Fohlenweide

„Wir sind wieder zu Hause“

Kindertagesstätte zieht wie geplant nach fünf Wochen im evangelischen Gemeindehaus zurück in ihre angestammten Räume

Von 
Michael Wiegand
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Oftersheim. Die Kindertagesstätte Fohlenweide aus Oftersheim hätte fünf Wochen lang durchaus den Namen Kita evangelisches Gemeindehaus tragen können, denn aufgrund einer aufwendigen Dachsanierung wurde der Kindergartenbetrieb für einige Zeit in die Eichendorffstraße verlegt. Die Dachsanierung war laut Pfarrer Tobias Habicht schon seit langer Zeit überfällig und wurde nun fristgerecht durchgeführt. Heißt: Die Kinder der Kita Fohlenweide können nun ab diesem Donnerstag wieder das geräumigere Gebäude und umgebende Areal in der Straße Fohlenweide besuchen.

Die Zeit im Gemeindehaus neben der Christuskirche sei gleichermaßen herausfordernd wie spannend und auch interessant gewesen, erklären Leiterin Sabine Hillengaß und ihre Stellvertreterin Lisa Rösler unisono. „Es war durchaus aufregend. Wir konnten dank der zentraleren Lage des Gemeindehauses und kurzer Wege neue Spielplätze erkunden, haben Kinder und ihre Eltern zu Hause besucht und Ausflugsziele kennengelernt, die wir bisher nicht kannten.“

Die Vorbereitung für den temporären Umzug war ebenso aufwändig wie kompliziert – aber gut organisiert, wie Rösler unterstreicht. Zunächst wurden in der heimischen Fohlenweide Tische Stühle, Spiel- und Malsachen, die Kuschelecke und die großen Holzreitpferde eingepackt – die Kinder durfen die Spielsachen mit aussuchen – um ins Gemeindehaus transportiert und dort wieder ausgeräumt zu werden. Fünf Wochen später stand vor den Betriebsferien der Kindertagesstätte schon wieder Packen an, ohne allerdings zu wissen, ob die Arbeiten am Dach in der Fohlenweide drei Wochen später wirklich abgeschlossen sein würden. Im Gemeindehaus war jedoch schon alles für den Optimalfall vorbereitet, immerhin hatten alle Verantwortlichen die Hoffnung, nach den Betriebsferien wirklich direkt in den Oftersheimer Osten zurückkehren zu können.

Alles läuft Hand in Hand

Am vergangenen Sonntag informierte Hillengaß ihre Mitarbeiterinnen schließlich, dass der dreitägige Umzug ab Montag in Angriff genommen werden könne. Unterstützung erhielt das Fohlenweide-Team dabei von der Firma Staubitz, die nicht nur Muskelkraft, sondern auch einen großen Transporter zur Verfügung stellte.

„Das lief alles Hand in Hand“, blicken Sabine Hillengaß und Lisa Rösler zurück. Ungefähr 20 Personen – Firmenmitarbeiter und alle Kolleginnen – hätten angepackt, teils in der Eichendorffstraße, teils in der Fohlenweide.

Um 12 Uhr am ersten Tag waren die Kita-Möbel und -Utensilien aus dem Gemeindehaus verschwunden, mehrere weitere Stunden später machten die Helfer und Kita-Mitarbeiterinnen Feierabend, um bis zu diesem Donnerstag die Restarbeiten zu erledigen, die noch anfielen. Denn das Aus- und Verräumen der zahllosen Spielsachen und Möbel in der heimischen Fohlenweide in die Gruppenräume der Igel, Eulen, Mäuse und Bären nahmen nochmals entsprechend viel Zeit in Anspruch.

Nun sind die Fohlenweide-Kinder wieder in ihrem zweiten Zuhause und dürfen mit Sicherheit ebenfalls viele interessante Erfahrungen in den fünf Wochen vor den Ferien gemacht haben, als das Erzieherinnenteam teils außergewöhnliche, spannende und informative Programmpunkte organisiert hatte – darunter auch ein Besuch im Schwetzinger Schlossgarten oder in der Falknerei Tinnunculus hoch über Heidelberg, in die Bücherei sowie ins Gemeinde- und Heimatmuseum.

Viel Programm organisiert

Und jetzt? „Wir sind froh, dass wir wieder zu Hause sind“, sagt Hillengaß. Dankbarkeit über die pünktliche Rückkehr ist in ihrer Stimme ebenso zu hören wie wohl auch die generelle Erleichterung, dass die jungen Oftersheimer ab sofort am angestammten Platz betreut werden können. Der einwöchige Puffer, der eingeplant war – das Inventar hätte im Notfall im evangelischen Gemeindehaus auch schnell wieder für die jungen Oftersheimer ausgepackt werden können – war zum Glück nicht notwendig. Von Erleichterung spricht daher auch Rösler, die betont, dass alles geklappt habe und „die Fohlenweide gut in der Fohlenweide angekommen“ sei.

Sabine Hillengaß vergisst am Ende nicht, allen Beteiligten an den beiden Umzügen zu danken. Ohne die gelungene Zusammenarbeit hätte diese ereignisreiche Zeit mit all ihren Aufgaben nicht überstanden werden können. Ihr Dank geht daher nicht nur an diejenigen Menschen, die tatkräftig mit angepackt hatten, sondern auch an die Gemeinde Oftersheim, die evangelische Kirchengemeinde sowie Eltern, Kinder und Erzieherinnen.

Letztere scheinen wirklich Großes geleistet zu haben, musste doch am zurückliegenden Freitag vor den dreiwöchigen Betriebsferien das komplette Kita-Inventar im Gemeindehaus für den Rücktransport in einer Art und Weise vorbereitet werden, die es ermöglichte, zum einen das Gebäude anderweitig nutzbar zu halten, zum anderen aber sowohl die Heimkehr in die Fohlenweide als auch einige weitere Betriebstage vor Ort schnell und unkompliziert möglich zu machen. Und: Was sie in fünf Wochen im Gemeindehaus an Ausflügen und Aktivitäten für die jungen Oftersheimer organisiert hatten, dürfte den Kindern noch lange in positiver Erinnerung bleiben.

Redaktion

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