Gemeinderat

In fünf Phasen wird die Ortsmitte von Plankstadt saniert

Der zweite Bauabschnitt der Ortsmittesanierung rückt näher: Die Arbeiten rund um die Schwetzinger Straße beginnen im September und dauern rund 22 Monate. Im April 2024 soll die Sanierung komplett abgeschlossen sein.

Von 
Catharina Zelt
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Die Schwetzinger Straße, die am Rathaus vorbeiführt ist Teil des zweiten Bauabschnitts bei der Neugestaltung der Plankstadter Ortsmitte. © Lenhardt

Plankstadt. Der zweite Bauabschnitt der Ortsmittesanierung rückt näher. Bereits im September soll der Brühler Weg ausgebaut werden, ab Februar 2023 ist dann in verschiedenen Teilabschnitten die Schwetzinger Straße dran. Sie wird wohl für mehrere Monate voll gesperrt sein. Gänzlich abgeschlossen soll die Ortsmittesanierung schließlich im April 2024 sein. Der Gemeinderat vergab in der letzten Sitzung vor der Sommerpause nun die Tiefbauarbeiten zum zweiten Abschnitt.

Der zweite Bauabschnitt ist in fünf Phasen unterteilt, die jeweils zwei bis drei Monate dauern. Die fünfte und letzte Phase schlagen dann mit fünf bis sechs Monaten zubuche, sodass insgesamt mit einer Bauzeit von 18 Monate inklusive zwei Winterperioden – also 22 Monaten – gerechnet wird. Mit den Bauphasen versuche die Gemeinde, die Erreichbarkeit von beispielsweise der Post zu gewährleisten, erklärte Bürgermeister Nils Drescher.

Neugestaltung des Rathaus-Umfeldes in Plankstadt. © SZ-Grafik

Die Kosten sind höher als geplant – die Sanierung ist aber auch deutlich erweitert worden. Statt 590 000 Euro belaufen sich die Kosten des ersten Bauabschnittes auf 700 000 Euro – das ist eine Kostensteigerung von etwa 19 Prozent. Was den zweiten Bauabschnitt angeht, so wird die Gemeinde wohl rund 482 000 Euro mehr zahlen als geplant. Durch den Wegfall der Lichtsignalampel oder der Brunnenanlage könne man diesen Betrag aber kompensieren, betonte Drescher.

Zusätzliche Haushaltsmittel

Jedoch werde aufgrund der Bodengutachten vorgeschlagen, dennoch einen Kostenpuffer für die Entsorgung des belasteten Aushubs, die Umleitung und den Blitzer vorzusehen und dies als zusätzliche Haushaltsmittel in 2024 einzuplanen. Mit rund 3,4 Millionen Euro wird der zweite Abschnitt voraussichtlich zu Buche schlagen. Davon sind rund 2 Millionen Euro für die Straßenumgestaltung, 360 000 Euro für die Kanalerneuerung, etwa 430 000 für die Erneuerung der Wasserleitungen und zusätzlich insgesamt 548 000 Euro für die Umleitungsbeschilderung, die Entsorgung und den Blitzer eingeplant.

Die Bauphasen im zweiten Abschnitt

  • 1. Phase: Der Brühler Weg wird ausgebaut – einschließlich der Erneuerung der Wasserleitung und des Straßenbaus. Die Bauphase beginnt voraussichtlich im September dieses Jahres.
  • 2. Phase: Die Wilhelmstraße wird bis zur Schwetzinger Straße ausgebaut. Die Schwetzinger Straße bleibt in dieser Zeit noch unter Verkehr.
  • 3. Phase: Der westliche Abschnitt der Schwetzinger Straße von der Wilhelmstraße bis zur Kreuzung Waldpfad wird ausgebaut – zuerst vom Waldpfad bis zur Post, dann von der Post bis zur Wilhelmstraße. Die Schwetzinger Straße wird mit Beginn der Phase voll gesperrt. Kanalreparaturen, diverse Erneuerung von Leitungen sowie der Straßenbau in zwei Teilabschnitten stehen dann an.
  • 4. Phase: Der Kernbereich der Schwetzinger Straße bis zur Luisenstraße wird ausgebaut. Ein neuer Kanal wird bis zur Einmündung der Straße verlegt, die Kreuzung Luisenstraße/Schwetzinger Straße bleibt so lange wie möglich frei, damit die Feuerwehr in Richtung Eppelheim ausrücken kann.
  • 5. Phase: Zuletzt folgt der Ausbau des mittleren und östlichen Teils der Schwetzinger Straße mit den dort umfangreichsten Arbeiten. Dazu zählen Straßenbauarbeiten (Platzgestaltung, Bushaltestellen, Ausstattung) sowie die Erneuerung der Wasserleitung bis nach Osten zur Sparkasse, gegebenenfalls in zwei Unterabschnitten. 

Mit einer Summe von rund 2,29 Millionen Euro hat der Gemeinderat nun die Tiefbauarbeiten an die Firma Reimold aus Gemmingen vergeben. Das entschieden die Mitglieder des Gemeinderates einstimmig.

„Gute Erfahrungen gemacht“

„Mit dieser Firma haben wir gute Erfahrungen gemacht. Es gibt viele Eventualitäten, aber wir sind zuversichtlich“, meinte Gerhard Waldecker von der Plankstadter Liste (PlaLi) und ging damit auf die zuvor von Knut Doll (Grüne Liste Plankstadt) angesprochene Verzögerung in der Wilhelmstraße ein. Diese Straße sei fast fertig und dennoch weiterhin gesperrt. Es habe mehrere Mängel in der Ausführung gegeben, erklärte Bürgermeister Drescher, die nun erst behoben werden müssten. Der Bautrupp – die ursprüngliche Firma hat für die Nachbesserungen ein Subunternehmen beauftragt – sei allerdings in den letzten Zügen.

„Hoffen wir, dass die Firma das so gut macht wie bisher“, pflichtete Andreas Berger (CDU) ihm bei. Die Anwohner sollten so wenig wie möglich eingeschränkt werden – und „im Boden warten hoffentlich keine bösen Überraschungen.“ Knut Doll (Grüne Liste Plankstadt) bat Bauamtsleiter Andreas Ernst und sein Team um eine gute Bauüberwachung. So eine Farce wie bei der Wilhelmstraße solle sich wenn möglich nicht wiederholen.

„Wir hoffen, dass es zügig vorangeht“, betonte Professor Dr. Dr. Ulrich Mende (SPD). Die Fraktion begrüße es, dass etwa die Gasleitungen direkt mitverlegt werden. Um diese Leitungen ging es im Anschluss, denn der Gemeinderat sollte zusätzlich zu den Tiefbauarbeiten beim Ausbau Nahwärmenetz im Zuge der Straßenbaumaßnahme im zweiten Bauabschnitt seine Zustimmung geben. Mitverlegt werden zwei Leerrohre für mögliche Elektroleitungen, die Firma Schmitt aus Eppelheim hat ein Angebot für die Arbeiten abgegeben. Das liegt bei rund 34 450 Euro. Der Gemeinderat stimmte der Beauftragung zur Verlegung von der Nahwärmeverbindung einstimmig zu.

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