Plankstadt. Vor gut einem Jahr ist Alexandra Ulrichs Kater „Maxi“ verschwunden. Wiedergefunden hat ihn die freischaffende Künstlerin über den Tierschutzverein Schwetzingen. Er hatte sich beim Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg eingenistet und wurde dann von Mitarbeitern der Schule bei der Katzenauffangstation gemeldet. Ulrich ist sich sicher: „Der Kater wurde mitgenommen“ – wie soll er sonst auch bis nach Heidelberg gekommen sein? Außerdem ist „Maxi“ als Norwegische Waldkatzenmischung äußerst schön anzusehen, was die Wahrscheinlichkeit eines „Katzenkidnappings“ weiter in die Höhe treibt. Als Zeichen der Dankbarkeit hat Ulrich den Erlös von drei der Bilder, die sie in ihrer ersten Ausstellung namens „Lebens Kunst“ veräußerte, dem Verein gewidmet.
Eines dieser Bilder wechselte kürzlich für 200 Euro den Besitzer, das Geld übergab Ulrich passend zum Thema in einer katzenförmigen Spardose. „Meine Tochter und ich haben es gemeinsam gemalt. Es war ihr erstes Acrylgemälde“, informiert die Tierliebhaberin, die selbst erst vor zwei Jahren mit dem Acrylmalen angefangen hat.
Adoptieren statt züchten
„Wir haben vier Katzen zu Hause: ,Maxi‘, ,Willi‘, ,Mümmi‘ und ,Ivy‘“, meint Ulrichs Tochter Sonja-Kristin freudig – allesamt haben sie von Tierschutzorganisationen aufgenommen. Adoptieren statt züchten – das liegt der Künstlerin ohnehin besonders am Herzen.
„In Auffangstationen wie der in Schwetzingen gibt es so viele Katzen, da sollte man keinesfalls noch gezielt mehr Kätzchen in die Welt setzen.“ Und tatsächlich: Barbara Schwalbe vom Tierschutzverein Schwetzingen spricht von „sehr vielen Anfragen in letzter Zeit“, sogar von so vielen, dass sie eine Warteliste für die Aufnahme neuer Katzen erstellen musste. Grund dafür, spekuliert Alexandra Ulrich, seien möglicherweise die Katzen, die im Laufe der Corona-Pandemie gekauft wurden und nun, weil sie doch nicht so sind, wie man es sich vorgestellt hat, wieder abgegeben werden. „Ein Tier ist nun mal eine Verantwortung fürs Leben“, ärgert sich die leidenschaftliche Tierschützerin über die leichtfertige Anschaffung vieler Katzenbesitzer.
„Chippen, registrieren und kastrieren“, das seien die ersten Handlungen, die man nach der Anschaffung einer Katze in Angriff nehmen sollte, meint Barbara Schwalbe. Ohne Chip und Registrierung sei die Suche nach dem Besitzer einer gefundenen Katze „äußerst frustrierend“.
„Man kann dann zwar versuchen, den Besitzer der Katze ausfindig zu machen, das ist aber äußerst mühsam, aufwendig und nicht selten schlichtweg unmöglich.“ Die Kastration sei wichtig, um die Überfüllung von Einrichtungen wie der Auffangstation in der Zähringerstraße zu vermeiden und damit sich auch die Straßenkatzenpopulation nicht noch weiter erhöht.
Schwarzmarkt für Rassekatzen
Obwohl so viele Katzen und Katzenbabys in Tierschutzheimen zur Vermittlung bereitstehen, gibt es einen großen Schwarzmarkt für die Vierbeiner, beispielsweise auf Webseiten wie Ebay-Kleinanzeigen. „Da werden dann geklaute Katzen, zumindest wenn es Rassekatzen sind, für teilweise über 500 Euro angeboten. Und deren Haltung ist oft absolut nicht tiergerecht.“
Die Ausstellung von Alexandra Ulrich „Lebens Kunst“ kann man noch bis zum Samstag, 27. August, bei „Ambiente & Art 2.0“ in der Marienstraße 74 in Oberhausen-Rheinhausen besuchen, zwei dem Tierschutzverein Schwetzingen gewidmete Bilder stehen hier noch zum Erwerb bereit. Wer also seine Wand mit einem neuen Gemälde schmücken und nebenher auch noch etwas Gutes tun möchte, der sollte dort unbedingt in nächster Zeit vorbeischauen.
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