Livemusik

Ein schöner Erinnungsabend an Mark Otis Selby in Plankstadt

Initiator Gerd Offenloch und talentierte Musiker zelebrieren eine emotionale Erinnerungsnacht für den verstorbenen Mark Otis Selby im malerischen Biergarten von Plankstadt.

Von 
Laura Kaltschmidt
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Der Biergarten im „Kleinen Plänkschder“ ist am Sonntagabend bestens besucht. Einige Gäste nutzen die spätsommerlichen Temperaturen für einen schönen Wochenendausklang, andere sind für das Konzert gekommen. © Kaltschmidt

Plankstadt. Es war ein Abend, der Mark Otis Selby (1961 – 2017) sicher gefallen hätte: Ihm zur Ehre gestalteten Initiator Gerd Offenloch gemeinsam mit den „Schartel“-Brüdern Alex und Christian, den Klein-Zwillingen Marco und Dario alias „Used“ sowie weiteren Musikern einen Erinnerungsabend an den US-amerikanischen Sänger und Songwriter im Biergarten des „Kleinen Plänkschders“ in Plankstadt. Es war das zweite „Mark Otis Selby Memorial“ nach 2019 – und die Stimmung war ganz besonders.

„Schartel“ bringen eine bunte Musikmischung mit. © Laura Kaltschmidt

Ein Rückblick: „2006 habe ich aus Zufall einen Bluessong von Mark Otis Selby im Radio gehört und mir daraufhin seine CD gekauft“, erinnert sich Gerd Offenloch an seinen ersten Berührpunkt mit dem Sängerkollegen aus den Vereinigten Staaten, der vor sechs Jahren an Krebs verstorben ist. Selby sei es wichtig gewesen, Musik machen zu können und trotzdem nicht ständig erkannt zu werden. So war er in seinem Heimatland eher als Songwriter aktiv und spielte in Europa kleinere Konzerte für seine hiesigen Fans, zu denen Offenloch sich zählen kann. Aus diesem Fandasein wurde viel mehr: Selby wurde ein Freund, eine Inspiration und sogar eine aktive Hilfe bei Offenlochs eigenen Songs. Von diesen Erinnerungen erzählte der lokale Hobbymusiker am Sonntagabend im Biergarten des „Kleinen Plänkschders“, dessen Tische an dem Abend alle reserviert waren. Seine Anekdoten über den Sänger und Songwriter garnierten die Bands „Schartel“ und „Used“ musikalisch durch eigene Songs, Covers und natürlich Titel von Mark Otis Selby.

Perfekte Atmosphäre

Das Wetter war perfekt. Schnell füllten sich an diesem herrlichen Spätsommertag die Garnituren, sodass pünktlich um 17 Uhr mit der Livemusik gestartet werden konnte. Einige Besucher werden vom Abendessen angelockt, andere kommen extra wegen der Musik. Unabhängig von der eigentlichen Motivation blieben alle bis zum Ende und kaum einer konnte still in seinem Stuhl sitzen. Die Musik der Bands regte zum Mitsingen, Mitklatschen und im Takt bewegen an. „Used“, bestehend aus den Hockenheimer Zwillingen Marco und Dario Klein, spielten zahlreiche eigene Songs und gaben einige von Selbys Liedern zum Besten. Die „Schartel“-Brüder Alex und Christian Schartel aus Oftersheim brachten Lukas Hümmler als Unterstützung am Schlagzeug mit.

„Used“ spielen vor allem eigene Songs und sorgen für beste Unterhaltung. © Laura Kaltschmidt

Auch dieses Trio brachte eine bunte Mischung auf die Bühne von bekannten Songs als Cover, über eigene Werke bis hin zu ihren Favoriten von Selby wie „Easier to Lie“ oder „There’s your trouble“. Zwischen den Darbietungen spielte auch Gerd Offenloch selbst den ein oder anderen Selby-Song auf seiner Gitarre und wurde von seinem Musikkollegen Frank Söhner am Keyboard unterstützt. Neben den Originalen machte er sich sogar die Mühe, einen Song sinngemäß zu übersetzen, um dem Publikum dessen Inhalte näherzubringen. Apropos: Das Publikum spürte, wie viel Herzblut und Engagement in diesem Abend steckte. Zum Abschluss spielten alle beteiligten Musiker Selbys Song „Blue on black“ gemeinsam – ein Moment, der unter die Haut ging.

Gerd Offenloch und Frank Söhner spielen Selbys Songs. © Laura Kaltschmidt

Und davon darf’s gerne noch mehr geben. Denn die ursprüngliche Idee war, so Alex Schartel, dass es ein jährliches Memorial gibt. Ein Unterfangen, das durch die Pandemie ausgebremst wurde und nun wieder Fahrt aufgenommen hat. Mark Otis Selby hätte das sicher gefallen.

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