Plankstadt. Unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit wurde am Samstag die neu gestaltete Ortsmitte an die Bevölkerung übergeben. Die Neueröffnung fand gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Andre Baumann (Grüne), Daniel Born (SPD), Andreas Sturm (CDU) und zahlreicher Honoratioren aus Gemeinderat, dem öffentlichen Leben und der lokalen Politik statt.
Nachdem die zahlreichen Gäste mit einem Glas Sek empfangen worden waren, begrüßte Bürgermeister Nils Drescher die Anwesenden. „Früher hatten wir eine Ortsdurchfahrt, jetzt haben wir eine Ortsmitte“, betonte das Gemeindeoberhaupt und dankte allen Beteiligten, unter anderem Bauamtsleiter Andreas Ernst und seinem Team, seinen anwesenden Vorgängern für die wertvolle Vorarbeit und den Landtagsabgeordneten für die finanzielle Unterstützung des Landes.
Denn die finanzielle Förderung der Sanierung des Ortskerns sei eine wichtige Unterstützung der dort durchgeführten und noch anstehenden Projekte. Diese hätten ein Gesamtvolumen von 40 Millionen Euro. Keiner der anwesenden Abgeordneten ergriff allerdings das Wort, worauf man sich aufgrund der anstehenden Wahlen geeinigt habe. Aber sie würden durch ihre Anwesenheit die Wichtigkeit des Projekts unterstreichen, so Nils Drescher.
Friedenslinde in Plankstadt enthüllt: Symbol für Geschichte und Frieden
Feierlich wurde auch das Schild bei der neuen Friedenslinde enthüllt, auf dem dem 75. Jahrestag des Grundgesetzes gedacht wird, das bekanntermaßen 1949 in Kraft trat. Natürlich war auch das alte Schild aus dem Jahr 1987 wieder angebracht worden, auf dem es heißt, dass der Baum als Zeichen des Friedenswillens der Bevölkerung von Plankstadt gesetzt worden sei. „Noch nie war die Front in der Ukraine so nah. Und ich erinnere daran, dass die erste Linde hier im Zweiten Weltkrieg gefällt wurde, um daraus Brennholz zu machen“, sagte Drescher. Nachdem die zweite Linde es nicht geschafft habe, sei nun die dritte gesetzt worden.
Alexander Kuhn, Geschäftsführer der MVV Regioplan, überraschte danach mit einer „Eröffnungstorte“, die dank Motivdruck den Platz vor dem Rathaus zeigte. Er betonte: „Wir haben uns Mühe gegeben, aus dem Platz ein ‚Wohnzimmer mit Aufenthaltsqualität‘ zu schaffen.“ Zirka 3500 Quadratmeter Pflaster seien verbaut worden und, extra für die neue Friedenslinde, sei ein Kanal verlegt worden. Rund ein Drittel der 5 Millionen Euro, die die Neugestaltung des Platzes gekostet habe, seien unter der Erde verbaut. Denn besonders bei den noch aus dem Jahr 1902 stammenden Rohrleitungen sei es wichtig gewesen, diese zu ersetzen.
„Ich bin auch froh, dass wir es geschafft haben, einen zusammenhängenden Platz gestalten zu können“, meinte Kuhn weiter. Auch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 Kilometer pro Stunde, kontrolliert durch die aufgestellten Blitzer, sei eine gute Sache. „Dies auch aus dem Grund, dass nur, wer langsam durch einen Ort fährt, dessen Schönheit wahrnehmen kann.“
Historische Elemente und Festlichkeiten beleben den neuen Platz in Plankstadt
Eine weitere Attraktion sei der freigelegte historische Brunnenschaft neben der Friedenslinde, der atmosphärisch ausgeleuchtet, stilvoll einen Teil der Vergangenheit erlebbar mache. Bald käme auch die endgültige transparente Abdeckung, die aktuell noch von einer Holzplatte mit mehreren Öffnungen ersetzt wird.
Nachdem die Chorgemeinschaft den Platz mit mehreren Liedern zusätzlich musikalisch eingeweiht hatte, begann das Fest, begleitet von der Gruppe „Funcoustic“ auf der eigens aufgestellten Bühne. Gut versorgt durch die Plankstadter Landfrauen, die im Trausaal leckeren Kuchen und Kaffee anboten, mehrere Gastrostände und den Getränkewagen, betreut von den Mitgliedern des Jugendbeirates, wurde danach gehörig gefeiert. Auch für die Kleinsten war gesorgt, die Spaß in der Hüpfburg des Deutschen Roten Kreuzes hatten - passend in Form eines Krankenwagens.
Gelungene Kombination von Alt und Neu im Ortskern von Plankstadt
Viele Besucher nahmen die angebotenen Führungen über den Platz an, während derer sie über die Neuerungen informiert wurden, genau wie den Vortrag über die Städtebauförderung im Rathaus. Besucherin Traudel Botz, die schon über 60 Jahre in der Gemeinde wohne, kommentierte: „Den Platz finde ich echt toll. Er wurde nicht ‚superneu‘ gestaltet, wie man zum Beispiel den Heidelberger Stadtteil Bahnstadt erlebt, aber gerade das macht ihn so schön. So passt alles gut zusammen, das Alte und das Neue.“
Ur-„Plänkschterin“ Erika Wenk meinte: „Der Platz gefällt mir sehr gut. Auch, dass man ihn jetzt viel besser und sicherer aufgrund der Geschwindigkeitsbegrenzung begehen kann.“
Sabine Zeuner von der Gemeinde Plankstadt, die Hauptverantwortliche für die Veranstaltung, sagte: „Wahnsinn, wie viele Leute gekommen sind. Der Platz hat wirklich gewonnen. Im Oktober wird hier eine neue offizielle Einweihung stattfinden. Denn dann wird eine Delegation unserer französischen Partnerstadt Castelnau-le-Lez hier sein, in deren Anwesenheit der von ihnen der Gemeinde geschenkte und schon am Bürgerbüro angebrachte Brunnen eingeweiht wird.“
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