Arbeiterwohlfahrt - Große Feier zu 70 Jahren Ortsverein und 25 Jahren Cafeteria / Beliebter Treffpunkt für Stammgäste wird eventuell von Gemeinde weiterbetrieben

Zwei Jubiläen und gleichzeitig ein Abschied

Von 
Anja Rose
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Das Blechbläserquartett "Delax Deluxe" stimmte die zahlreichen Besucher für die Feierstunde der AWO ein. Nina Zorn (v.l.), Marla Roh, Anja Zorn und Steffie Zorn lockerten die Stimmung mit viel Können auf.

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Oftersheim. "Eine Geburtstagsfeier ist auch immer die Gelegenheit, sich über die vergangene Zeit Gedanken zu machen", sagte Hannelore Patzschke. Und so ließ die Vorsitzende des Arbeiterwohlfahrt-Ortsvereins den Blick auf 25 Jahre Cafeteria der AWO im Siegwald-Kehder-Haus zurückschweifen. Der damalige Vorsitzende Bertold Kurz hatte in einer Vorstandssitzung die Frage aufgeworfen, ob sich der Ortsverein vorstellen könnte, die Cafeteria zu betreuen. Von diesem Zeitpunkt an war die Cafeteria nicht nur Begegnungsstätte, sondern für die AWO vor allem eine liebgewonnene Tätigkeit.

Doch leider war das Jubiläum auch gleichzeitig ein Abschied. Da der Ortsverein personell nicht mehr in der Lage war, die Cafeteria weiterzuführen, mussten sich die vielen Besucher, die regelmäßig vorbeigeschaut hatten, am vergangenen Sonntag von ihrem geliebten Treffpunkt verabschieden. Hannelore Patzschke dankte allen Gästen und blickte dennoch stolz auf die Arbeit zurück, die das Team zum Wohle aller Mitmenschen regelmäßig ehrenamtlich geleistet habe.

"Die AWO in Oftersheim wird sich auch in Zukunft für eine sozialere Gemeinschaft und ein gutes Miteinander hier vor Ort einsetzen", versprach sie abschließend. Und leitete so zum zweiten erfreulichen Jubiläum, das im Rose-Saal gefeiert werden konnte, über: Der AWO-Ortsverein Oftersheim ist 70 Jahre alt geworden. Während Hannelore Patzschke ihren Rückblick vor allem der Cafeteria gewidmet hatte, berichtete Renate Schmidt, die stellvertretende Kreisvorsitzende, von Aufgaben und Zielen der Arbeiterwohlfahrt. "Wir stehen durch praktisches Handeln füreinander ein", sagte sie.

Musik zum Mitsingen

"Solidarität kann nur wirken, wenn wir die Ignoranz gegenüber dem Schicksal anderer überwinden." Schmidt lobte die Mitglieder als die starken Arme der AWO und nannte aufrichtige Zuneigung als das schönste Geschenk, das man einem anderen Menschen machen könne. Als Überraschung für Hannelore Patzschke - und als Anerkennung ihres langjährigen Engagements - überreichte Schmidt der Vorsitzenden eine Urkunde.

Musikalisch begleitet wurde die Feststunde von "Delax Deluxe". Das Quartett aus Steffi Zorn, Nina Zorn, Marla Roh und Anja Zorn spielten auf Trompete, Tuba und Posaune und begeisterten die Gäste. Eine weitere musikalische Darbietung präsentierte Adrian Rüttinger. Er sang unter anderem die Titel "Einem Bach der fließt" und "Pusteblume, Löwenzahn" und brachte mit dem Zauberwort "Supercalifragilisticexplialigetisch" aus Mary Poppins die Gäste zum Mitsingen. Auf dem Klavier begleitete ihn dabei Elena Spitzner.

Nach dem Auftritt der jungen Musiker ergriff Bürgermeister Jens Geiß das Mikrofon. Er dankte der AWO, die sich für Gerechtigkeit einsetze. "Auch wenn man in einem Land wie Deutschland davon ausgeht, dass beim Thema Gerechtigkeit alles stimmt, so muss man sich doch eingestehen, dass es an der ein oder anderen Stelle hakt. Und dort brauchen wir unsere sozialen Verbände", sagte er. "Auf Gemeindeebene ist die Arbeit der AWO unverzichtbar." Überzeugt sei er, dass die AWO ein Gewinn für Oftersheim war und ist - vor allem damals, als sie die Leitung der Cafeteria übernommen hatte. Und so hoffe er, dass die Gemeinde einen weiteren Glücksgriff landen und die Cafeteria weiterbetreiben könne. "Es gibt dazu verschiedene Überlegungen, die in der nächsten Zeit vom Gemeinderat diskutiert werden", sagte Jens Geiß.

Dank an Cafeteria-Team

Als Zeichen des Dankes ehrte Geiß das Team, dass sich jahrelang in der Cafeteria engagiert hatte, bestehend aus Hannelore Patzschke, Gabi Wenner, Gerlinde Huber, Cäcilia Senn, Sabine Bansemer, Monika Mandel, Gabi Schillinger, Claudia Ruhland, Gerda Breier und Helmut Breier sowie Ursula Biele und Wilma Klose.

Mit einem lachendem und einem weinenden Auge blickte das Cafeteria-Team auf die vergangenen 25 Jahre zurück. Doch das lachende Auge und die Freude über das Geschaffte nahmen bei der Feier den größeren Teil ein und so war die Feststunde ein "beschwingtes Fest", wie der SPD-Landtagsabgeordnete Daniel Born zusammenfasste.

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