Plankstadt. Das Löschgruppenfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr ist nicht mehr zu retten. Im April hatte sich das Fahrzeug mit fünf Insassen bei einem Verkehrsunfall zwischen Mauer und Wiesloch-Schatthausen überschlagen. Fünf Mitglieder der Feuerwehr Plankstadt waren laut Angaben der Polizei auf einer sogenannten Bewegungsfahrt zu Ausbildungszwecken unterwegs gewesen, als das Fahrzeug vor einer langgezogenen Rechtskurve nach rechts von der Fahrbahn abkam und in den aufgeweichten Grünstreifen geriet.
Beim Gegenlenken schleuderte das mehrere Tonnen schwere Auto dann über die Fahrbahn, überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Die verletzten Einsatzkräfte haben sich mittlerweile wieder erholt, jetzt muss allerdings ein Ersatz für das verunfallte Löschfahrzeug her. Genau darum ging es in der letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause.
Bereits Ende April besprachen die Entscheidungsträger gemeinsam mit dem Kreisbrandmeister Udo Dentz das weitere Vorgehen. Das Fahrzeug sei für die volle Einsatzfähigkeit der Feuerwehr Plankstadt notwendig, heißt es in der Sitzungsvorlage. Deshalb ist es wichtig, schnell einen Ersatz zu bekommen. Der Feuerwehrkommandant Uwe Emmert hat sich dementsprechend nach Absprache mit dem Kreisbrandmeister um ein Modell bemüht, das ursprünglich als Vorführfahrzeug für eine letztlich abgesagte Messe fungieren sollte. Es sei in Anbetracht des Unfalls gelungen, ein Angebot des Herstellers Rosenbauer zu erhalten – hierfür dankte Bürgermeister Nils Drescher dem Kommandanten, der frühzeitig Gespräche mit dem Hersteller führte. Das Angebot entspreche dem Bedarf und sei mit der Feuerwehr insoweit abgestimmt. Rund 345.000 Euro wird das Löschfahrzeug kosten. Angebot und Lieferzeit seien wirtschaftlich, heißt es.
Lieferzeit normalerweise länger
Bis das Fahrzeug letztlich in den Dienst gestellt werden kann, wird wohl noch rund ein Jahr vergehen. Das ist in Anbetracht der Lieferzeiten von mindestens 24 Monaten, die für Feuerwehrfahrzeuge derzeit üblich sind, recht schnell – wahrscheinlich nicht zuletzt, weil es sich um ein Vorführfahrzeug handelt. Für die Gemeinde wird mit der Auftragserteilung eine Anzahlung von einem Drittel – also rund 115.000 Euro – fällig. Das Geld ist im Haushalt nicht vorgesehen. Die Verwaltung hat bereits einen Zuschussantrag beim Landkreis gestellt und um eine Freigabe zur vorzeitigen Beschaffung gebeten. Rund 60 000 Euro Fördermittel wird die Kommune hier wahrscheinlich bekommen. Für das alte Fahrzeug leistete die Versicherung rund 30.000 Euro als Zeitwert. Auf eine europaweite Ausschreibung wird aufgrund der Dringlichkeit und des preislich reduzierten Vorführwagens verzichtet.
„Wir können dankbar sein, dass unseren Feuerwehrleuten nichts Schlimmeres passiert ist“, betonte Gerhard Waldecker von der Plankstadter Liste (PlaLi). Die Gemeinde brauche die Feuerwehr, sie sei wertvoll – das sei unstrittig. „Und sie ist ja nicht nur da, um Brände zu löschen – ihre Aufgaben sind vielfältig“, fügte er hinzu. „Was passiert ist, ist passiert“, meinte auch Andreas Berger (CDU). „Man muss froh sein, dass die Feuerwehr sich so einsetzt und sie ein Fahrzeug gefunden hat, das kurzfristig zur Verfügung steht.“ Ein Unfall wie im April werde hoffentlich nie mehr passieren.
Bürgermeister Drescher machte an dieser Stelle deutlich, dass man dem Fahrer keinen Vorwurf machen könne: „Es war rutschig, nass und sehr eng.“ Der Unfall sei einfach der Situation geschuldet gewesen. Wichtig sei, dass das Fahren mit solchen Fahrzeugen für den Einsatzfall trainiert werde und genau das habe die Feuerwehr ja getan.
Dank für Engagement
„Notwendig, sinnvoll und wir verjüngen den Fahrzeugbestand“, fasste Knut Doll von der Grünen Liste Plankstadt (GLP) die Anschaffung zusammen. Kerstin Engelhardt (SPD) stimmte zu. „Wir danken der Feuerwehr für ihr Engagement und ihre unermüdlichen Einsätze“, richtete sie das Wort an den stellvertretenden Kommandanten Michael Mechler, der zur Sitzung gekommen war.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die finanziellen Mittel für das neue Löschfahrzeug bereitzustellen. „Wir hoffen, dass es jetzt wirklich so schnell geht, wie vom Hersteller versprochen“, meinte Drescher abschließend, bevor Mechler sich im Namen der Feuerwehr und auch der Bürgerschaft von Plankstadt bedankte. „Das Fahrzeug gehört nicht nur der Feuerwehr, sondern wird im Einsatz für die Plankstadter Bürger gebraucht“, sagte der stellvertretende Kommandant.
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