Plankstadt. Die beliebte Adventsfeier des VdK-Ortsverbandes Plankstadt ging mit den Ehrungen für langjährige Mitglieder über die Bühne. Dieses Mal wurde aber auch noch das 75-jährige Bestehen des Sozialverbandes gebührend gefeiert. Der Vorsitzende Helmut Gaa begrüßte im TSG-Vereinshaus „Eviva“ neben zahlreichen Mitgliedern auch einige Ehrengäste, unter ihnen Bürgermeister Nils Drescher, den Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Plankstadter Vereine, Wolfgang Eichhorn, Helmut Deininger vom Vorstand des VdK-Kreisverbands Mannheim sowie die beiden Gemeindevertreter und Mitglieder Ulrike Breitenbücher und Gerhard Waldecker von der Plankstadter Liste. Ein Willkommen galt Heinz Tippl, der nach fast zweieinhalb Jahren für die musikalische Umrahmung sorgen durfte.
Gaa dankte den großzügigen Werbeträgern in Plankstadt und Umgebung, die durch ihre Unterstützung die 75-Jahre-Festschrift in Zeitungsformat möglich gemacht hätten: „Sie sehen, wer anderen Hilfe gewährt, darf auch auf Hilfe hoffen.“ Heinz Tippl brachte zur besinnlichen Einstimmung in den Nachmittag „Ein bisschen Frieden“ und „Halleluja“ zu Gehör, bevor der Vorsitzende gemeinsam mit Kassier Deininger die Ehrungen vornahm.
Adventsfeier beim VdK-Ortsverband Plankstadt: Heinz Tippl begleitet mit weihnachtlichen Weisen
Der Gastraum war adventlich geschmückt. Heinz Tippl begleitete mit weihnachtlichen Weisen. Der Musiker hatte auch die kleinen Holzfiguren für die Tischdekoration gebastelt. Wer einen solchen Schneemann haben wollte, durfte gerne einen Betrag in eine Spendenbox werfen. Das Geld bekommt Bürgermeister Nils Drescher für die Notgemeinschaft Plankstadt.
Die Geehrten
25 Jahre Mitgliedschaft im Sozialverband: Heinz Tippl und Klaus Dressler.
Goldene Verdienstnadel für uneigennützige Unterstützung des Ortsverbandes: Klaus Dressler.
Ehrennadel in Silber: Erika Gaa.
Zehn Jahre Mitgliedschaft: Anna Kolb, Walter Mocker. vw
„Am 15. Oktober 1947 hatten Frauen und Männer unserer Heimatgemeinde ihr Herz in die Hand genommen und den Verband der Kriegsopfer und Kriegshinterbliebenen, den späteren Sozialverband VdK, gegründet“, führte Gaa in seiner Laudatio aus. Bei der Gründungsversammlung wurde Willi Brehm zum Vorsitzenden gewählt. Er führte das Amt bis 1974. Im Januar 1948 zählte man bereits 104 Mitglieder, derzeit hat der Ortsverband 338 Mitglieder.
„Im Hinblick auf eine Entsolidarisierung der Bevölkerung wird ein Sozialverband wie der VdK in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Er wird als Interessenvertreter der Menschen mit Behinderungen und der älteren Generation sein Wächteramt wahrnehmen. Er wird dafür kämpfen, dass die soziale Gerechtigkeit nicht vollends unter die Räder kommt“, mahnte Gaa. Vor allem dürfe es im Hinblick auf die geringen Spielräume in dem für Soziales zuständigen Haushalt „nicht zu einem größeren Egoismus einzelner Gruppen oder Verteilungskämpfen zwischen Jung und Alt kommen.“ Der Sozialverband Deutschland habe auf landes- beziehungsweise bundespolitischer Ebene „einiges an Gewicht“.
Den 16 Millionen Rentnern und über sieben Millionen Schwerbehinderten in Deutschland müsse deutlich gemacht werden, „dass sie eine starke Vertretung wie den VdK brauchen, um ihre Interessen durchsetzen zu können“. Gaa, auch Vorsitzender des VdK-Kreisverbands, gratulierte im Namen des Ehrenvorsitzenden Hermann Bernhard zu dem stolzen Jubiläum.
Adventsfeier beim VdK-Ortsverband Plankstadt: Gemeinschaft wird gepflegt
Die hohe Mitgliederzahl spreche für die wertgeschätzte Arbeit, die auch 75 Jahre nach der Gründung des Ortsverbands für eine lebendige Gemeinschaft stehe, meinte Bürgermeister Nils Drescher: „Solidarität und Menschlichkeit zeichnen den Sozialverband im Allgemeinen und im Besonderen die Plankstadter aus, die ihn mit regem Leben füllen.“ Der Ortsverband übertrage den Gedanken der Gründer mit seinem ehrenamtlichen Engagement ins Hier und Heute. Kompetente Beratung, mit Kampagnen auf Missstände aufmerksam machen, als Vermittler zu regionalen Beratungsstellen wirken, stets ein offenes Ohr für die Belange der Hilfesuchenden haben – „das macht Hoffnung für eine Zukunft, in der der VdK-Ortsverband seine Stellung hat“, überbrachte der Rathauschef die Jubiläumsgabe der Gemeinde über 625 Euro.
Wolfgang Eichhorn hatte ebenso ein IG-Geldgeschenk sowie einige Kuverts der Plankstadter Vereine dabei. Der Ortsverband sei bis heute durch Ehrenamtliche und von Idealismus geprägten Personen besetzt. Das sei das Geheimnis eines funktionierenden Vereins, wünschte Eichhorn „alles erdenklich Gute beim Wirken zum Wohle der Gemeinschaft“. „Einmal mit Erika und Helmut Gaa eine Tasse Kaffee getrunken und schon VdK-Mitglied geworden“, erzählte Helmut Deininger, wie er als gebürtiger Plankstadter früh zum Sozialverband gekommen sei. Menschen hätten ihn zu der ehrenamtlichen Tätigkeit gebracht. Menschen seien die Basis, ohne sie gehe nichts im Ortsverband: „Das ist das Fundament, auf dem der komplette VdK steht.“
Deininger, heute im Orts- und Kreisvorstand sowie im Bezirks- und Landesvorstand engagiert, ging auf die 250 000 Mitglieder in Baden-Württemberg ein: „Das ist eine laute Stimme für benachteiligte Menschen, Behinderte und Rentner.“ Der VdK mache in der Summe sehr viel für die Menschen. Mit der fachmännischen Hilfe bei der Erwerbsminderungsrente, beim Schwerbehinderungsgrad und im Sozialrechtsschutz des Einzelnen sowie bei der Patienten- oder Wohnberatung. Das Hauptaugenmerk liege auf der Sozialpolitik, versicherte Deininger: „Es passiert nichts von allein.“ Menschen, die starke Ortsverbände gegründet haben, hätten das möglich gemacht, gratulierte er zum 75-jährigen Bestehen und überreichte einen Umschlag des Kreisverbands: „Der VdK ist deutschlandweit die wichtigste Stimme für soziale Gerechtigkeit auf allen Ebenen.“
Ulrike Breitenbücher erzählte eine Weihnachtsgeschichte und hatte außerdem für Helmut Gaa ein Geschenk dabei. Die Gäste sangen gerne Adventslieder mit, Frauen- und Hinterbliebenen-Vertreterin Erika Treiber trug ein Gedicht vor. Der weihnachtliche Nachmittag endete mit einem gemeinsamen Abendessen. Noch ein Termin steht dieses Jahr an. Vom 11. bis 16. Dezember führt die VdK-Adventsreise ins Pitztal. Der erste Ausflug im neuen Jahr findet am 5. Januar statt mit einem Besuch des Adler-Modemarkts und von „Holiday on Ice“ in Frankfurt.
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