Plankstadt. „Wäre er fünf Meter versetzt aufgeschlagen, wären wir nun tot“, sagt Sabine Schmitt aus Plankstadt. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Rolf Simianer befand sie sich im Dachgeschoss ihres Wohnhauses, als am Dienstagmittag, 9. Juli, plötzlich ein Kran durch das Hausdach im Gewerbering stürzte.
Der Kran habe eine mobile Arbeitsbühne umheben wollen, erinnert sich Diego Engelhardt, ein Lastwagenfahrer, der den Unfall im Gewerbering zufällig mitverfolgt hatte. „Es sah aus, als ob der Boden unter dem Kran regelrecht nachgegeben hätte. Dadurch hat es die Stütze nach oben gehoben und der Kran stürzte wegen der Hebelwirkung auf die umliegenden Häuser“, glaubt Engelhardt.
Kran in Plankstadt fällt um und beschädigt umliegende Gebäude
Michael Mechler, der stellvertretende Kommandant der Plankstadter Feuerwehr und Einsatzleiter vor Ort, erklärt: „Beim Umsetzen einer mobilen Arbeitsbühne ist der Kran umgestürzt. Die Gründe sind bisher unklar und Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.“
Mehrere der umliegenden Gebäude seien in Mitleidenschaft gezogen worden, so der Einsatzleiter: „Die Bewohner haben es aber alle schon vorher und eigenständig aus den Gebäuden geschafft.“ Ein Rettungswagen sei zunächst am Unfallort gewesen, da es allerdings keine Verletzten gegeben habe, schnell wieder weitergefahren. Insgesamt sei die Feuerwehr Plankstadt mit drei Fahrzeugen im Einsatz, das Pendant aus Eppelheim unterstütze mit der gleichen Anzahl an Fahrzeugen und aus Schwetzingen seien die Kollegen mit einer Drehleiter angerückt.
Lebensgefährlicher Mittagsschlaf für Plankstadter Paar
Unfreiwillig nah am Geschehen waren Rolf Simianer und seine Lebensgefährtin Sabine Schmitt. „Wir wohnen im Nachbarhaus und haben im Dachgeschoss einen Mittagsschlaf gemacht. Auf einmal hörten wir einen riesigen Schlag.“ Aufgeschreckt habe sich das Paar umgesehen und den Arm des Krans nur fünf Meter neben sich entdeckt – großes Glück im Unglück für die beiden.
„Wir sind direkt aufgesprungen und wollten nur noch aus dem Haus. Gott sei Dank konnten wir über die Trümmer auf der Treppe klettern und so heraus aus dem Haus“, sagt Simianer erleichtert. Nur der Hund der beiden Geschädigten habe anfangs gezögert. „Zum Glück ist er uns dann doch irgendwann in die Freiheit gefolgt“, freut sich Schmitt.
Anwohner in Plankstadt warten auf Sachverständigen nach Kranunfall
Ob und wann die Anwohner wieder in ihre Häuser dürfen, müsse nun erst einmal ein Sachverständiger beurteilen, erklärt Rolf Simianer, der gemeinsam mit seinen Nachbarn auf weitere Anweisungen der Einsatzkräfte wartet: „Das kommt ja jetzt auch darauf an, ob statisch alles noch passt.“
Doch das ist nicht alles an diesem Tag: Am Dienstagnachmittag hat die Feuerwehr erst einmal allerhand damit zu tun, den Kran überhaupt erst aus den Dächern zu bergen und die umliegenden Gebäude auch zu sichern.
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