Plankstadt. Auf den Feldern laufen die Sprinkleranlagen am Morgen unseres Treffens. Es ist nicht ganz so heiß wie die vergangenen Tage. Bei der Fahrt über die Feldwege zeigt das neue Gemeinderatsmitglied der Plankstadter Liste (PlaLi), Rolf Hallwachs, seine Felder, auf denen er neben Spargel auch Shishatabak und Getreide anbaut. Als Ausgleich für die Natur haben er und seine Familie einige Blühwiesen angelegt, um die Insekten und Schmetterlinge zu erhalten.
„Es war schon immer so, dass in unserer Familie Jung und Alt zusammenarbeiten. Wir leben ausschließlich von der Landwirtschaft und daher sollten alle auch an einem Strang ziehen“, sagt Hallwachs über das Leben als Landwirt. Und genau dieses „an einem Strang ziehen“ wünsche er sich auch für die Arbeit im Gemeinderat. Denn ihm sei wichtig, dass egal welcher Fraktion man angehöre, miteinander gesprochen werde, „denn man wolle ja schließlich für die Bürger etwas verwirklichen“. Daher sehe er auch den Fraktionszwang als schwierig an, denn es komme vor, „dass man auch unabhängig von seiner Partei eine Meinung habe“.
Schon in den Wahlperioden vor fünf und zehn Jahren kandidierte der 58-Jährige für den Gemeinderat. Ob er es dieses Jahr noch mal probieren wolle, „da war ich mir anfangs nicht sicher“. Vieles habe sich dann aber im Gespräch mit den Mitgliedern der PlaLi ergeben. „Mir war klar, wenn ich es mache, dann ziehe ich das auch durch“, ist sich der Landwirt seiner Aufgabe bewusst. Vom Einzug in den „Plänkschter“ Gemeinderat hat er telefonisch erfahren. „Da es bei uns ja etwas Probleme mit der Auszählung gab, war es am Montagabend ja nicht sicher. Aber als es klar war, habe ich mich natürlich gefreut“, sagt Hallwachs, denn zu viele Hoffnung habe er sich nicht gemacht. Dies läge auch daran, dass er dachte, dass die Grünen viele Stimmen erhalten und es daher eng werden könne. Aber nun liegt eine spannende Zeit vor ihm, da ist er sich sicher, sagt er, „und vor allem lernt man auch noch was dabei“.
Nicht alles zupflastern
Das beim Antoniusquartier neuer Wohnraum geschaffen wird, sei ein guter Anfang. „Es darf aber nicht alles zugepflastert werden“, weist Hallwachs auf den Bau von Wohnhäusern hin. Hier sehe er als Möglichkeit, höhere Gebäude zu bauen, die mit Aufzügen ausgestattet werden, denn so sei dieser Wohnraum auch für Ältere zugänglich. „Aber es sollen natürlich keine Wolkenkratzer sein“, sagt er und lacht. Die Möglichkeit für Mehr-Generationen-Wohnen sieht er auch als mögliches Wohnkonzept – hier spricht er aus Erfahrung, denn die Familie Hallwachs lebt mit vier Generationen auf dem Hof im Jungholz.
„Seit Nils Drescher Bürgermeister ist, hat sich in Plankstadt schon vieles getan“, sagt Hallwachs über die derzeitige Situation der Gemeinde, „wir müssen da weitermachen und entscheiden, was für die Gemeinde gut ist“. Dazu gehören auch die Jugendlichen im Ort. „Wir müssen sie fördern, denn sie sind unsere Zukunft“, macht der 58-Jährige klar. Ein Treffpunkt wie das Jugendzentrum müsse seiner Meinung nach, mehr im Ortskern zu finden sein und nicht am Rand. Aber generell sehe er es als Schritt in die richtige Richtung, wenn ein Treffpunkt entsteht, um die Jugendlichen im Ort zu halten, denn immer mehr bewege sich das Leben in die Zentren des Landes. „Die Welt ändert sich heutzutage so schnell, da weiß man nicht, was in der Zukunft ist“, so der neue Gemeinderat Rolf Hallwachs – genau deshalb müsse man schnell handeln.
Zur Person: Rolf Hallwachs
Rolf Hallwachs wurde am 26. Juni 1961 geboren und ist in Plankstadt aufgewachsen.
Nach der Hauptschule lernte er drei Jahre Landwirt an einer Berufsschule und ging noch zwei Jahre auf eine Fachschule.
1982 heiratete er Martina, sie bekamen zwei Kinder – Andreas (37) und Melanie (32). Rolf Hallwachs hat zwei Enkel, Heidi (8) und Maria (3).
1971 siedelte seine Familie in den Jungholz aus.
Etwa 2008 wurde er Mitglied bei der Plankstadter Liste (PlaLi).
Die Familien Rolf und Andreas Hallwachs bewirtschaften den Hof im Haupterwerb, als GbR. Sie bauen Spargel, Tabak und Getreide an.
Bei der Wahl bekam Rolf Hallwachs 2177 Stimmen. vas
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