CDU Ortsverbände

Diskussion zu Radwegen in Plankstadt und Eppelheim zeigt Lücken im Netz auf

Teilnehmer bei der Diskussion der CDU um die Zukunft des Fahrrads fordern weitere Anpassungen der Infrastruktur in Plankstadt, Eppelheim und Edingen-Neckarhausen.

Von 
Stefan Kern
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Auf Einladung von Volker Wiegand (v. l.), Jutta Schuster und Lukas Schöfer wird über das interkommunale Radwegenetz diskutiert. © Kern

Plankstadt/Eppelheim. Das Thema Fahrrad treibt um. Anders ist die doch beachtliche Teilnehmerzahl bei der CDU-Diskussionsveranstaltung rund um das Radwegenetz im katholischen Gemeindehaus St. Franziskus kaum zu erklären. 30 Bürger folgten der Einladung der drei CDU-Ortsvorsitzenden Volker Wiegand (Eppelheim), Lukas Schöfer (Edingen-Neckarhausen) und Jutta Schuster (Plankstadt) zur Erörterung des interkommunalen Radwegenetzes, das nach wie vor Lücken aufweise. Der Radschnellweg sollten dabei eigentlich nicht im Fokus stehen. Tat es aber trotzdem. Die Routenführung sorgt nach wie vor zuverlässig für Diskussionsstoff.

Auffallend war, dass der Ausbau der Fahrradinfrastruktur dabei durchweg als wichtig anerkannt wurde. Im Ort und auch in der Region, so der Tenor an den Tischen, gehöre dem Fahrrad die Zukunft. Dafür, das wurde hier allgemein betont, müsse die Infrastruktur aber weiter angepasst werden. Kurz gesagt, wer Fahrrad bestellt, muss Infrastruktur liefern. Eine auffallende Lücke im Radwegenetz findet sich für Schöfer zwischen Edingen-Neckarhausen und Eppelheim. Hier rage ein Stück Heidelberger-Gemarkung zwischen die beiden Gemeinden, was zur Folge hat, dass im Radwegenetz eine beachtliche Lücke klaffe. Von Edingen und Eppelheim reichen ausgebaute Fahrradwege je exakt bis an die Gemarkungsgrenze. „Diesen weißen Fleck zwischen unseren Gemeinden würden wir gerne behoben sehen.“ Das wurde laut Schöfer in Heidelberg auch schon einmal angesprochen. Doch bis dato gebe es aus der Universitätsstadt keine Reaktion. Ein Phänomen, das laut Schuster auch für Plankstadt gilt. Die Diskussion ging dann aber sehr schnell weit darüber hinaus. Diese Lückenschlüsse müssten schnell behoben werden. Aber von diesen Lücken gebe es noch eine ganze Menge mehr. Und die hätten nichts mit Zuständigkeitsproblemen in der Folge von Gemarkungsgrenzen zu tun. Ganz wichtig dabei, die Dinge müssten gemeinsam angegangen werden. Und genau hier findet sich in den Augen Wiegands ein Defizit. Allzu oft würde nämlich an den Bürgern vorbeigeplant. Natürlich sei der Radschnellweg im Grundsatz eine gute Sache. Zugleich würden hier erhebliche Mittel gebunden, die dann an anderer Stelle fehlten. Dabei seien diese vielen kleine Stellen für die Attraktivität des Radwegenetzes von großer Bedeutung.

Zwei Typen von Pedaleuren

Unterschieden werden muss dabei übrigens in zwei Typen von Fahrradfahrern. Da ist zum einen der Pendler, der meist über eine etwas weitere Strecke schnell von A nach B kommen will. Und da sind zum anderen die Radfahrer, die im Ort einkaufen, einen Ausflug machen oder den Nachbarort besuchen. Und gerade für Letztere würde zu wenig getan. Dabei gehe es nicht nur um neue Wege, sondern auch die Instandhaltung und eine durchgängig sichere Wegeführung. Einige Radwege seien in einem sehr bedenklichen Zustand oder wiesen geradezu gefährlich Lücken auf. Als Beispiel gilt vielen hier die Leonie-Wild-Straße, genauer die Brücke über die Autobahn. Für Fahrradfahrer, so die einhellige Meinung, sei das Befahren lebensgefährlich. Gerade in Sachen Sicherheit hätte das Land noch einigen Nachholbedarf. Einfach nur etwas Farbe auf die Straße sei nicht immer genug. Auch eine räumliche Trennung von Rad- und PKW-Verkehr dürfe kein Tabu sein. Der vier Meter breite Radschnellweg sei da natürlich eine andere Liga.

Aber auch hier flammte Kritik auf, die sich vor allem an der Routenführung entzündete. Interessen von Landwirten, Naturschützern und Radfahrern, aber auch Städteplanern seien per se nicht deckungsgleich. Doch Schuster, Wiegand und Schöfer zeigten sich angesichts der sachlichen Diskussion zuversichtlich, dass ein gelingender Kompromiss gefunden werden kann. Dieser Abend war in den Augen der Beteiligten jedenfalls ein Baustein dafür. Denn zu diesem gehöre immer die Stimme der Bürger.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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