Katholische Kirche - Pfarrer Lovasz thematisiert Strukturreform „Pastoral 2030“ in seiner Fronleichnamspredigt / Dankbarkeit für vielfältig aktive Gemeindegruppen

Gemeinsam für die Zukunft engagieren

Von 
Simone Daumel
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Plankstadt. „Das Wetter ist günstig nach dem Sturm der vergangenen Nacht, um nun Gottes Segen auf die Straßen unseres Ortes zu tragen“, verkündete Pfarrer Reinholdt Lovasz zu Beginn des Fronleichnam-Gottesdienstes mit Prozession und anschließendem Pfarrfest in der Sankt-Nikolaus-Kirche. Der Feiertag, der an den Ursprung des Abendmahls als das Gedächtnis und Vergegenwärtigung von Jesus in der Eucharistie erinnert, war zudem Anlass, um aktuelle Entwicklungen in der Erzdiözese Freiburg zu thematisieren.

Unter der Regie von Tamara Gaa hatte ein Team von sechs Personen einen kunstvollen Teppich aus Blumenspenden und bunt eingefärbtem Kleintierstreu vor die Tore der Kirche gelegt. „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ wies über den griechischen Buchstaben Alpha und Omega auf den Anlass des Kirchenfestes hin.

Wandlung der Strukturen

In den Lesungen aus den Büchern Genesis und dem ersten Paulusbrief an die Korinther wurde an die Ursprünge von Brot und Wein im Alten und Neuen Testament erinnert, ehe die Geschichte der Speisung der 5000 aus dem Lukas-Evangelium als Grundlage der Predigt von Pfarrer Lovasz diente. Er wies auf den unterschiedlichen Umgang der Jünger mit den hungernden Menschen hin. Während die Jünger die vielen Menschen nun wegschicken wollten, war Jesus von deren Not bewegt und erwies sich als „der gute Hirte, der seine Schafe nicht im Stich lässt“. Situationen, in denen man Menschen schnell abfertigen möchte, gebe es auch in der heutigen Zeit. Jesus’ Auftrag, die Menschen zu speisen, sei deshalb in die Seelsorge zu übertragen. Heutige Pläne zur Wandlung von Strukturen, die von der Erzdiözese ausgehend durchgeführt werden sollen, wecken in Pfarrer Lovasz auch die Sorge, dass diese Veränderungen nur auf äußerlicher Ebene sein werden und wenig in den Gemeinden selbst passieren wird. Jesus könne hier Vorbild sein, er wusste, seine Ressourcen einzusetzen, konnte Mitarbeiter gewinnen und Massen in Bewegung setzen.

Die katholische Gemeinde in Plankstadt habe durch den großen Basar, das Priesterjubiläum von Wolfgang Streicher und die Jubelkommunion in diesem Jahr bereits gezeigt, dass hier Engagement auch von jungen Menschen wie den Ministranten und den Pfadfindern vorhanden sei. „Ich denke, das ist der richtige Weg, wenn wir auch in Zukunft als Gemeinde bestehen wollen“, bekräftigte Lovasz zum Ende seiner Predigt.

Auswirkungen vor Ort

Im Anschluss an das Abendmahl ließen sich dann auch in Plankstadt die Menschen in Bewegung setzen, als sie unter Lied- und Gebetsrufen in der Prozession hinter der Monstranz durch den Hof des Gemeindezentrums und am Kindergarten Sankt Kilian vorbei folgten. Weiter ging es auf der Friedrich- und Luisenstraße, wo vor der Volksbank ein weiterer Altar vorbereitet war. An dieser sogenannten Statio (lateinisch Standort) folgten weitere Lieder und Gebete, ehe der Gottesdienst in der Kirche abgeschlossen wurde.

Im Anschluss hatten Pfadfinder und Ministranten ein reiches Angebot an Speisen und Getränken vorbereitet und schafften weiterhin Bänke und Tische heran, um die zahlreichen Gottesdienstbesucher unterzubringen. Auch hier war das sogenannte „Pastoral 2030“ Thema, das die Erzdiözese Freiburg im Februar ausgerufen hatte. Wolfgang Stein aus dem Gemeindeteam bekräftigte in Anlehnung an Pfarrer Lovaszs Predigt die Notwendigkeit, das zu feiern und zu bewahren, was in einer Gemeinde wie Plankstadt bereits vorhanden sei. „Bis 2030 soll es in der Erzdiözese nur noch 40 Kirchengemeinden geben, statt der momentan noch über 20. Das wird mit Sicherheit auch Auswirkungen vor Ort haben“, so Stein.

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