Plankstadt. Von einer "außergewöhnlichen Freude" sprach Bürgermeister Jürgen Schmitt am Dienstag bei seiner Begrüßung der zahlreichen Gäste im Gemeindezentrum. Die Freude war dabei dem Anlass geschuldet, nahm sich die Gemeinde doch die Zeit, einige Einwohner zu ehren, die sich in den letzten Monaten um das Gemeinwohl verdient gemacht hatten, sei es im Ehrenamt, sei es im Dienst für ihre Mitmenschen oder sei es mit sportlichen Meriten, die das Ansehen Plankstadts in der Region und darüber hinaus mehrten.
Zeichen gegen Egoismen
"Es geht heute um Sportler, Blutspender und das Ehrenamt, doch in der Summe geht es um Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren", betonte Schmitt und sprach davon, dieses Einsetzen für andere nicht hoch genug bewerten zu können - "es ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält". Gerade in der heutigen Zeit, in der Egoismen zunehmend die Oberhand gewönnen, sei dieses Verhalten nicht selbstverständlich.
Die Ehrungen, merkte Bürgermeister Schmitt an, würden den Richtlinien der Gemeinde entsprechen und wer sie bekomme, habe sie verdient. Dennoch, so der Bürgermeister, könne er sich vorstellen, einen Ehrenamtspreis zu schaffen, mit dem außergewöhnliches Engagement besonders geehrt werden könne.
Blutspender geehrt
Der Ehrungsreigen wurde an diesem Abend mit 13 Menschen eröffnet, die sich mit dem Kostbarsten was sie haben für ihre Mitmenschen einsetzen, mit ihrem Blut. "Sie retten Leben und leisten einen großen Dienst an der Gesellschaft", betonte Schmitt, der von "stillen Helden" sprach. Still, weil sie kein großes Aufhebens von ihrer Tat machen würden. Doch jeder, der einmal auf eine Blutkonserve angewiesen sei, der merke, dass sich Blut nicht wie Tinte im Kaufhaus kaufen lässt, der wisse um die Heldentat. "Was sie vielleicht etwas Überwindung vor dem Piks kostet, gibt auf der anderen Seite Menschen eine zweite Chance zum Leben", dankte der Bürgermeister den Blutspendern im Namen der Gemeinde.
Sein Dank ging gleichermaßen an DRK-Vorsitzenden Ludwig Ahlheim und dessen Stellvertreter Joachim Schäfer-Bach, die regelmäßig einen Blutspendetermin in der Mehrzweckhalle ausrichten - "einer der größten in der Region" - und damit den Blutspendern die Plattform für ihre Tat bieten.
Trainingsfleiß gewürdigt
Von der Jugend dominiert wurde der Ehrungsblock für erfolgreiche Sportler. Dies lag insbesondere an der Tanzsportgarde, die mit ihrem Nachwuchs überaus erfolgreich ist, die es in der letzten Kampagne gar mit ihren Auftritten ins Fernsehen schaffte und damit dem Ruhm der Gemeinde mehrte. "Ich habe Respekt vor ihrer Leistung", betonte Schmitt an alle Sportler gewandt, wisse er doch aus eigener Erfahrung als Sportler, wie viel Arbeit, Schmerz und Überwindung der Erfolg koste - "auch wenn der Schmerz nur aus Muskelkater besteht".
Nach einer neueren Untersuchung, so Schmitt, bedürfte es rund 10 000 Trainingsstunden, bis ein Sportler ein professionelles Niveau erreicht habe. Ein Aufwand, der sich bei den zu Ehrenden gelohnt habe, sei ihre Leistung doch von Erfolg gekrönt.
Neben der Jugendgarde und den Tanzmariechen der Tanzsportgarde ehrte Schmitt an diesem Abend die erste Herrenmannschaft des SKC Frei-Holz, der der Aufstieg von der dritten in die zweite Bundesliga gelang, Nachwuchskegler von Frei-Holz, Manfred Karl vom KKS, er wurde in seiner Altersklasse bei den Schützen Deutscher Meister - "wir sehen uns hier fast jedes Jahr", lobte Schmitt Karls Beständigkeit - und Sportler der TSG Eintracht. Zum einen Wilfried Vogt, Deutscher Meister im Speerwurf, zum anderen Dieter Böhm, der zum 30. Mal mit Erfolg den Anforderungen für das Sportabzeichen in Gold gerecht wurde.
Anerkennung für Fußballer
Nicht im Ehrungskatalog der Gemeinde enthalten ist eine weitere Auszeichnung, auf die Schmitt dennoch nicht verzichten wollte, er gratulierte der ersten Fußballmannschaft der TSG Eintracht zur Meisterschaft in der Kreisliga und zum Aufstieg in die Landesliga.
Zum Schluss dankte Schmitt noch drei Personen, die sich im Ehrenamt für die Gemeinschaft eingesetzt haben. Sein Dank galt Fred Tietz, elf Jahre lang Vorsitzender des VdK, Manfred Wettstein, der dem Handwerker- und Gewerbeverein 24 Jahre lang vorstand und Roswitha Kolb, seit 1988 Vorsitzender zunächst der Sängereinheit, später der Chorgemeinschaft und seit 1985 in die Vorstandsarbeit der Chöre eingebunden.
"Niemand fängt als Vorsitzender an", stellte Schmitt fest und würdigte die langen Jahre im Ehrenamt. Wobei er anmerkte, dass es bestimmt viele Menschen gibt, die sich jahrelang für ihren Verein einsetzten, ohne ein Amt inne zu haben. Auch diese sollten einmal gewürdigt werden, gab er zu bedenken.
Mit einem Stehempfang klang der Abend anschließend aus.
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