Oftersheim. Der Schwetzinger Landtagsabgeordnete Daniel Born hat das Wildgehege in Oftersheim besucht und den Ehrenamtlichen für ihren seit 15 Jahren anhaltenden Einsatz gedankt. Begleitet wurde er vom SPD-Ortsvereinsvorsitzenden und Gemeinderat Jens Rüttinger. Vor Ort informierten Gerlinde Welter sowie Helmut, Sascha Welter und Elisa Schweiger über Aufgaben, Herausforderungen und Perspektiven des Förderkreises. Gleichzeitig konnte Born miterleben, wie an diesem Tag das Ferienprogramm des Vereins für Kinder ablief: mit interessanten Einblicken in die Tierwelt, Fütterung und einem spannenden Quiz.
Früher kümmerte sich der Forst um Pflege und Versorgung des Geheges. Als Pflegeaufwand und Kosten stiegen, musste eine neue Lösung gefunden werden. Die SPD Oftersheim setzte sich damals für den Erhalt ein. Die Gründung des Förderkreises sicherte schließlich die Zukunft. „Das Wildgehege ist ein Stück Heimat. Und ein Ort, an dem Jung und Alt die Natur hautnah erleben können“, so Born. Seither sichern die Ehrenamtlichen des Förderkreises Wildgehege Oftersheim mit großem Engagement die Pflege und Versorgung des Rot- und Schwarzwilds. Derzeit erhält der Förderkreis das gesamte Futter durch großzügige Spenden kostenfrei. „Ein Segen, sonst wäre der Erhalt nicht möglich“, versicherte Gerlinde Welter.
Im Wildgehege leben derzeit elf Hirsche und rund 35 bis 40 Wildschweine. Die Hirsche sind reine Vegetarier und ernähren sich in erster Linie von Rinde, Blättern und Knospen. Da das Gelände begrenzt ist, werden sie zusätzlich mit trockenem Brot, Getreidemischungen, Bohnen und Karotten gefüttert. Das Füttern durch Besucher ist nicht erlaubt, da viele mitgebrachte Lebensmittel ungeeignet sind und den Tieren schaden.
Den Nachwuchs bekommt man oft lange nicht zu Gesicht. Hirschkälber verbringen die ersten Lebenswochen gut versteckt, um sie vor Feinden zu schützen. „Manchmal verstecken die Mütter ihre Jungtiere ganz in der Nähe des Zaunes. Deshalb ist es im Frühjahr wichtig, dass Hunde hier an der Leine geführt werden. Die Begegnung mit einem Hund ist für die Tiere purer Stress“, so Welter.
Born zeigte sich beeindruckt: „Was hier seit 15 Jahren geleistet wird, ist gelebter Bürgersinn. Ohne diesen Einsatz gäbe es das Wildgehege nicht mehr und unsere Region wäre um eine Attraktion ärmer.“ Besonders hob der ehemalige Landtagsvizepräsident die Bedeutung der Arbeit für Kinder und Familien hervor: „Wenn Kinder hier lernen, wie man mit Tieren respektvoll umgeht, ist das ein unbezahlbarer Beitrag zu Umweltbildung und Naturbewusstsein. Und es ist stark, dass es für Familien hier einen Erlebnisraum gibt, dessen Besuch kostenlos ist.“
Doch die Arbeit ist nicht ohne Sorgen: steigende Futterkosten, die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest, die Folgen des Klimawandels. „Ein positiv getestetes Tier – und der gesamte Bestand müsste getötet werden“, erklärt Helmut Welter. Absterbende Bäume lassen das Gehege sonniger werden, Aufforstung ist teuer und nicht immer erfolgreich. Trotzdem geben die Ehrenamtlichen nicht auf. „Bei unseren Aktivitäten erleben wir immer wieder, wie sehr die Gehege von den Menschen in Oftersheim geschätzt werden“, weiß Gerlinde Welter.
Die SPD Oftersheim setzt sich dafür ein, dass diese Arbeit weiterhin unterstützt wird, auch finanziell. „Dieses Engagement verdient nicht nur Dank, sondern auch Verlässlichkeit“, betonte Rüttinger. Born hob zum Abschluss hervor: „Damit das Wildgehege auch künftig ein Ort für Natur, Bildung und Begegnung bleibt, braucht es Menschen wie Sie, die sich mit Herzblut und Fachwissen einbringen und diesen Schatz bewahren.“
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