Oftersheim. Zu jeder gelungenen Party gehört gute Musik. Zum Beispiel von einem DJ oder eine Liveband. Für Letzteres gilt: eine Gruppe, die Menschen „abholt“, anfeuert, Stimmung macht und kein Fuß stillstehen und keinen Arm ruhen lässt. Noch konkreter bedeutet das für den Schmutzigen Donnerstag, kurz „Schmudo“ in Oftersheim in der Roland-Seidel-Halle (ehemals Kurpfalz-Halle): „who2ladies“.
Die Band versteht es, die Massen zum Kochen zu bringen, zum Tanzen zu animieren und gute Stimmung zu verbreiten. In kürzester Zeit tanzten während der vier gespielten Sets Jung und Alt zusammen, Spiderman und Joker, Engel und Teufel – Musik, die verbindet.
Erstmals mit dabei ist der neue Frontman der Band: Tobias „Tobi“ Kief, der eine gute Figur macht: Gesanglich sowie animationstechnisch. Eine Stimme, die kräftig und tonsicher ist, die sich hören lassen kann und den musikalischen Background vermuten lässt. Er sei schon immer musikalisch gewesen, berichtet Kief und habe eine Passion für Musik gehabt. Das hört an diesem Abend jeder.
„who2ladies“ in Oftersheim: Publikum singt mit – sehr laut!
Nach dem ersten Set konnte die Band bereits ein erstes Resümee zum „Schmudo“ ziehen: „Es gefällt uns sehr gut. Es ist grandios, wie die Leute mitsingen.“ Die Fans seien so laut, dass Kief ab und zu seinen Kopfhörer aus dem Ohr nimmt, um sie singen zu hören. Die Band zeigt sich gespannt, was die weiteren Sets bringen werden und eines kann vorab gesagt werden: Das laute Singen nahm keineswegs ab, es wurde sogar noch lauter. Die Menschen hatten Lust, sich von der Musik tragen zu lassen und ausgelassen zu feiern.
„Geil, dass so viele Karten verkauft wurden, damit haben wir nicht gerechnet. Wir hätten nicht gedacht, so schnell wieder auf der Bühne zu stehen“, freut sich Bassist Adrian Laule. Durch den Sängerwechsel liegt eine intensive Probenzeit hinter der Freundesgruppe. Innerhalb von drei Monaten erlernte Kief fünf bis sechs Repertoires. Enorm, wie die anderen Mitglieder berichteten. „Es ist viel Arbeit, 50 Songs auswendig zu lernen“, so Kief, aber das zeichne die Band aus, von einem Blatt abzulesen, kommt nicht in Frage.
Kief zeigte sich stolz darüber, mit „einem großen Ding“ wie dem „Schmudo“ starten zu können. Für den Sänger war es der erste Schmutzige Donnerstag in Oftersheim. „Viele Menschen kommen hier zusammen, es ist ein großes Fest, die Leute haben Bock, das ist grandios.“
„who2ladies“ in Oftersheim: Vom Fan zum Frontmann
Kief sieht als Privileg an, bei „who2ladies“ dabei zu sein, die er schon sehr lange kennt und oft als Fan bei deren Auftritten dabei war. „Er ist wohl der einzige, der unsere eigenen, geschriebenen Lieder auswendig singen kann“, lacht Laule. 2016 hatte Kief der Band sogar eine Sprachnachricht geschickt, in der er ihren eigenen Song zum Besten gab, erinnern sie sich. „Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich Frontsänger werde, hätte ich es nicht geglaubt“, so Kief.
Die fünf hätten aber von Anfang an eine gute Chemie gehabt und Freundschaft entwickelt. Kief sei die absolute Wunschbesetzung als Nachfolger für Kevin Solert gewesen. 60 Sänger hatten sich beworben. Am Ende schien alles gekommen zu sein, wie es sollte – eine Banddynamik, die spürbar ist. Vor dem „Schmudo“ hatte die Band einen Testauftritt bei einer Firmenfeier in Plankstadt.
Jetzt freuen sich die Musiker auf die Open-air-Saison.“ Trotzdem haben sie eine Verbindung zu Fasching, auch durch eine befreundete Band in Köln, die sie regelmäßig besuchen und bei denen die Musik gängig ist.
„who2ladies“ in Oftersheim: Wie in Ekstase auf der Bühne
Wie in Ekstase agierte die Band auf der Bühne, jeder in seinem Element, voller Freude und absolut bewusst, welche Handgriffe zu tun sind an Instrumenten wie dem Schlagzeug, Piano, Bass oder der Gitarre. Der neue Sänger ließ sich auch eine lange Polonaise durch die Halle nicht entgehen, die er selbst – weiterhin singend – begleitete und so ganz nah erlebt werden konnte. Aber auch Martin Weissmann, der ab und zu mit Tobias Kief wechselte, zeigte sein Können im Gesang und heizte der Menschenmenge ordentlich ein. Mit Songs wie „Pocahontas“ bewegte er zum Mitsingen und Tanzen.
„Cordula Grün“, „Layla“, „Pocahontas“, „Sweet Caroline“, „Roller“, „Olivia“, „Dance with Somebody“, „Johnny Däpp“ und „Zu spät“– ein buntes Repertoire aus englischen und deutschen Liedern aus ganz unterschiedlichen Genres gab die Band zum Besten. Sie coverte damit Hits von Bands wie den „Ärzte,“, „AnnenMayKantereit“, „Apache“, „Neil Diamond“ sowie „Mando Diao“, um nur einige der viele Bands und Coversongs des Abends zu nennen.
Internationale sowie nationale Größen, nicht zu vergessen die „Mallorca und Faschingsschlager“ von „Lorenz Büffel“, „Schürze“ oder den „Zipfelbuben“ fanden in der Halle Gehör. Martin Weissmann und Tobias Kief bewiesen ihr musikalischen Geschick auch im Rappen, das man im ersten Moment nicht vermuten würde, aber stark gefeiert wurde.
Jedes Lied schien für das Publikum ein Volltreffer zu sein, egal was die Jungs auf die Bühne brachten, bejubelte die jungen Besucher des „Schmudo“. Ein starker Auftakt für das kommende Auftrittsjahr von „who2ladies“ und ein unvergesslicher Start für den neuen Frontmann.
Die Band
Was bedeutet der Name „who2ladies“ überhaupt? Er stammt aus der Anfangszeit der Band, berichtet Adrian Laule auf Nachfrage dieser Zeitung und sei ein Wortspiel. Früher seien häufig Mitglieder zu spät zur Probe gekommen. Übersetzt man „Wer zu spät ist“ wortwörtlich ins Englische, erhält man „who too late is?“, wird es jetzt noch schnell ausgesprochen, kann daraus „who2ladies“ verstanden werden.
Eine Verspätungskasse hat geholfen, dass heute niemand mehr zu spät kommt.
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