Plankstadt. Die Themen Klima- und Umweltschutz sind so aktuell wie nie. Die nationalen Klimaschutzziele sind klar: Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein. Aber wo steht Plankstadt bei diesem Thema und was macht die Kommune alles für den Klima- und Umweltschutz? In unserer kleinen Serie klären Bernhard Müller, Umweltbeauftragter der Gemeinde, und Klimaschutzmanagerin Ulrike Krause genau diese Frage. In diesem Teil geht es darum, wie Natur und Tierwelt in der Kommune gefördert werden.
Wichtig für das Mikroklima sind Grünstreifen, Blühwiesen und Bäume. Die Flächen innerorts dafür sind begrenzt – deshalb hat sich die Gemeinde etwas Besonderes einfallen lassen und hat den Friedhof mit zahlreichen Grünflächen, einem Insektenhotel und dem naturnahen Urnenhain zum Paradies für Tiere und einem ruhigen Ort zum Trauern und der letzten Ruhe geliebter Menschen gewandelt. Im vergangenen Jahr erst ist der Urnenhain eröffnet worden. Auch Patenbäume der Aktion im Zuge der 1250-Jahr-Feier wurden dort gepflanzt.
Zu den Grünanlagen zählen auch die Blühstreifen, die für Artenreichtum sorgen, Insekten einen Rückzugsort bieten, und beispielsweise beim Kirschgewann zu finden sind. Sie sollen reine Rasenflächen ersetzen und so ihren Teil zum Mikroklima beitragen. Im Süden der Gemeinde sind zudem noch weitere Patenbäume gepflanzt worden – das Feld mit jungen Obstbäumen soll bald nach Osten hin erweitert werden. Das ist eine Ausgleichsmaßnahme für das neue „Kultur- und Sportquartier Westend“. Dort wird auch eine Wohlfühloase für die Mauereidechsen geschaffen, die aus dem Westen Plankstadts umziehen müssen.
Immer wieder ein Aufregerthema ist der viele Müll, der sich scheinbar endlos am Wegesrand, auf den Feldern und in Gebüschen sammelt. Die Gemeinde startete vor der Corona-Pandemie jedes Jahr im Februar vor der Vogelschutzzeit eine Müllsammelaktion. Nächstes Jahr soll die Aktion wieder in die Wege geleitet werden. „Es kam der Wunsch aus der Bevölkerung, das öfter als einmal im Jahr zu machen“, freut Bernhard Müller sich über die positive Resonanz. Aus diesem Grund hat die Kommune rund fünf Müllsammelstationen aufgestellt. Das sind große Kisten, in denen sich Müllsäcke und Greifzangen befinden.
Jeder, der beim Spaziergang gerne etwas Müll einsammeln möchte, kann sich die entsprechenden Utensilien ausleihen und später einfach samt Müllsack wieder in die Kiste zurücklegen. Der Bauhof holt den vollen Sack dann ab und entsorgt den Abfall. „Leider verschwinden die Greifzangen regelmäßig“, berichtet Müller von Dieben, die die Zangen einfach für sich behalten. Die Gemeinde versuche, die Zangen schnell zu ersetzen – ärgerlich ist es trotzdem.
Rund um den Naturschutz ist das Team um Müller und Krause auch sehr aktiv. So hängen zum Beispiel Vogelhäuschen beim Friedhof und es gibt mehrere Benjeshecken, die vom Bauhof gepflegt werden. Deren Prinzip besteht darin, Hecken nicht durch Neuanpflanzung, sondern über abgeschnittene Äste und Zweige durch Windanflug und durch Samen aus dem Kot rastender Vögel aufbauen zu lassen. Aber nicht nur für Vögel, sondern auch für andere heimische Tierarten bietet die Hecke ein geschütztes Heim.
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