Plankstadt. Eine Vielzahl fotografischer Blicke auf ihre Heimatgemeinde und darüber hinaus vereint die Ausstellung „Brennweite Plankstadt – Fotografen stellen sich vor“ im Wasserturm. Die insgesamt vier Aussteller garantieren durch die Einzigartigkeit ihrer Aufnahmen hohe künstlerische Qualität.
Sie haben interessante Plankstadter Motive aufgespürt wie den Wasserturm und ihn zu verschiedenen Jahres- und Tageszeiten abgebildet. So spiegelt sich in den meist digital bearbeiteten, teilweise auch verfremdeten Aufnahmen die Leidenschaft, das Interesse und die Geduld der Fotografen wider.
Qualitativ hochwertig
Initiiert hatte die Ausstellung das Kunst- und Kulturforum, das auf seiner Homepage zu diesem Projekt aufgerufen hat. „Es war beeindruckend“, sagte Julienne Matthias-Gund im Gespräch mit unserer Zeitung, „wie viele qualitativ hochwertige Arbeiten angemeldet wurden. So war es nicht schwer, diese Auswahl zu treffen.“
Bemerkenswert fand sie die sehr intensive Zusammenarbeit mit den Künstlern, die Ausstellung hat auch einen regen Austausch unter ihnen hervorgerufen. Zudem freute sich Matthias-Gund über die vielen Besucher, die sich trotz des schönen Wetters am Maifeiertag zum Wasserturm aufgemacht haben. Bürgermeister Nils Drescher teilte diese Freude und hieß die Gäste, die der Einladung des Kulturforums gefolgt waren, willkommen. „Es sind Aufnahmen, die Bezüge zu Plankstadt haben, aber auch Eindrücke aus der ganzen Welt festhalten“, sagte Drescher, „und man merkt, dass die hier ausstellenden Fotografen ihr Hobby zur Passion gemacht haben.“
Ganz besonders schätzte er die Gemeinschaft, die durch die Präsentation von vier Fotokünstlern zustande kam. „Jeder von Ihnen hat das Potenzial zu einer Einzelausstellung“, sagte er zu ihnen, „gemeinsam aber ist die Schau reicher geworden.“ Anschließend bat er sie, sich einzeln vorzustellen.
Da war zunächst Anja Heid, die im Universitätsklinikum Heidelberg als Fotografenmeisterin tätig ist. Schon seit ihrer Jugend hat sie sich für das Fotografieren begeistert und es deswegen zu ihrem Beruf gemacht. Für ihre besonderen Aufnahmen wurde sie 2017 mit dem zweiten Preis der deutschen Gesellschaft für Photographie ausgezeichnet. „Es ist für mich ein willkommener Kontrast, wenn ich auf Reisen der Landschaftsfotografie nachgehe“, sagte sie, „für meine Bilder finde ich wichtig, dass sie durch die Farben eine gewisse Stimmung, ein Gefühl vermitteln.“ So entstanden beeindruckende Impressionen von Landschaften, vom nächtlichen Leuchten der Stadt, vom sternübersäten Nachthimmel. Ihre Leidenschaft für die Fotografie hat auch ihre Tochter, Kira Heid, geerbt, deren Aufnahmen meist architektonisch interessante Konstrukte vergegenwärtigen.
Antje Throne kam zur Fotografie, weil sie die Bilder professioneller Fotografen nicht besonders gelungen fand, erzählte sie, „ich dachte dann, ich kann es besser, habe mir eine Kamera gekauft und losgelegt“. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen und auch ihre hohen Ansprüche an die Kunst der Fotografie. Thrones emotionaler, expressiv-verträumter Blick hält ganz besondere Augenblicke fest wie die Schönheit der Erde, den Tautropfen auf dem Rosenblatt, eine Seenlandschaft in der Dämmerung.
Bewundernswert genaue Technik
Sven Gaa fand nach der Geburt seiner Tochter große Freude, Kinder und Familien zu fotografieren. Die in seinem kleinen Studio mit einer bewundernswert genauen Technik entstandenen Bilder zeigen, dass es nichts gibt, was nicht schön sein kann, und schön sind bei ihm die Menschen.
„Ich bin in Altersteilzeit und vor zwei Jahren nach Plankstadt gezogen“, stellt sich Detlev Reißmann, der Vierte im Bunde, vor. Jetzt habe er viel Zeit, sich mit der Fotografie zu beschäftigen, von der er schon seit seiner Kindheit begeistert ist. „Plankstadt finde ich schön, weil es noch ein Dorf ist und mich an meine Heimat erinnert“, sagte er. Nachdem er die Motive der Landschaft ausgeschöpft habe, begann er sich auf die Menschen zu konzentrieren. Seine Porträts spiegeln die verschiedensten Facetten menschlicher Gesichtsausdrücke wider. Ob alt, jung, fröhlich oder nachdenklich, das Verborgene darauf, vom Künstler, enthüllt zu werden.
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