Oftersheim. Es heißt Abschied nehmen an der Theodor-Heus-Grundschule in Oftersheim. Richard Keidel unterrichtete hier elf Jahre lang Sport, nun heißt es für ihn: ab in den Ruhestand. Bevor es ihn in die Pädagogik zog, war Keidel als „Ringerlegende“ in der Region bekannt. „Über den Sport bin ich damals zu dem Job gekommen“, berichtet Keidel, „ich habe damals beim KSV Wiesental gerungen.“ Mit dieser Mannschaft sei er damals sogar deutscher Meister geworden, erinnert er sich zurück.
Fußball-Spieltag als letzte Aktion
Sein letzter Wunsch war es, einen Fußball-Spieltag zu veranstalten. Zum einen für die ohnehin schon fußballbegeisterten Grundschüler, zum anderen aber auch um Kindern, die noch keinen großen Kontakt damit hatten, den Ballsport näherzu- bringen. Frei nach dem Motto „mit Fairness und Spaß seid ihr immer Gewinner“, wird der Ball an diesem heißen Sommertag über den Schulhof gekickt – und mit etwas Glück und Können im gegnerischen Tor versenkt. Damit die Kinder nicht immer ewig weit laufen müssen, um den Ball nach einem erfolgreichen Torschuss zu holen, hat der Förderverein Geld in die Hand genommen und die fehlenden Tornetze ersetzen lassen. „Man sollte ja nicht dafür bestraft werden, ein Tor zu schießen“, sagt Keidel, welcher ebenfalls Kassenprüfer des Fördervereins ist. Auch neue Fußbälle hat dieser der Schule jüngst gespendet.
Der Förderverein der Theodor-Heuß-Schule unterstützt die Lehreinrichtung schon seit Jahren tatkräftig durch Geld- und Sachspenden. „Wir bestehen momentan aus ungefähr 300 Mitgliedern und freuen uns über jeden Weiteren der beitreten will“ – so der erste Vorsitzende André Stajcar, welcher ebenfalls bei diesem Fußballtag anwesend ist. Einmal im Monat veranstaltet der Förderverein sogar ein „gesundes Frühstück“ für die Schüler.
Transformation war erfolgreich
Bis vor zwei Jahren war noch ein Haupt- und ein Werkrealschulzweig an die Schule angegliedert, diese sind allerdings inzwischen ausgelaufen. „Die Arbeit mit Kindern im Grundschulalter ist definitiv dankbarer“, meint Keidel, „ab der siebten Klasse haben viele weniger Lust Sport zu machen.“ Die Transformation zur Ganztagsgrundschule war keine einfache Aufgabe, wurde aber sowohl vom Förderverein als auch von der Rektorin Frau Alexa Schäfer und ihrem Kollegium mit vollem Einsatz gemeistert.
„Zum Abschluss bekommt dann jedes Kind noch ein Eis von mir. Es geht ja heute vor allem auch darum, die Kinder gut in die Sommerferien zu verabschieden“, sagt Keidel im Gespräch mit dieser Zeitung. Es ist ihm schon anzusehen, dass ihm die Arbeit mit den „Kids“ viel bedeutet hat und auch den Kindern scheint ihr Sportlehrer im Verlauf der Schulzeit ans Herz gewachsen zu sein. Doch der Abschied heißt ja nicht, dass man sich nie wieder sieht: Zumindest dem Förderverein bleibt Keidel als Kassenprüfer erhalten.
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