Oftersheim. Die andauernde Pandemiesituation stellt auch die Vereine vor große Herausforderungen. „Eine herausragende Stellung unter den Clubs der Region nimmt ohne Frage der Turn- und Sportverein Oftersheim (TSV) ein, der mit über 2250 Mitgliedern nicht nur der größte der Gemeinde ist, sondern auch der Gegend“, schreibt der TSV auf seiner Homepage.
Unsere Zeitung sprach mit Vorstand Stefan Lauff über die aktuelle Situation, „stürmische Zeiten“ und warum er den TSV als Segelschiff sieht.
Stefan Lauff ist TSVler mit Leib und Seele. In einem eher ungewöhnlichen Eintrag auf der Facebook-Seite des inzwischen 126 Jahre alten Vereins hatte er das Jahr als Schifffahrt Revue passieren lassen. „Wie auf einem großen Segelschiff gibt es beim TSV Kapitän, Offiziere, Navigator und Matrosen. Alle sind aufeinander angewiesen, aber ohne den einen kann der andere nichts erreichen“, meint er darin und erklärt weiter: „Befolgt der Kapitän nicht den Rat des Navigators, könnte das Schiff auf Grund laufen. Unterlassen die Matrosen es, die Segel zu setzen, nimmt das Schiff keine Fahrt auf. Geben die Offiziere dem Kapitän keine guten Ratschläge, ist dieser bisweilen überfordert.“
Zur Zeit würde man sich, im übertragenen Sinne, wieder in einem Orkan befinden, nachdem die See im Sommer spiegelglatt erschien, so der Vorstandssprecher, womit er sich auf die im Sommer kaum vorhandene und nun wieder aufflammende Corona-Problematik bezieht. Doch da sei man inzwischen geübt und auch die Politik habe dazu gelernt: „Unser Training, auch das in der Halle, läuft relativ normal ab“, betont er. Onlinetraining sei daher nicht im Angebot, da nicht nötig.
Training unter 2Gplus-Regeln
„Auch bei uns ist 2Gplus vorgeschrieben.“ Es können also nur Geimpfte und Genesene am Training teilnehmen und müssen einen negativen Test mitbringen“, berichtet das Vorstandsmitglied. Das funktioniere gut. Mitglieder, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten, gebe es auch, aber nur wenige. „Die dürfen natürlich teilnehmen, müssen aber genauso negativ getestet sein. Nur ‚Geboosterte’ müssen das nicht.“ Die Akzeptanz bei den Mitgliedern sei hoch, auch, weil Training in der Halle möglich sei. „Beim Übungsbetrieb ist kein Abstand mehr vorgeschrieben. Da hat die Politik gelernt und erkannt, dass das beim Sport meist schwierig bis unmöglich ist.“ Auf die Trainer würde aber keinerlei Druck ausgeübt. Ihnen sei es freigestellt, das Training unter Vorgaben stattfinden zu lassen oder nicht. Stolz ergänzt er: „Das Trainingsangebot findet zu 100 Prozent statt.“
Ski-Club wird integriert
Sehr harmonisch sei die Verschmelzung von TSV und Ski-Club verlaufen (wir berichteten). „Dadurch sind wir jetzt um gut 250 Mitglieder gewachsen, die zu den 2000 bisherigen dazu kommen.“ Auch rechtlich sei die Verschmelzung nun abgeschlossen, nachdem beide Vereine in ihren Hauptversammlungen „nahezu einstimmig“ dafür gestimmt hätten. „Es gab rechtliche Hürden, die wir nehmen mussten. Aber jetzt freuen wir uns über die Erweiterung des Angebots, sind aber noch dabei, die Angebote zusammenzuführen.“
Den Verein und seinen Weg könne man auch als Spiegelbild der Gesellschaft sehen, so wie den Vergleich mit dem Segelschiff in seinem Jahresrückblick. Am Ende des Gesprächs hat Stefan Lauff noch ein Anliegen: „Ich möchte nicht zu politisch werden, aber dennoch an die Menschen appellieren, sich impfen zu lassen. Wenn der eine oder andere noch nicht geimpft ist, weil er es einfach für sich noch nicht wollte, dann soll er es doch bitte spätestens jetzt für die ganze Gesellschaft machen. Eine hohe Impfquote ist die Eintrittskarte in einen normalen Übungsbetrieb.“
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