Früherer Mesner Eugen Faulhaber von St. Nikolaus in Plankstadt verstorben

Eugen Faulhaber sorgte sich stets um „seine“ Kirche: 1929 in Plankstadt geboren, hier wurde er getauft, gefirmt und mit seiner Frau Ruth verheiratet. Nun ist er im Alter von 96 Jahren verstorben.

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Ulrich Kobelke
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Eugen Faulhaber ist im Alter von 96 Jahren verstorben. © Ulrich Kobelke

Plankstadt. Die älteren Pfarrangehörigen der Plankstädter katholischen Pfarrei St. Nikolaus trauern um ihren langjährigen Mesner Eugen Faulhaber, der kurz nach seinem Geburtstag, dem 17. Februar, nun am 26. Februar im Alter von 96 Jahren verstorben ist.

Seit den 1970er-Jahren gehörte Eugen Faulhaber zum Bild der Plankstädter Pfarrkirche St. Nikolaus. Unter den Pfarrern Rudolf Grammetbauer, P. Bernhard Brinks CSJ, Hermann Bundschuh (kommissarisch), Wolfgang Gaber und Reinholdt Lovasz sorgte er für den reibungslosen Ablauf der Gottesdienste sowie für die Pflege und den Erhalt des Gotteshauses.

Bis 2004 in Plankstadt im Amt

In den ersten Jahren teilte er sich die Aufgabe mit Eduard Stripf und nach dessen Ausscheiden übernahm er das Amt dann alleine. Nach einer mehrjährigen Interimspause kehrte er noch einmal in die Sakristei, den Hauptort seines Wirkens, zurück und blieb im Amt bis nach dem 100-jährigen Jubiläum der Pfarrkirche St. Nikolaus im Jahr 2004.

In der Renovierungsphase der Kirche von 2002 bis 2004 unter Pfarrer P. Bernhard Brinks SCJ war er Mitglied im Renovierungsausschuss und brachte bei den Beratungen wichtige praktische Vorschläge aus seiner täglichen Arbeit mit ein. Bei der Gestaltung der Übergangskirche im Pfarrsaal des Jugendheims und der Notsakristei im Wirtsstübchen während der Renovierungsphase bewies er viel Geschick und Organisationstalent, ohne das so eine Aktion mit so vielen unterschiedlichen Aufgaben nicht zu bewältigen gewesen wäre.

Als es dann zum Jubiläum der Kirche kam und zum großen Festtag, dem 16. Mai 2004, war es ihm ein Herzensbedürfnis, die Kirche im besten Licht erscheinen zu lassen – und man darf sagen: alle waren an diesem Tag beeindruckt und begeistert.

Eugen Faulhaber hatte ein sehr gutes Gespür für die liturgischen Belange und deren würdevolle Umsetzung. Kein Pfarrer brauchte sich Gedanken über die richtigen Abläufe zu machen, diese dirigierte Eugen Faulhaber von seinem Platz in der Sakristei aus. Wenn man ihn so agieren sah, so gab es für ihn zum Beispiel kein Durchqueren des Chorraumes ohne eine Verneigung hin zum großen Kreuz – das zeugt auch von seinem Glaubensverständnis.

Stets in Sorge um „seine Kirche“ in Plankstadt

Neben den Geistlichen ist die Sakristei einer katholischen Kirche natürlich auch der Platz für die vielen Ministranten, die es besonders seit den Zeiten von Pfarrer Rudolf Grammetbauer in Plankstadt gab. Trotz des großen Altersunterschiedes zu den Kindern und Jugendlichen pflegte Eugen Faulhaber zu diesen ein gutes und herzliches Verhältnis. Sie akzeptierten seine Art und er kam bestens mit ihnen zurecht – auch nicht immer selbstverständlich in heutiger Zeit.

Eugen Faulhaber sorgte sich stets um „seine“ Kirche: 1929 in Plankstadt geboren, wurde er hier getauft, ging zur Erstkommunion, war Ministrant bei Pfarrer Robert Friton, hier wurde er gefirmt und hier schloss er mit seiner Frau Ruth den Bund der Ehe. Diese Kirche war für ihn weit mehr als nur ein Ort, wo er einer Beschäftigung nachging.

Mit dem Ende der eigenständigen Pfarrei St. Nikolaus und deren Aufgehen in der Seelsorgeeinheit Schwetzingen – Oftersheim – Plankstadt kam auch für Eugen Faulhaber die Zeit, wo er sich zurückzog und schließlich aus seinem Amt ausschied. Diese neuen Strukturen entsprachen nicht mehr ganz seinem Denken.

Seine irdische Zeit ist nun zu Ende gegangen und er durfte ein hohes Alter erleben - seine letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof im pfälzischen Rodalben, wo sein Sohn mit seiner Familie lebt. Viele in Plankstadt aber werden ihn nicht vergessen.

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