Festplatz

Gemeinde Plankstadt präsentiert eigene Informationsapp

Von 
Catharina Zelt
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Bürgermeister Nils Drescher (v. l.) dankt Laura Thür und Carmen Knauer vom Landfrauenverein für die großzügigen Spenden an die Geflüchteten aus der Ukraine. © Zelt

Plankstadt. Die Gemeinde wagt den nächsten Schritt in Richtung Digitalisierung und präsentiert nun eine eigene App. Bürgermeister Nils Drescher bezeichnete sie bei der Vorstellung auf dem Wochenmarkt als „kleine Revolution“. Ganz bequem über das Smartphone könne man nun zum Beispiel vom Sofa aus den neuen Personalausweis beantragen. 30 000 Euro hatte der Gemeinderat für die Entwicklung der App bewilligt. Nun habe man eine Plattform geschaffen, auf der alle Services und Informationen der Gemeinde gebündelt zu finden seien. Ankündigungen für Veranstaltungen, Öffnungszeiten, Zuständigkeiten der Mitarbeiter, den Mängelmelder, Ratsinfos und ein Tool zur Terminbuchung tauchen dort unter anderem auf.

„Mit Push-Meldungen können wichtige Informationen schnell an die Bürger weitergegeben werden“, nannte Drescher eine weitere Funktion. Froh sei er auch über Tobias Werner, der bisher im Bürgerbüro eingesetzt gewesen sei und ab Mai als Digitalisierungsbeauftragter der Gemeinde fungiere. Sein Dank galt Gemeindemitarbeiterin Sabine Zeuner und Gemeinderat Dr. Stephan Verclas von der Plankstadter Liste, der die App intensiv mitbetreut hat.

Stefan Stadler von Appack (v. l.), der künftige Digitalisierungsbeauftragte Tobias Werner, CDU-Gemeinderätin Jutta Schuster, Bürgermeister Nils Drescher und Dr. Stephan Verclas von der Plankstadter Liste zeigen die neue App. © Zelt

Der „Baukasten“ für die Applikation kommt von der Firma Appack aus Mannheim. Die Plankstadt-App ist allerdings komplett eigenständig – die Gemeinde hat als Herausgeber die volle Kontrolle. „Es sind also verifizierte Infos, die die Bürger hier bekommen“, war Drescher wichtig zu erwähnen. Mit der App wolle die Gemeinde nun auch weg vom Telegram-Newsletter.

„Es ist wichtig, die Digitalisierung voranzutreiben“, betonte Stefan Stadler von der Firma Appack. Eine App müsse man als Werkzeug zum Arbeiten verstehen. Die Bürger seien die Nutzer – an diese werde damit näher herangerückt. „Der Erfolg einer App hängt davon ab, was wir daraus machen“, betonte er.

Zeitgemäße Kommunikation

Gemeinderat Verclas, der selbst im Bereich Digitalisierung arbeitet, betonte: „Das Smartphone ist das wichtigste Instrument und die Basis der Kommunikation.“ Und zeitgemäße Kommunikation sei das A und O für eine moderne Verwaltung. Er sei daher sehr froh, dass Plankstadt sich dazu entschieden habe, diesen Weg zu gehen.

Auch CDU-Gemeinderätin Jutta Schuster lobte die App. „Im Zeitalter der Digitalisierung ist das eigentlich ein Muss“, fand sie. Und weil so eine App eben auch gepflegt werden müsse, sei sie froh, dass man mit Tobias Werner einen kompetenten Mitarbeiter gefunden habe.

Um die Applikation zu bewerben, verteilten Verwaltungsmitarbeitende und Bürgermeister im Anschluss auf dem Festplatz Frisbeescheiben mit entsprechendem Aufdruck. Auch Laura Thür und Carmen Knauer vom Landfrauenverein bekamen eine Wurfscheibe zugespielt. Die beiden waren nicht etwa zufällig auf dem Wochenmarkt, sondern auf Einladung des Bürgermeisters. Denn beide hatten jeweils einen großen Betrag an die Ukraine-Hilfe der Gemeinde gespendet.

Thür hatte kleine Armbänder mit einem Friedenszeichen gebastelt und diese verkauft. 1773 Euro sind so zusammengekommen. Carmen Knauer hatte gemeinsam mit ihren Landfrauen bei einem Stand auf dem Wochenmarkt verschiedene Leckereien – unter anderem Kuchen – unter die Leute gebracht. Den Erlös von 1000 Euro spendete der Landfrauenverein ebenfalls an die Geflüchteten in Plankstadt.

„Ich möchte mich für Ihr großartiges Engagement bedanken“, sagte Drescher. Was die Ehrenamtlichen und Spender leisteten, sei „wirklich ganz toll“. Das Geld könne man gut gebrauchen, schließlich kommen ständig neue Ukrainerinnen und ukrainische Kinder in die Gemeinde. Bislang habe man glücklicherweise alle in privaten Wohnungen unterbringen können, nun werde es allerdings eng und man suche händeringend nach Unterkünften, die die Gemeinde gegebenenfalls anmieten könne.

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