Plankstadt. In der letzten Zusammenkunft der Mitglieder des Vereins "Doomools un' jezzard" standen die Ergebnisse der Lenkungsgruppe Sportstätten massiv in der Kritik. Die inzwischen allen Haushalten zugegangene Hochglanzbroschüre verwirre die Bürger mehr als das sie erläutere, so die einhellige Meinung, die in der Pressemitteilung des Vereins kundgetan wird. Allein der Titel "Jetzt mitentscheiden" sei verunglückt, heißt es. Die Ergebnisse der Befragung würden keineswegs die Grundlage für die Entscheidungen des Gemeinderats bilden. Vielmehr seien die Gemeinderäte an die Befragungsergebnisse nicht gebunden.
Die Lenkungsgruppe, so heißt es weiter, sei einseitig besetzt. Die Vertreter von TSG Eintracht und PlaLi seien eindeutig überrepräsentiert. Auf den Kämmerer, dessen Kompetenz in Sachen Gemeindefinanzen gefragt gewesen wäre, habe man in diesem Gremium verzichtet.
Erinnert wurde auch an die Äußerungen von Jürgen Kolb, dem Vorsitzenden der TSG Eintracht, beim Neujahrsempfang 2014 mit der Aufforderung an die Vereinsmitglieder, bei der Gemeinderatswahl nur solche Kandidaten zu wählen, die dem Verein wohlgesonnen seien und auch die Jugend abbilden wollten. Mit wohlgesonnen waren die Kandidaten gemeint, die eine Auslagerung der Sportanlagen in Friedhofsnähe befürworteten.
Am Rande sei vermerkt, dass der Vereinsvorsitzende in Plankstadt selbst nicht wahlberechtigt ist und der unsinnige Standortvorschlag Kirschengewann beim Friedhof inzwischen klammheimlich in der Versenkung verschwunden ist, lautet der Vorwurf der Vertreter von "Domools un' jezzard".
Relativ geringer Aufwand
Von der Lenkungsgruppe wurde der komplette Abbruch der Dr.-Erwin-Senn-Halle gefordert und gleichzeitig betont, dass man einen Ersatz für den Gymnastikraum, der sich im Obergeschoss des Anbaus der Halle befindet, benötige. Hierzu stellten die Mitglieder von "Doomools un' jezzard" fest, dass der Anbau aus dem Jahr 1989, der einen Wert von rund einer halben Million Euro darstellt, mit einem relativ geringen Sanierungsaufwand absolut funktionstüchtig gemacht werden könnte. Bei der Planung und bei der Kostenermittlung wurde dann dieser Gymnastikraum völlig vergessen. Was dem Lenkungskreis offensichtlich nicht aufgefallen sei. Bei der Kostenermittlung wurde die Lärmschutzmaßnahme, die bei einem Sportgelände an der verlängerten Kantstraße notwendig wäre, ebenfalls vergessen. Die Sanierung der Sportplätze und Leichtathletik-Anlagen beim jetzigen Standort würde nach der Kostenzusammenstellung von "Domools un' jezzard" 1,7 Millionen Euro betragen, die Neuanlagen an der verlängerten Kantstraße würden nach der gleichen Kostenermittlung einen Aufwand von 2,7 Millionen Euro erfordern.
Der Verein lehnt eine Nutzung des jetzigen Sportgeländes für Wohnbauzwecke entschieden ab. Die "grüne Lunge" am Ortsrand, insbesondere die Anlage des Hundesportvereins, würde zerstört werden. Über Jahre hinweg wären die angrenzenden Straßen - der Waldpfad, die Jahnstraße, die Schubertstraße und die Neurottstraße mit Baufahrzeugen belastet. Danach würde sich das Verkehrsaufkommen ohnehin durch die geschätzten über 500 zusätzlichen Einwohner steigern. Keine Aussage habe der Lenkungskreis - laut "Domools un' jezzard" gemacht, wie bei einer Auslagerung die über zwanzig Millionen Investitionskosten vorfinanziert werden können.
Zusammenfassend kamen die Mitglieder zur Auffassung, dass im Lenkungskreis keine überzeugende Arbeit geleistet worden sei und das Experiment mit dieser Lenkungsgruppe misslungen sei. Die Vorbereitung wichtiger, kostenintensiver Aufgaben der Gemeinde sollte wieder dort stattfinden, wo sie hingehört - in die hierfür zuständigen Gemeinderatsausschüsse, heißt es abschließend. sr/ho
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