Plankstadt. Wie man denn so schnell schreiben könne, wie viele Seiten im Notizblock jetzt schon voll seien und „wie machst du daraus am Ende einen Text“, möchte sie wissen. Dass Mara unheimlich neugierig ist, liegt bei unserem Gespräch am Esstisch auf der Hand. Das liegt aber nicht etwa am Besuch der Presse, es ist Alltag im Hause von Familie Bier in Plankstadt. „Mama sagt immer: ’Du stellst mir so viele schwierige Fragen, die ich gar nicht beantworten kann.’“, erzählt die Achtjährige.
Für Siham El-Maimouni, Armin Maiwald, Ralph Caspers und Christoph Biemann hingegen ist kein Rätsel zu groß. Sie werden Mara an diesem Samstag, 31. August, eine Antwort auf ihre Frage geben. Denn dann ist die Plankstadter Grundschülerin ab 20.15 Uhr im Ersten bei „Die große Maus-Show“ zu sehen.
Maras Auftritt bei der von der ARD neu aufgelegten Familienshow, die früher unter „Frag doch mal die Maus“ bekannt war, war vorgezeichnet. „Wir schauen jeden Sonntag ’Die Sendung mit der Maus’“, berichtet sie von der Familientradition der Biers. Bei Vater Christoph und Mutter Julia sei es in der Kindheit ebenfalls ein festes Ritual gewesen, erzählen die Eltern.
Bewerbund bei der Sendung mit der Maus: Eltern waren anfangs ahnungslos
Die beiden wissen anfangs jedoch gar nichts von den Bestrebungen ihrer Tochter. Drahtzieher ist Opa Joachim. Durch „Die Sendung mit der Maus“ kannte Mara – wie Opa Joachim natürlich, Stichwort Familientradition – auch den kleinen Maulwurf. Über Maulwürfe hat sie sich beim Besuch bei den Großeltern dann mit ihrem Opa unterhalten, schildert Mara die Entstehungsgeschichte. Dabei stellt sie sich die Frage: Warum verirren sich Maulwürfe nicht in ihren Gängen? Sie seien schließlich farbenblind und ihre winzigen Augen kaum zum Sehen geeignet. Gemeinsam mit Opa Joachim reicht sie ihre Frage über das Kontaktformular des WDR für die Fernsehshow ein.
Das war 2022. Seitdem wird die Familie mehrfach vom Sender vertröstet: Weil Maras Frage thematisch nicht in die Sendung passe, müsse sie auf die nächste Ausstrahlung verschoben werden, sei den Plankstadtern mitgeteilt worden. Ihre Eltern hätten inzwischen immer weniger Hoffnung gehabt, dass es überhaupt noch klappt, erinnert sich Mara. „Aber ich habe immer drauf gehofft“, sagt sie.
Als sie im Februar dieses Jahres endlich vom Termin für die Dreharbeiten erfährt, kennt die Vorfreude keine Grenzen mehr. „Ich war aufgeregt und konnte kaum abwarten, wann es so weit ist“, schwärmt Mara. Als Vorbereitung schaut sie sich zwei Aufzeichnungen der Show in der Mediathek an. Besonders die aufwendigen und thematisch zu den Fragen passenden Kulissen gefallen der Grundschülerin. Für zwei Drehtage darf sie im April ein Teil davon sein. Mit ihren Eltern und Schwester Thea (5) geht es unter der Woche nach Köln. Mara wird dafür zwei Tage von der Schule freigestellt.
Was sie bei den Dreharbeiten in Köln erwartet, erfährt sie erst bei der Generalprobe. Zwar sei sie im Vorfeld gebrieft worden, den genauen Ablauf habe sie aber nicht gekannt. Überrascht war sie von den Protagonisten der Sendung. „Ich dachte, die würden ganz fromm und still dasitzen und über die Antworten rätseln, aber sie machen immer wieder Quatsch untereinander“, weiß Mara vom Geschehen abseits der Kamera zu berichten.
Gäste sind an diesem Samstag in der ARD Annette Frier, Christoph Maria Herbst, Smudo, Felix Neureuther, Jana Ina Zarrella und der Sänger Wincent Weiss – Maras Liebling! „Ich will Sängerin werden – und er ist mein Vorbild“, verrät die Plankstadterin, die mal für ein halbes Jahr Schauspielunterricht genommen hatte, nun aber lieber mit dem Mikro in der Hand auf der Bühne stehen möchte. Wincent Weiss habe sie sogar schon live bei einem Auftritt im Schwetzinger Schlossgarten gesehen.
Auf der After-Show-Party nach den Dreharbeiten in Köln habe sie sich mit ihrem Idol und den anderen Promis unterhalten können und zeigt sich begeistert: „Die waren alle total nett und lustig.“ Besonders Schauspielerin Annette Frier, Moderatorin Esther Sedlaczek („Total toll!“) und natürlich Wincent Weiss haben es der Achtjährigen angetan. Der Ausflug nach Köln, die Abläufe in einem Fernsehstudio, Begegnungen mit Prominenten – Erlebnisse, die Mara nicht missen möchte. „Es war ein cooles Gefühl, dabei zu sein.“
In den Maus-Stundenplan schaffen es allerdings nur die überraschendsten Kinderfragen. Zukünftig müssen also wieder Christoph und Julia Bier die Fragen ihrer Tochter beantworten. „Ich versuche mein Bestes“, zeigt Vater Christoph sich kämpferisch. Aktuell frage Mara sich, wie Steinzeitmenschen kommuniziert haben. Sie hätten ja keine Worte dafür gehabt. Außerdem: „Was passiert nach dem Tod?“ Eine Frage, die ihr wohl auch das allwissende World Wide Web nicht wird beantworten können. Denn wenn ihre Mutter überfragt ist, nutzt Mara einen Kniff: „Dann schnappe ich mir heimlich Mamas Handy und google.“
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