Gemeinderat

Dem Gemeinderat Plankstadt geht viel Erfahrung verloren

Von 
Stefan Kern
Lesedauer: 
Wechsel am Ratstisch der Gemeinde Plankstadt: Bürgermeister Nils Drescher (v.l.) verabschiedet die ausscheidenden Gemeinde-räte Dr. Ulrike Klimpel-Schöffler und Andreas Berger und begrüßt die neuen: Thomas Maier und Simone Mack. © Lenhardt

Plankstadt. Klar kommt es immer wieder vor, dass Gemeinderatsmitglieder den Ratstisch während einer Legislaturperiode verlassen. Insofern fiel auch die jüngste Sitzung des Gemeinderates in Plankstadt nicht aus der Reihe. Und doch, so Bürgermeister Nils Drescher, seien solche Abschiede stets ein Verlust. Mit dem Weggang von Dr. Ulrike Klimpel-Schöffler (PlaLi) und Andreas Berger (CDU) erlebe der Gemeinderat einen durchaus schmerzhaften Aderlass. In Jahren gerechnet gingen dem Rat damit 33 Jahre Erfahrung verloren. Gleichzeitig erlebe der Gemeinderat mit den Nachrückern natürlich auch eine Art Auffrischung. Für Klimpel-Schöffler nimmt Thomas Maier und für Berger Simone Mack am Ratstisch Platz.

Drescher nutzte den Abschied zu Beginn für ein paar grundsätzliche Worte, mit denen er allen 22 Ratsmitgliedern für ihr Engagement dankte. Ein Sprichwort des englischen Schriftstellers John Donne (1572 – 1631) besagt, dass kein Tag genug Zeit habe, man sich aber jeden Tag die Zeit nehmen sollte. Sie alle, so Drescher, würden sich für die Gemeinde und ihre Entwicklung immer wieder Zeit nehmen und dafür gebühre ihnen allen großen Dank. Klimpel-Schöffler, seit 2009 Gemeinderätin, habe stets die Menschen im Blick gehabt. Vor allem die Seniorenarbeit habe von ihrem Engagement enorm profitiert. Und das wiederum habe sich in ihren Wahlergebnissen gespiegelt. Für den Bürgermeister zeugen diese von der Achtung und dem Respekt, der ihr entgegengebracht wird und wurde. Vermissen werde man auch Berger, der seit 2004 einen Sitz am Ratstisch innehat. Die Gemeinde habe von dem wandelnden Lexikon in so ziemlichen allen Belangen des Bauens enorm profitiert. Dank Berger habe die Gemeinde in den vergangenen 19 Jahren viel Geld gespart. Der Bürgermeister sprach gar von einem Bereich weit im siebenstelligen Bereich. „Dein enormer Wissensschatz wird uns fehlen.“

Große Dankbarkeit

Es war eine Einschätzung, die quer durch den Gemeinderat anzutreffen war. Für Gerhard Waldecker (PlaLi) stellten Klimpel-Schöffler und Berger eine große Bereicherung dar. Auch wenn, das sagte er in Richtung seines CDU-Kollegen, es nicht immer ohne Reibung vonstatten ging. Wobei genau das auch mit dazu beigetragen habe, dass die Ergebnisse am Ende besser waren. In Jutta Schusters (CDU) Augen beförderte Klimpel-Schöffler vor allem die interfraktionelle Zusammenarbeit. Ein nicht zu unterschätzender Faktor für das Finden von guten Kompromissen. Berger werde man dagegen bei allem, was mit Bauen zu tun hat, schmerzlich vermissen. „Deine Meinung hatte Gewicht.“ Eine Sicht, die Thomas Burger (GLP) teilte. Für ihn war Berger der Mann mit den klaren Worten, an denen man sich reiben konnte, die man jedoch nie ignorieren sollte. Und Dr. Dr. Ulrich Mende (SPD) attestierte seinem CDU-Kollegen ein Vorgehen, „stets mit offenem Visier“. Die Dankbarkeit, daran ließ hier kein Redner Zweifel aufkommen, sei groß. Beide hätten für die Gemeinde einen Unterschied markiert, und zwar zum Besseren hin. Dafür gab es dann zum Schluss, nachdem Klimpel-Schöffler und Berger sich in kurzen Worten bedankten haben, stehenden Applaus.

Mit der Verpflichtung der beiden Nachrücker Mack für die CDU und Maier für die PlaLi und der Nachbesetzung in den Ausschüssen und Zweckverbänden kam der Punkt Ausscheiden und Nachrücken an sein Ende. Und wie sagte es Drescher: „Das Leben geht weiter“.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung