Plankstadt. Was macht die Jugend in der Sommerzeit, wenn sie nicht im Freibad ist? Wer nun denkt, die Grundschüler sitzen lediglich vor dem Computer oder der Spielkonsole, irrt sich. Der Erfolg der vom Regierungspräsidium Karlsruhe initiierten und geförderte Sommeraktion „Heiß auf Lesen“, bei der auch die Gemeindebücherei von Plankstadt schon zum sechsten Mal mitmachte, beweist das Gegenteil. Die Kinder lesen gerne. 150 hatten sich für die Aktion von Ende Juli bis Mitte September angemeldet und konnten dabei bis zu zwei Bücher zeitgleich ausleihen. 808 Titel waren es am Schluss. Nun wurden sie mit einer Abschlussparty für ihren Leseeifer belohnt.
Im Gemeindezentrum herrschte Gewusel, denn so gut wie kein Kind wollte sich die Abschlussparty entgegen lassen, sodass diese, meist begleitet von Eltern oder Großeltern, gerade so im Raum Platz fanden. Gabi Tagscherer, die stellvertretende Büchereileiterin, und Mitglieder ihres Teams brachten ihre Freude über die rege Teilnahme zum Ausdruck und bedankten sich bei allen Sponsoren, denn jedes Kind bekam an diesem Abend einen Preis. Doch zuvor brachte Zauberkünstler Sebastian Rudloff aus Bammental das Publikum zum Staunen. Im Anschluss gab es eine prall gefüllte Tüte für jeden und Sonderpreise für neun Jungleser, die mehr als elf Bücher im Aktionszeitraum gelesen hatten. Einer hatte es sogar auf stattliche 19 Bücher gebracht.
Neben Eisgutscheinen gab es als Hauptpreise einen Tag bei der Feuerwehr Mannheim, Tickets für den Besuch eines Fußballspiels beim SV Sandhausen und Eintrittskarten für den Freizeitpark in Tripsdrill und das Planetarium in Mannheim.
Auch der neunjährige Oskar hatte teilgenommen und meinte: „Am liebsten mag ich ‚Die drei ??? Fragezeichen‘. Die Aktion finde ich total gut“, nahm er stolz seine Tüte mit den Preisen in Empfang. Auch Mutter Stephanie Jurukov freute sich: „Das ist für die Kinder einfach Motivation pur, um mehr zu lesen. Darum finde ich das so gut“. Sie ergänzte: „Ein großes Lob auch für das Team der Gemeindebücherei. Es ist sicher viel Arbeit, das alles zu organisieren. Respekt.“ Mutter Anna Pasch begrüßte ebenfalls die jährlich stattfindende „Heiß auf Lesen“-Aktion: „Das ist in mehrfacher Hinsicht gut für die Kinder. Wenn sie die Bücher abgeben, müssen sie den Inhalt in schriftlicher Kurzform vorzeigen und bekommen ein paar Fragen zum jeweiligen Inhalt gestellt. Das bereitet sie optimal auf Referate vor, die sie später einmal in der Schule halten müssen. “ Ihr siebenjähriger Sohn Michael erzählt: „Am liebsten mochte ich ‚Pizza-Abenteuer im Weltall‘ von den Leselöwen“, während die neunjährige Dorothea berichtet, „Die unendliche Geschichte“ zu verschlingen.
Gabi Tagscherer freute sich über die gelungene Aktion: „Insgesamt standen 325 Titel zur Auswahl. Kaum kamen sie zurück, waren sie schon wieder weg. Zum Teil waren auch ältere Kinder dabei, die sich dann andere Titel aussuchen durften, die wir mit aufgenommen haben, denn für sie ist Leseförderung genauso wichtig.“ Die stellvertretenden Leiterin führte weiter aus: „Besonders gefragt waren Detektivgeschichten, Minecraft- und Abenteuertitel bei den Jungs und Geschichten über Feen, Einhörner und Liliane-Susewind-Titel bei den Mädchen. Toll, wie viele von ihnen Bücher mit in die Ferien genommen haben. Die Aktion ‚Heiß auf Lesen‘ bedeutet für uns tatsächlich einiges mehr an Arbeit und wir sind nur ein kleines Team. Aber wir machen das mit viel Herzblut. Man muss das einfach stemmen.“
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