler traten zu Beginn und im Wechsel mit zwei trickreichen Juniormagiern immer wieder zwischen den einzelnen Programmpunkten auf die Bühne, um die Besucher mit ihren bunten Kostümen, lustigen Geschichten und launigen Tricks zum Schmunzeln zu bringen. „Als lustige Clowns und Magiere haben die Kinder sehr viel Kreativität beweisen“, lobte van Deventer seine Nachwuchsspaßvögel. Ob die Kinder auch im echten Leben die Rolle der Klassenclowns und Schulzauberer einnehmen, ließ Deventer schmunzelnd offen.
Teilweise atemberaubend waren die Akrobatik-Nummern, die von den Kindern eingeübt wurden. So sorgten sechs Leiterakrobaten immer wieder für ein Raunen im Publikum. Das galt übrigens auch für die Seiltanzvorführung, die zwei Schülerrinnen präsentierten. „Diese Nummern erfordern schon ein großes Maß an Körperkontrolle“, sagte van Deventer.
Das gilt ganz besonders für die Aktionen auf dem Gymnastikball. Sechs Schülerinnen hatten sich zusammengetan und ein Programm auf die Beine gestellt, das es in sich hatte. Die Viertklässlerinnen hielten sich nicht nur auf den Bällen – was für die meisten Besucher des Abends vermutlich bereits ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre – sie warfen sich auch noch bunte Tücher zu, jonglierten Bälle und sprangen von einem Ball zum anderen. „Das war wirklich besonders schwer. Ich hätte nicht gedacht, dass so etwas möglich ist“, lobte van Deventer seine Schüler.
Erfahrungen aus Oftersheim mit ins weitere Schulleben nehmen
Dass vor dem Abschlusstanz noch eine Trapeznummer gehört, versteht sich auch für einen Kinderzirkus von selbst. Die Schülerinnen und Schüler begeisterten auch hier das Publikum mit Figuren, die ihnen kaum jemand zugetraut hätte.
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Und so bezog Schulleiter Barembuch die Erfahrungen, die die Schülerinnen und Schüler während der Zirkuswoche gemacht hatten, in seine Rede zur Zeugnisübergabe ein. „Ihr wart neugierig, habt Neuland betreten. Ihr habt Erfolge gefeiert, seid aber auch mal hingefallen. Aber ihr habt immer weitergemacht. Und zwar gemeinsam“, sagte er und blickte an die Schulabgänger gerichtet in die Zukunft: „Nehmt euch diese positiven Erfahrungen und Erlebnisse mit in euer weiteres Schulleben.“
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