Eppelheim. Sie wissen ganz genau Bescheid, was in der Region so passiert. Das merkte man schnell, wenn man die Klasse 4b der Theodor-Heuss-Grundschule in Eppelheim betrat. Sie erzählten von spektakulären Kriminalfällen, Sportevents und Lokalgeschichten. Und die Jungen und Mädchen sind ganz schön wissbegierig und wollten alles ganz genau wissen. Zwei Wochen haben sie während des Projekts „Klasse Kids“ die Schwetzinger Zeitung in die Schule geliefert bekommen und sich mit dem Medium beschäftigt. Zum Abschluss durften sie uns – Reporterin Dahnah Rudeloff und Redakteurin Catharina Zelt – mit Fragen zum Alltag bei der Lokalzeitung löchern.
Aber zuerst berichtete Hanna, was ihre Klasse während „Klasse Kids“ alles gelernt hat. „Wir haben die Zeitung bekommen und konnten darin blättern. Artikel, die uns interessieren, haben wir gelesen“, erzählte sie. Die Artikel schnitten die Kinder dann aus und klebten sie auf Papier. Anne ergänzte, dass es auch Arbeitsblätter zu bearbeiten gab.
Jungen und Mädchen haben großes Interesse
Schade fanden die Kinder, als nach zwei Wochen keine Zeitungen mehr kamen. Aber immerhin etwa die Hälfe der Viertklässler kann die Artikel aus der Region weiterhin zu Hause lesen, weil ihre Eltern ein Zeitungsabo haben. „Wir haben Fragen vorbereitet“, erzählte Paul in der ersten Reihe stolz, er war fleißig am Mitschreiben. Voller Eifer, großem Interesse und erhobenen Händen waren die Kinder bei der Sache. Mit „Wie lange sind Sie schon Redakteurin?“ eröffnete Leander die Fragerunde. Natürlich beantworten wir alle Fragen gerne – in diesem Fall: seit etwa vier Jahren.
Lea wollte wissen, woher die Informationen in der Zeitung stammen. Journalisten haben eine ganze Reihe von Informationsquellen: E-Mails, Termine, Pressemitteilungen oder auch Anrufe. „Ihr müsst Augen Ohren offen halten“, erklärten wir ihnen. Ein Mädchen wollte den genauen Tagesablauf im Beruf wissen. Der ist je nach Dienst unterschiedlich: das Onlineteam kümmert sich um den Internetauftritt, die Blattmacher gestalten die Zeitung und die Reporter schreiben Geschichten und eilen zu Terminen. Aber auch mal bis spät abends arbeiten und an Konferenzen teilnehmen, gehört dazu. Hanna fragte nach, wie die Redakteurin auf den Beruf gekommen sei und wie man es selbst werden könne. Zum Beispiel über die Schülerzeitung, ein Praktikum oder Ausbildung, berichteten wir. Und das Interesse muss vorhanden sein, die Neugier und dass man gerne mit Menschen arbeitet.
Zeitungsartikel: Mal spannend, mal traurig
Stolz erklärte Hanna, dass sie später selbst bei der Schülerzeitung mitarbeiten will. Auch Lea schreibt selbst und plant, zur Schülerzeitung zu gehen. Die Mädchen schreiben zusammen für die Klasse und haben sogar schon mal etwas veröffentlicht. Das sind beste Voraussetzungen. Außerdem brannten ihnen Fragen nach dem interessantesten, spannendsten und traurigsten Artikel auf der Seele. Besonders schienen die Viertklässler Ereignisse in der Nähe zu beschäftigen wie eine Messerattacke an einer Grundschule oder Bombenfunde. Sie teilten gerne ihre eigenen Erfahrungen. Kommen Gewalttaten öfter vor, wollten sie wissen? Wir erklärten ihnen, dass täglich Polizeimeldungen bei der Redaktion eintrudeln. Lorenz fragte dann noch, ob wir denn selbst schon einmal über einen Unfall in der Zeitung geschrieben haben. Und auch, ob wir bereits Interviews mit Prominenten geführt haben. Beides konnten wir bejahen.
Neben Fragen, die sich direkt auf den Beruf bezogen, waren die Grundschüler auch auf den Entstehungsprozess der Zeitung neugierig. „Wie lange dauert es, bis eine Zeitung fertig ist?“, wollte Furkan wissen. Im Grunde genommen lautet die Antwort einen Tag, aber es wird natürlich auch schon etwas für die nächsten Tage vorbereitet. Mehrere Tausend Exemplare der Zeitung werden pro Tag gedruckt, was den Raum in Staunen versetzte. Außerdem interessierte die Kinder, wie groß die Maschinen sind, die für den Druck benötigt werden.
Auch Werbung gehört dazu
Im Projekt hatten sie auch „Fred Fuchs“, unseren Kindernachrichtenreporter, kennengelernt und seine Artikel gelesen. Die Mehrzahl der Klasse hatte die Nachricht jeden Tag in der Zeitung entdeckt. Lea und Leander fanden, das man dort gut etwas Neues lernen kann. Auf die Frage, welchen Teil der Zeitung sie am liebsten lesen, antworteten Juna „Aus aller Welt“ und Paul „Politik“. Dem schlossen sich fast alle an. Nur Alexander fand Sport am besten und Lea „Südwest“. Leander sorgte für viele Lacher, in dem er preisgab, dass ihm die Werbung von Supermärkten gefalle. „Auch das gehört zur Zeitung“, erwiderten wir lachend.
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