Caritas Altenzentrum Sancta Maria

Musik für Freundschaft und Erinnerung

Emotionales Sommerkonzert zu Ehren des verstorbenen Musikers Heinz Ochs

Von 
Dahnah Rudeloff
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Die Geigentalente Laurin (l.) und Janis Stieger begeistern mit ihrem Können die Zuhörer eines Konzertes zu Ehren von Heinz Ochs. Im Caritas Altenzentrum hören fast drei Dutzend Menschen den Darbietungen zu. © Rudeloff

Plankstadt. „Schön heute“, brachten die Besucher ihre Eindrücke des Sommerkonzertes im Caritas Altenzentrum Sancta Maria unter der musikalischen Leitung von Ruth Miedreich-Hornung auf den Punkt. Emotional und bewegend wurde der Nachmittag dem kürzlich Verstorbenen Musiker Heinz Ochs gewidmet, der oft im Altenzentrum gespielt hatte.

„Es ist ein besonderes Konzert, ein Erinnerungskonzert an einen Vollblutmusiker, mit dem ich 30 Jahre lang musiziert habe“, zeigte sich Miedreich-Hornung ergriffen. „Wir sind traurig und werden ihn nie vergessen.“ Ihm zu Ehren hatten die Musiker Stücke für die Gäste mitgebracht, die Ochs geliebt, gesungen und gespielt hatte – Lieder, mit denen er die Menschen erfreute und die nun einmal mehr fast drei Dutzend Zuhörer erfreuten. Neben klassischen Stücken wurden Jazzlieder der 1920er bis 1950er Jahre gespielt. „Es ist so zusagen eine Weltpremiere für uns, wir spielen erstmals diese Lieder auch mit Mikrofon“, so Miedreich-Hornung, die durch das Programm moderierte.

Beim Konzert spielten wegen der Thematik bewusst keine Kinder mit. Neben Miedreich-Hornung überzeugten Claudia Mandl, Heiderose Bleier und Kosta Xanthopoulos im Gesang. Die Zwillinge Laurin und Janis Stieger begeisterten an Geige und Klavier. Auch Dietmar Schüssler und Roswitha Riehle zeigten ihr Talent beim Klavierspielen.

Janis und Laurin Stieger machten den Auftakt an Klavier und Geige mit dem Titellied des Nachmittags „Wahre Freundschaft“, das die Zuhörer sofort zum Mitsummen anregte. Wie einst Heinz Ochs und sein Zwillingsbruder Hans spielten Janis und Laurin Stieger außerdem vierhändig am Klavier. „Bei den Ochs-Brüdern ist einmal der Klavierhocker beim Spielen zusammengebrochen“, erzählte Miedreich-Hornung und brachte mit dieser Anekdote das Publikum zum Lachen. Die Stieger-Zwillinge, die laut Miedreich-Hornung eine super Platzierung bei „Jugend musiziert“ erzielten, ernteten viel Applaus für ihre Leistung.

Stücke inspirieren Zuhörer

Eine Besucherin spielte inspiriert mit den Händen auf ihrem Schoss die Klavierstücke mit. Ein Geigenstück der beiden wurde zu einer emotionalen Angelegenheit, die so manche Träne rollen ließ. Die Lieder handelten neben Freundschaft auch von Heimatverbundenheit sowie Liebe. Gesungen wurden sie von dem harmonisch stimmlichen Zusammenspiel von Miedreich-Hornung, Mandl, Bleier und Xanthopoulos mit einem Strahlen im Gesicht. Das Lied „Die Rose“ von Amanda McBloom berührte durch den wunderschönen Gesang der Musiker tief das Herz. Ein zweites Liebeslied – „Ich bete an die Macht der Liebe“ – von Dimitri Bortniansky animierte das Publikum, das sich textsicher zeigte, zum Mitsingen. Aber auch italienische Lieder wie „Oh Sole mio“ oder der englische Klassiker „Are you lonesome tonight – Bist du einsam heute Nacht“ von Roy Turk und Lou Handman, bekannt durch die Coverversion von Elvis Presley, fanden Gehör. Letzteren sang Ruth Miedreich-Hornung sowohl auf Deutsch als auch Englisch und versetzte ihn mit aussagekräftigen Sprechpassagen.

Immer wieder wurde die Bedeutung der Lieder in Bezug auf Heinz Ochs in den Vordergrund gestellt. So sang Claudia Mandl das Lied „Es war einmal ein Musikus, der überall stundenlang spielt“, so wie Heinz Ochs es getan hatte. Ein weiteres Lied, das dem Verstorbenen sehr am Herzen gelegen hatte, war „Schöner Gigolo“, das ihn mit seinem Bruder verband.

Zu jedem Anlass hatte Ochs außerdem das Lied „Ich trink den Wein“ von Ludwig Schmidseder gesungen. Ihm zu Ehren sang Kosta Xanthopoulos vom Nationaltheater Mannheim das Lied als solo und wurde vom Publikum für seinen „schönen Gesang“ gelobt. „Er singt das super“, zeigte sich auch Miedreich-Hornung begeistert.

Verbundenheit zu spüren

„Man müsste Klavier spielen können, so wie Heinz“, fügte Miedreich-Hornung an und alle sagen das gleichnamige Lied gemeinsam. Das Titellied des Nachmittags „Wahre Freundschaft“ machte als gesangliche Einlage den Abschluss. „Lebt fort noch in Gedanken und der Treue nicht vergisst“, hieß es daran und ließ die Zuhörer emotional werden.

„Ihr wart ein super Publikum, wir wünschen euch einen schönen Sommer und sehen uns im Herbst“, beendete Miedreich-Hornung die Vorstellung. „Es war ein wunderschönes Konzert“, so Heimleiterin Martha Trautwein bewegt. Die große Verbundenheit und Ergriffenheit der Musiker habe man gespürt. Eine Ehre sei es, dass Ochs’ Witwe Annerose unter den Zuhörern war. Zum Abschied gab es Geschenke und Blumen für die Musiker. Und ein ganz besonderes Fazit von Ergriffenheit, Dankbarkeit und Erinnerung – „Es hätte Heinz Ochs sehr gefallen.“

Autor Freie Mitarbeiterin

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