Plankstadt. Langsam aber sicher übernimmt der Herbst und die Laufsaison geht auf ihr Ende zu. Dies geht in Plankstadt aber alles andere als leise und sacht über die Bühne, sondern mit einem weithin hörbaren Paukenschlag. Es war der 13. Welde-Bierathlon. Nach der Freischaltung der Anmeldung hatte es nur knapp sechs Tage gedauert, bis das 180 Paare umfassende Feld vollzählig war.
Der Welde-Bierathlon geriet in den vergangenen 12 Jahren wahrlich zu einem Kultlauf mit Anziehungskraft weit über die Metropolregion hinaus. Ein besseres Saisonende gebe es nicht, so denn auch der Tenor wenige Minuten vor dem Start.
Die Regeln des Laufs sind ganz einfach. Zwei Läufer, möglichst fantasievoll gekleidet, ein mit zwölf Bierflaschen gefüllter Bierkasten und sechs Kilometer. Komplizierter wird es bei der Strategie. Denn spätestens am Ziel müssen die zwölf Flaschen leer sein. Jedes Vorgehen hat seine Nachteile, so der Mitinitiator Jürgen Hilberath. Gleich zu Beginn alles trinken, erst am Ende, in der Halbzeit oder über den ganzen Lauf verteilt. Keine Bedingung, so Hilberath, sei übrigens der Alkohol. "Selbstverständlich kann auch alkoholfreies Bier getrunken werden." Für Christian, der diesen Lauf schon zum siebten Mal absolvierte, geht es hier nicht "ums Saufen". Es gehe um Spaß und das gehe auch nüchtern.
Eine Sicht, die hier allgemein geteilt wurde. Der Lauf ist wegen des Alkohols schon öfter in Kritik geraten. Doch scheint sie hier ins Leere zu laufen. Läufer über Läufer versicherten, dass das hier keine Sauf-Aktion sei, sondern einfach eine witzige Laufidee zum Ende der Saison.
Streckenwahl ein Glücksfall
Vor allem die Kostüme dürften bei dem einen oder anderen für echte Erschwernis gesorgt haben. Das Paar, das als Micky und Minnie Maus verkleidet war, dürfte jedenfalls mehr als die 3,96 Liter Flüssigkeit (entspricht zwölf Mal 0,33 Liter) verloren haben. Als Glücksfall darf die Wahl der Strecke gelten. Nicht wie sonst ins Gelände, entschieden sich die Verantwortlichen für einen Lauf komplett auf dem Gelände der TSG-Eintracht. Dabei scheinen die Zuschauer ähnlich viel Spaß wie die Läufer gehabt zu haben. Es ist sicher nicht der anspruchsvollste Lauf. Aber, so der Iron-Man-Hawaii-Finisher Hilberath, "es ist der lustigste Lauf überhaupt".
Am Ende der Laufveranstaltung fand eine kleine Siegerehrung statt. Aber gewonnen hat hier eigentlich jeder. Denn dieser Lauf sollte einfach Spaß machen. Und das schien über den Tag auf dem Platz und danach bis spät in die Nacht in der Senn-Halle mit DJ Grimmbo auf der Bierathlon-Après-Party auch geklappt zu haben.
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